Gino Cervi

Italien (Republik)

Eccellenze italiane dello spettacolo

2021 Eccellenze italiane dello spettacolo

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Gino Cervi (* 3. Mai 1901 als Luigi Cervi in Bologna; † 3. Januar 1974 in Punta Ala) war ein italienischer Schauspieler. Im deutschsprachigen Raum wurde er vor allem durch die Don - Camillo - Filme bekannt, in denen er an der Seite von Fernandel den kommunistischen Bürgermeister Peppone spielte. Seine volltönende Bassstimme war in zahlreichen Filmen als Synchronstimme zu vernehmen. Er war seit 1928 mit Nini Gordini verheiratet. Cervi ist Vater des Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Tonino Cervi sowie der Großvater der Schauspielerin Valentina Cervi und des Produzenten Antonio Levis Cervi.
Cervi war der Sohn des Theaterkritikers Antonio Cervi. 1924, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, trat er erstmals als Theaterschauspieler in Erscheinung. Er entwickelte sich zu einem der beliebtesten Theaterschauspieler Italiens. Sein erstes Engagement fand er in der Truppe um Alda Borelli, danach wechselte er oft und entwickelte sich zum ersten Hauptdarsteller, wobei er zusammen mit Sergio Tofano und Evi Maltagliati ab 1935 eine eigene Compagnie gegründet hatte. Seine Bühnenkarriere trieb Cervi mit großen Erfolgen bis zu Beginn der 1960er Jahre voran.
1932 hatte er seinen ersten Leinwandauftritt in dem Film L’Armata azzurra. Weltbekannt wurde er schließlich durch drei Filme des italienischen Regisseurs Alessandro Blasetti: Aldebaran (1935), Stürme über Morreale (Ettore Fieramosca, 1938) und Der geheimnisvolle Rächer (Un’ Avventura di Salvator Rosa, 1940). Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr seine Beliebtheit durch das damals neue Medium Fernsehen weiteren Auftrieb. In seinen ersten Fernsehrollen spielte er den Kommissar Jules Maigret nach den Kriminalromanen von Georges Simenon.
Außer in den Don - Camillo - Filmen (1952–1965) trat er auch in der italienisch - französischen Politsatire Der Mann mit der Schärpe (1962) zusammen mit Fernandel auf, in der er ebenfalls einen Bürgermeister, dieses Mal jedoch einen Faschisten, spielte.
Kurz nachdem Fernandel während der Dreharbeiten zum sechsten Don - Camillo - Film 1971 gestorben war, zog sich Cervi aus dem Filmgeschäft zurück. 1974 starb er an einem Lungeninfarkt. Gino Cervi fand seine letzte Ruhestätte auf dem Cimitero Flaminio in Rom.