Italien (Republik)
Italien (Republik)
Gaetano Martino (25. November 1900 in Messina; † 21. Juli 1967 in Rom) war ein italienischer Politiker, Arzt und Universitätsdozent. Geboren in Messina, Sizilien, als Sohn des Bürgermeisters Antonino Martino, absolvierte er 1923 sein Medizinstudium an der Sapienza - Universität Rom3.
Martino war Mitglied des Partito Liberale Italiano und von 1948 bis 1968 Abgeordneter in der italienischen Abgeordnetenkammer. In der Regierung Scelba diente er 1954 zunächst als Bildungsminister, wurde jedoch kurz darauf zum Außenminister ernannt. Diese Position behielt er bis 1957 unter Ministerpräsident Segni. Besonders bemerkenswert war seine Rolle als Initiator der Konferenz von Messina im Jahr 1955. Diese Konferenz, zu der er eingeladen hatte, legte die Grundlagen für den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft zwei Jahre später1.
Im Jahr 1956 hielt Gaetano Martino als erster italienischer Minister eine Rede vor der UN - Generalversammlung. Von 1960 bis 1961 leitete er die italienische Delegation bei der 15. und 16. UN - Generalversammlung in New York. Von 1962 bis 1964 war er Präsident des Europäischen Parlaments.
Gaetano Martino ist der Vater von Antonio Martino, der von 1994 bis 1995 italienischer Außenminister war. Für seine Verdienste wurde er 1956 mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Sein Beitrag zur europäischen Integration und seine politische Karriere haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen und tragen zu seinem Vermächtnis bei.