Italien (Republik)
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Elena Lucrezia Cornaro Piscopia (25. Juni 1646 in Venedig; † 26. Juli 1684 in Padua) war eine venezianische Benediktineroblate und Gelehrte. Sie erlangte weltweite Anerkennung als erste Frau, die einen Doktorgrad erhielt.
Schon in ihrer Kindheit erhielt Piscopia Unterricht in den klassischen Sprachen Latein und Griechisch. Später erweiterte sie ihr Wissen um Hebräisch, Arabisch, Französisch und Spanisch. Neben ihrer Sprachkompetenz interessierte sie sich für Mathematik, Philosophie und Theologie.
Ihre Bestrebungen, den Doktorgrad in Theologie zu erlangen, wurden jedoch von gesellschaftlichen Normen behindert. Der Philosophieprofessor Carlo Rinaldini, ein Freund von Galileo Galilei, setzte sich für sie ein, doch die Kirche verwehrte Frauen die Lehrbefugnis. Schließlich erzielte man einen Kompromiss: Elena durfte zu einem philosophischen Thema aus der aristotelischen Logik promovieren. Am 25. Juni 1678 erhielt sie als weltweit erste Frau ihren Doktortitel.
In den folgenden sechs Jahren widmete sie sich dem Schreiben, Übersetzen, Studieren und öffentlichen Diskutieren. Sie war Mitglied verschiedener bedeutender Akademien, darunter die Akademie der Ricovrati in Padua sowie Akademien in Rom, Venedig und Siena. Mit nur 38 Jahren verstarb Piscopia an Tuberkulose. Ihr Grab befindet sich in der Basilika Santa Giustina in Padua1.
Der Einschlagskrater Piscopia auf dem Planeten Venus wurde nach ihr benannt.