Milan Machovec (* 23. August 1925 in Prag; † 15. Januar 2003 ebenda) war ein tschechischer Philosoph. Er war ein reformorientierter Professor für Marxismus und wurde als Vordenker des Prager Frühlings bekannt. Nach dessen Niederschlagung wurde er vom Staat verfolgt. Machovec war ein prominenter Vertreter des Dialogs zwischen Marxismus und Christentum.
Er studierte Philosophie und klassische Philologie an der Prager Karlsuniversität. Er wandelte das "Seminar für marxistische Religionskritik und Religionsgeschichte" der Karlsuniversität in ein "dialogisches Seminar" um, in dem Philosophen wie Erich Fromm und Theologen wie Karl Rahner als Gäste teilnahmen. Er war regelmäßiger Diskussionspartner für Philosophen und Theologen auf der ganzen Welt, vor allem aber in Deutschland, da er fließend Deutsch sprach.
Nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" wurde er 1970 von der Prager Universität relegiert, unter staatliche Beobachtung gestellt und vielfältigen Repressionen ausgesetzt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich im Wesentlichen als Organist in einer katholischen Kirche. Trotzdem unterzeichnete er die Charta 77 und wurde dafür mit einem totalen Berufsverbot belegt. Trotzdem suchten ihn immer wieder Studenten auf und hielten mit ihm geheime "Wohnungs - Seminare" ab.
Nach dem Sturz des Kommunismus erfuhr er eine vollständige Rehabilitation und wurde zur verehrten Integrationsfigur der Neuorientierung. Seit 2000 war er Träger des Tomáš - Garrigue - Masaryk - Ordens, einer der höchsten Auszeichnungen der Tschechischen Republik.
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