Italien (Republik)
Italien (Republik)
Italo Tibaldi (16. Mai 1927 in Pinerolo, Provinz Turin; † 13. Oktober 2010) war ein italienischer Überlebender der Konzentrationslager Mauthausen und Ebensee. Nach seiner Befreiung widmete er sich der Forschung und veröffentlichte ein Buch über die Deportation von Italienern in die NS - Konzentrationslage .
Tibaldi wurde während des Zweiten Weltkriegs in den Widerstand hineingezogen. Sein Vater, ein Kavallerie - Offizier, schloss sich einer Widerstandsgruppe an, und Tibaldi wurde automatisch zum Boten. Am 9. Januar 1944 wurde er von italienischen und wahrscheinlich auch deutschen Beamten in Zivil verhaftet. Nach einer Denunzierung erfolgte seine Deportation ins Konzentrationslager Mauthausen. Dort musste er sich entkleiden, wurde desinfiziert und unter Quarantäne gestellt. Anschließend wurde er ins Konzentrationslager Ebensee überstellt, wo er am Bau eines riesigen Stollensystems für die Produktion von V2 - Raketen beteiligt war.
Tibaldi war nicht nur ein Überlebender, sondern auch ein Zeuge und Forscher. Seine Arbeit trug dazu bei, das Bewusstsein für die Schrecken der Lager zu schärfen. Er sammelte Informationen über die Deportierten und war Mitbegründer der Associazione Nazionale Ex Deportati (ANED), einer Organisation, die sich für die Erinnerung an die Deportation einsetzt. Sein Engagement und seine Forschung haben dazu beigetragen, die Erinnerung an die Opfer der NS - Konzentrationslager lebendig zu halten.