Österreich
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Laurenz Koschier, auch bekannt als Lovrenc Košir, wurde am 29. Juli 1804 in Spodnja Luša, Österreich (heute Slowenien) geboren und starb am 7. August 1879 in Wien. Er war ein österreichischer Beamter, der in Ljubljana (dt. Laibach) tätig war. Neben Rowland Hill und James Chalmers wird ihm die Erfindung der Briefmarke zugeschrieben.
Koschier war das sechste Kind eines slowenischen Bauern und konnte das Gymnasium in Laibach und das dortige Jesuiten - Lyzeum besuchen. Nach seinem Studium der Landwirtschaft am K.K. Lyzeum in Laibach trat er 1829 in den Staatsdienst ein. Er arbeitete zunächst in der Buchhaltung des damals österreichischen Venedig und danach in Mailand. Aufgrund seiner erfolgreichen Tätigkeit wurde er 1834 als Rechnungsbeamter in Wien beschäftigt.
In Wien fiel ihm die überaus komplizierte und sehr fehleranfällige Bezahlung der Postleistungen auf. Am 31. Dezember 1835, fünf Jahre vor der Einführung der weltweit ersten Briefmarken in Großbritannien, unterbreitete er dem Präsidenten der K.K. Allgemeinen Hofkammer (Finanz - und Handelsministerium) in Wien, der das Postwesen unterstand, einen Vorschlag zur Einführung von aufklebbaren Brieftaxstempeln. Diese sollten im Kaisertum Österreich zur Vorausbezahlung des Briefportos durch "aufgeklebte Stempel" dienen. Die gepressten Papieroblaten, wie er sie nannte, sind uns heute unter dem Begriff Briefmarken bekannt.
Der Vorschlag des Beamten wurde eingehend geprüft, jedoch vorerst abgewiesen. Nach fünfzehnjähriger Tätigkeit in Laibach wurde Koschier 1851 nach Agram (heute: Zagreb) versetzt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1872 verblieb. Im Ruhestand widmete er sich der Erstellung eines Kroatisch - Ungarischen Wörterbuchs.
Lovrenc Košir hat einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte der Post geleistet und wird heute als einer der Pioniere der Briefmarke anerkannt.