Aus meiner persönlichen Bibliothek

Buch Cover

The Treasure of the Botanical Garden of Bologna - Printed matters, wrappers and letters of the Botanical Garden of Bologna 1834 - 1852

Eigenverlag; Bozen, 2016

Autoren: Thomas Mathà

Schlagworte: Kirchenstaat Vorphilatelie / Altbriefkunde Bologna Streifbänder / Wrappers

Rezension

Es ist eine ungewöhnliche Kombination auf einer Umschlagseite - die Abbildung einer kolorierten Zeichnung einer Rose und eines vorphilatelistischen Briefes. Sie versinnbildlicht aber in hervorragender Weise den Inhalt dieser Schrift, die mir der Autor, unser Mitglied Dr. Thomas Mathà aus Bozen, während der Internationalen Briefmarken - Börse in Sindelfingen im Oktober vergangenen Jahres überreicht hat. Es geht um die Vorstellung von an den langjährigen Direktor des Botanischen Gartens der Universität Bologna Prof. Bertoloni gerichteten Korrespondenz (Briefe, Drucksachen, Streifbänder) aus den Jahren 1934 - 1852. Antonio Bertoloni lebte von 1775 bis 1869. Er war ein herausragender italienischer Gelehrter (Botaniker) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist die "Flora Italica" in 10 Bänden. Er stand in einem umfangreichen brieflichen Gedanken - und Informationsaustausch mit Institutionen und Gelehrten nicht nur in Italien, sondern auch in vielen europäischen Ländern. Dabei wurden häufig auch Pflanzensamen ausgetauscht. Ein großer Teil dieser Korrespondenz ist erhalten, sowohl in den Archiven des Botanischen Gartens und der Universität in Bologna als auch in den Sammlungen von Postgeschichtlern.

Nach einführenden Bemerkungen zur Überlieferung der Korrespondenzen, zum Botanischen Garten von Bologna und zu Leben und Bedeutung von Prof. Bertoloni analysiert der Autor 48 Belege unter postgeschichtlichen Aspekten. Schwerpunkt bilden dabei die Postgebühren. Bologna lag damals im Kirchenstaat, daher waren auch Briefe aus anderen Teilen Italiens Auslandspost. Viele Sendungen waren nur bis zu seiner Grenze frankiert. Die detaillierte Erläuterung der einzelnen Gebührenanteile, insbesondere auch von partiellen Portofreiheiten, ist eine wertvolle Hilfe für jeden postgeschichtlich interessierten Sammler, der sich mit vorphilatelistischen Belegen in den Kirchenstaat beschäftigt. Von allgemeinem Interesse ist dabei auch die als Anlage beigefügte ausführliche Tabelle der sogenannten "Tosti - Tarife" von 1844.

Die Abhandlung ist übrigens durchgehend in englischer Sprache geschrieben. Sie ist nicht im Handel erhältlich, aber eventuell noch beim Autor: thomasmathabz@gmail.com

Autor: Dr. Jürgen Glietsch

gedruckt in: Italien Rundschau 79/2016