Italien (Republik)
Italien (Republik)
Beniamino Gigli, in Deutschland auch als "Benjamino" bekannt, war ein italienischer Opernsänger und Filmschauspieler. Er wurde am 20. März 1890 in Recanati geboren und starb am 30. November 1957 in Rom. Gigli gilt als einer der größten Tenöre seiner Zeit und wurde oft als legitimer Nachfolger von Enrico Caruso angesehen.
Er war der Sohn eines Schuhmachers und erlernte das Singen im örtlichen Kirchenchor. Sein erstes Geld verdiente er als Ladengehilfe. Er fand schließlich einen Lehrer, der ihm auf Kredit Gesangsstunden erteilte. Während des Libyenkriegs von 1912 wurde er zum Militärdienst einberufen, konnte aber dank eines Vorgesetzten seinen Dienst in einem Lazarett ableisten.
Gigli erhielt eine Ausbildung an der bedeutenden Accademia di Santa Cecilia in Rom und gewann den ersten Preis in einem Gesangswettbewerb in Parma. Sein Operndebüt folgte am 15. Oktober 1914 in Rovigo mit der Partie des Enzo in Amilcare Ponchiellis La Gioconda.
Er erlangte Berühmtheit ab 1918, als er unter Arturo Toscanini erstmals an der Mailänder Scala sang. Nach seinem Debüt an der Metropolitan Opera in New York am 26. November 1920 machte er sich mit seinen Interpretationen eines sehr breiten Spektrums italienischer Opern einen Namen. Besonders eingeprägt hat er sich dem Publikum jedoch mit seiner Interpretation der Partie des Rodolfo in Giacomo Puccinis La Bohème und der Titelpartie in Umberto Giordanos Andrea Chénier.
1932 verließ Gigli die Met und kehrte nach Italien zurück, wo er ab Mitte der 1930er Jahre auch in Spielfilmen auftrat. Nachdem er sich während des Zweiten Weltkrieges von der Bühne zurückgezogen hatte, trat er ab 1945 wieder mit großem Erfolg auf. In den letzten Lebensjahren gab Gigli vorwiegend Konzerte; Opernauftritte wurden seltener. 1957 starb Beniamino Gigli in Rom an einer Lungenentzündung. Er wurde in seiner Heimatstadt Recanati unter größter Anteilnahme des italienischen Volkes beigesetzt.