Autoren: Emilio Simonazzi CIFO-Associazione Collezionisti Italiani di Francobolli Ordinari
Schlagworte: Emilio Diena CIFO - Associazione Collezionisti Italiani di Francobolli Ordinari
Muss ich den legendären Philatelisten Emilio Diena vorstellen? Ich denke nicht. Wer wirklich nicht weiss, um wen es sich handelt, nehme sich Hägers "(Kleines) Lexikon der Philatelie" oder Maassen "Wer ist Wer in der Philatelie". Selbst die deutsche Wikipedia hat einen Artikel über ihn.
Ähnlich legendär wie Emilio Diena ist unter italienischen Philatelisten die CIFO, die Associazione dei Collezionisti Italiani di Francobolli Ordinari (die Vereinigung der Italienischen Sammler von "gewöhnlichen" Marken. Im Gegensatz zum 1941 verstorbenen Emilio Diena ist die CIFO allerdings quicklebendig - und vielleicht sogar die aktivste überregionale Vereinigung in der italienischen Philatelie. Eines der Kinder der CIFO ist Post Horn, ein 2019 erstmals erschienenes, zweimal jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin zur Postgeschichte. Anders als die meisten anderen halbjährlichen Magazine zur Postgeschichte, die überwiegend in Italienisch erscheinen und bis auf wenige Ausnahme italienische Themen behandeln, ist Post Horn internationaler aufgestellt: die Artikel sind in Englisch und die beiden mir vorliegenden Ausgaben decken postgeschichtlich weite Teile des Globus ab. Dazu ein großzügiges, sehr modernes Layout und renommierte Autoren - hohe und höchste Auszeichnungen auf internationalen Ausstellungen sind sicherlich nicht mehr weit.
Das hier besprochene Werk ist designtechnisch sicherlich eines der besten, wenn nicht das beste philatelistische Buch meiner Bibliothek (und von den nichtphilatelistischen reichen nur wenige auch nur annährend an dieses heran). Das Design und Satz von einer professionellen Grafikdesignerin gemacht ist, zahlt sich massiv aus. Dazu ein ungewöhnlicher Einband in perfekter buchbinderischer Qualität - so entstehend bibliophile Kleinode, die man gerne zur Hand nimmt, und welche, wenn sie "zufällig" auf dem Tisch liegen, auch den nichtphilatelistischen Teil des Haushaltes oder Besuch beeindrucken können.
Inhaltlich bleibt anzumerken, dass dieses Werk in einer traditioneller gesetzten Zeitschrift wahrscheinlich nur einen längeren, eventuell mehrteiligen Artikel abgegeben hätte. Viele der hier gezeigten Belege (von und an Emilio Diena oder seine Verwandten) wären dann eventuell nicht gezeigt worden - und in dieser Fülle habe ich sie auch in dem 1989 erschienenen Buch der italienischen Post (Enzo Diena: Emilio Diena una vita per la filatelia. Amministratione Poste e Telecomunicazione 1989) auch nicht wahrgenommen.
Autor: Stephan Jürgens