Ferdinand Hanusch

Österreich

1973, 2 S, 50. Todestag von Ferdinand Hanusch, Staatssekretär, sozialdemokratischer Politiker

1973 1973, 2 S, 50. Todestag von Ferdinand Hanusch, Staatssekretär, sozialdemokratischer Politiker

Auktionshaus Christoph Gärtner, 52. Auktion März 2022

Ferdinand Hanusch war ein bemerkenswerter sozialdemokratischer Politiker, der am 9. November 1866 in Oberdorf bei Wigstadtl, Österreichisch - Schlesien, geboren wurde. Er war ein prägender Mitgestalter der österreichischen Sozialpolitik in der Ersten Republik und Gründer der Arbeiterkammer.
Hanusch wuchs in einer Familie von Hauswebern auf und erlebte in seiner Kindheit die Not und das Elend der Arbeiterklasse in Schlesien. Diese Erfahrungen prägten sein späteres politisches Engagement und seine Hingabe für die Rechte der Arbeiter. Er arbeitete als Hilfsarbeiter an den mechanischen Webstühlen einer Bandfabrik und engagierte sich mit 25 Jahren aktiv in der Arbeiterbewegung.
1897 wurde er Gewerkschafts - und Parteisekretär in Sternberg, einem damaligen Textilindustriezentrum in Nordmähren. 1907 wurde er als Sozialdemokrat Abgeordneter zum Reichsrat und blieb dies bis zum Ende der österreichisch - ungarischen Monarchie. Hanusch war auch Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich und wurde bei den ersten Wahlen, bei denen auch Frauen wahlberechtigt waren, in die Konstituierende Nationalversammlung gewählt.
Als Staatssekretär für soziale Fürsorge bzw. soziale Verwaltung legte er der Nationalversammlung das von ihr am 26. Februar 1920 beschlossene Arbeiterkammergesetz vor. Mit seinem Wirken sind viele weitere soziale Errungenschaften und Regelungen zum Schutz der Interessen der Arbeitenden verbunden. Dazu gehören ein zeitgemäßes Krankenkassenwesen, ein großer Ausbau der Sozialversicherung, Urlaubsanspruch für Arbeiter, der durch Kollektivvertrag garantierte Mindestlohn, die 48 - Stunden - Arbeitswoche, das Verbot der Kinderarbeit für Kinder unter 12 Jahren, die Arbeitslosenversicherung, das Betriebsrätegesetz, die sechswöchige Karenzzeit für gebärende Frauen und die Errichtung der Kammern für Arbeiter und Angestellte.
Ferdinand Hanusch starb am 28. September 1923 in Wien. Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich in Wien im Urnenhain der Feuerhalle Simmering. Sein Vermächtnis lebt in den vielen sozialen Errungenschaften weiter, die er für die Arbeiterklasse erreicht hat.


von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt