Italien (Republik)
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Antonio Rosmini - Serbati war ein bedeutender italienischer Priester, Ordensgründer, Theologe und Philosoph des 19. Jahrhunderts. Geboren am 25. März 1797 in Rovereto, widmete er sein Leben dem geistlichen Dienst und der akademischen Forschung. Er ist bekannt für die Gründung des Istituto della Carità, auch bekannt als die Rosminianer, einer Ordensgemeinschaft, die sich der Bildung und karitativen Arbeit widmete.
Rosmini wurde in eine Familie von Gelehrten und Sammlern hineingeboren und entwickelte schon früh eine Leidenschaft für Bücher. Seine Bibliothek umfasste am Ende seines Lebens etwa 15.000 Bände. Trotz des Widerstands seines Vaters strebte er das Priestertum an, studierte in Pavia und Padua und empfing am 21. April 1821 in Chioggia die Priesterweihe.
Als einflussreicher Denker seiner Zeit versuchte Rosmini, Religion und Vernunft miteinander zu vereinen, was ihm den Beinamen "der italienische Kant" einbrachte. Seine philosophischen und theologischen Schriften, insbesondere "Delle cinque piaghe della santa Chiesa" (Die fünf Wundmale der heiligen Kirche), waren jedoch umstritten und führten dazu, dass einige seiner Werke auf den Index gesetzt wurden.
Trotz der Kontroversen um seine Schriften und der posthumen Verurteilung von 40 Sätzen seines Werks durch das Dekret "Post obitum" im Jahre 1887, begann nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine positive Neubewertung Rosminis. Im Jahr 2001 wurden die Verurteilungen aufgehoben, und am 18. November 2007 wurde er von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.
Rosmini verstarb am 1. Juli 1855 in Stresa am Lago Maggiore, nachdem er seine letzten Jahre dem Ausbau seines Ordens und der Entwicklung eines philosophischen Systems gewidmet hatte. Sein Erbe als einer der letzten Universalgelehrten und als Brückenbauer zwischen Glaube und Vernunft bleibt bis heute bestehen.