Autoren: Paolo Saletti
Schlagworte: Lodovico Josz Stempel
Unsere Freunde von der Vereinigung der Sammler italienischer Abstempelungen legen mit dieser Studie die Biographie des bedeutendsten Stempelschneiders Italiens vor. Teilweise verwenden Stempelsammler seinen Namen synonym zu der Stempelform, die er am häufigsten geschnitten hat: den tondo riquadratoi, der im englischen Sprachraum als squared circle bekannte Kreisstempel im Rostviereck.
Wichtiger als das Heft - welches durchaus sehenswert ist, da reich bebildert - ist die beiliegende CD mit Scans der Quaderni - der Hefte - des Lodovico Josz. Diese Hefte enthalten Prüfabschläge vermutlich aller, je von Josz geschnittenen Stempel. Diese Hefte stellen eine wichtige Primärquelle für den Sammler italienischer Stempel dar. Dank der CD ist es jetzt möglich, diese Quelle zu nutzen, ohne sich ins Museum für Post und Telekommunikation in Rom begeben zu müssen. Im Sinne der forschenden Philatelisten bleibt zu hoffen, dass diese Veröffentlichung von wichtigen Archivalien kein Unikat bleibt. (Stephan Jürgens)
Hierzu noch eine Ergänzung:
Bei den vorstehend erwähnten "Quaderni - Hefte" handelt es sich um drei dicke "Wälzer" von insgesamt 667 Seiten. Sie enthalten die Abdrucke aller Stempel, die Ludovico Josz im Zeitraum von 1875 bis 1891 für die italienische Post geschaffen hat. Dieser Zeitraum steht auf den jeweils auf den drei Bänden befindlichen Etikett. Enthalten sind aber auch einige Stempel aus den Jahren 1902 und 1906. Es sind Stempel sowohl für den Schalterdienst der Post als auch für den Innendienst einschließlich Dienstsiegel. Auf jeder Seite befinden sich in der Regel mehr als 10 Stempelabschläge, insgesamt sind es mehrere Tausend. Alle in Italien in diesem Zeitraum im Einsatz befindlichen Stempeltypen sind vertreten: die vorläufigen kleinen Kreisstempel, die 1877 eingeführten großen Kreisstempel, die Zeilenstempel mit kursiver Schrift und die Achteckstempel für die "collettorie", Balken - Nummernstempel, die Kreisstempel im Rostviereck usw..
Die gesamten 667 Seiten wurden eingescant und befinden sich als 6 pdf - Dateien auf der CD. Allerdings sind die Stempel in den drei dicken Bänden streng chronologisch geordnet. Es ist daher das große Verdienst der Herausgeber, dass sie einen alphabetischen Index mit Seitenangaben erarbeitet und als eigenständige pdf - Datei den eingescanten Seiten vorangestellt haben. Erst dadurch wird das Werk wirklich nutzbar. Und es ist nicht nur für den Sammler italienischer Stempel wichtig. Unentbehrlich wird es in Zukunft für jeden Prüfer des Sammelgebietes Italien sein. (Jürgen Glietsch)
Autor: Dr. Jürgen Glietsch
gedruckt in: Italien Rundschau 73/2013