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Buch Cover

Aptierte Stempel. Begriffsbestimmung und Übersicht

Poststempelgilde e.V.; Soest, 2018

Autoren: Volkmar Werdermann Poststempelgilde

Schlagworte: Stempel Poststempelgilde

Rezension

Aptierte Stempel ist eines der Teilgebiete der Stempelkunde, welches m.E. von den meisten Briefmarkensammlern missverstanden wird. Den Hauptgrund hier für - das Fehlen eines allgemeinen Standardwerkes zum Thema - ist Volkmar Werdermann mit diesem Bändchen angegangen.

Anders als das Große Lexikon der Philatelie von Häger, welches keine Definition gibt, sondern die Aptierung an Hand von Beispielen erläutert, gibt Werdermann zu Beginn des Heftes eine (an Konrad Duden angelehnte) Definition, die er zwei Seiten später präzisiert: "Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Das diese Definition nicht selbst erklärend ist, weiss der Autor - und reichert sein Werk auch im Definitionsteil mit zahlreichen Abbildungen an. An manchen Stellen sind so viele Bilder eingestreut, dass der Lesefluss beinah schon gestört wird.

Entsprechend reich ist auch die anschließende, beinah 100 seitige Darlegung der Gründe für Aptierungen bebildert. Dass dies überwiegend bzw. ausschließlich mit deutschen Beispielen geschieht - die gezeigten Umarbeitungen von deutschen Stempeln in tschechische oder polnische nach dem ersten Weltkrieg bzw umgekehrt im zweiten Weltkrieg, sind ja auch "deutsche" Beispiele - kann man kritisieren - weitere, von Werdermann nicht genannte, Gründe für Aptierungen wird man aber m.E. auch durch ausländische Beispiele nicht finden. Insofern ist dieses Bändchen ein Grundlagenwerk, welches bei keinem ernsthaften Philatelisten im Bücherschrank fehlen sollte.

Autor: Stephan Jürgens

gedruckt in: Italien Rundschau 85/2018