Italien (Republik)
Italien (Republik)
Luigi Carlo Farini war eine bedeutende Persönlichkeit der italienischen Geschichte. Geboren am 22. Oktober 1812 in Russi bei Ravenna, war er ein engagierter Unterstützer des Risorgimento, der Einigungsbewegung Italiens. In seiner Jugend schloss er sich den Carbonari an, einer geheimen revolutionären Gesellschaft, und später der Giovane Italia, einer Bewegung, die von Giuseppe Mazzini gegründet wurde.
Farini war nicht nur politisch aktiv, sondern auch als Arzt tätig. Nach seiner Promotion nahm er an den Erhebungen von 1831 teil, was ihn nach deren Niederschlagung ins Exil zwang. 1845 verfasste er die "Proclama di Rimini" gegen Papst Gregor XVI., um mehr Freiheiten für die Bürger der Romagna zu fordern. Nach der Wahl von Papst Pius IX. kehrte er nach Italien zurück und wurde sogar zum Minister ernannt.
Seine politische Karriere setzte sich fort, als er zwischen 1849 und 1856 als liberaler Abgeordneter und Minister zusammen mit Massimo d´Azeglio diente und später ein enger Mitarbeiter von Camillo Benso, Graf von Cavour, wurde. Im Jahr 1859, nach einem nationalistischen Aufstand, wurde er zum Präsidenten bzw. Diktator der Emilia sowie von Parma, Piacenza und Modena ernannt und leitete 1860 die Annexion dieser Gebiete an Piemont.
Schließlich diente Farini vom 9. Dezember 1862 bis zum 24. März 1863 als der vierte Ministerpräsident des Königreiches Italien. Leider musste er sich wenige Monate später wegen einer schweren geistigen Erkrankung aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Luigi Carlo Farini verstarb am 1. August 1866 bei Quarto.
Sein Leben und Wirken sind ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte Italiens, geprägt von Engagement für die nationale Einheit und politische Reformen.