Die Raketenpost war ein experimentelles Postbeförderungssystem, das in den 1930er Jahren entwickelt wurde, um Briefsendungen mittels Raketen zu transportieren. Die Idee stammte von dem österreichischen Raketenpionier Friedrich Schmiedl, der bereits in den 1920er Jahren mit Raketentriebwerken experimentierte.
Am 2. Februar 1931 startete Schmiedl die weltweit erste Postrakete vom Grazer Schöckl aus und transportierte damit etwa 100 Briefsendungen in das knapp 5 Kilometer entfernte Sankt Radegund bei Graz. Diese Briefsendungen waren in speziellen Kapseln untergebracht und wurden mit privat gestalteten Sondermarken frankiert.
Trotz des innovativen Ansatzes sah die österreichische Post ihr Monopol bedroht und lehnte die Idee ab. Schmiedl selbst zerstörte später seine Pläne aus Angst, sie könnten für militärische Zwecke missbraucht werden. In Deutschland gab es ähnliche Vorstellungen, wie etwa eine Raketenpostlinie zwischen Berlin und Köln, aber auch hier konnte sich die Idee nicht durchsetzen.
Die Raketenpost hatte einen primitiven, einstufigen Antrieb und war nur einmal verwendbar. Aufgrund der mangelnden Zielgenauigkeit und Kosteneffizienz kam sie nie zur kommerziellen Anwendung. Mit der schnellen Entwicklung des Flugverkehrs, der die Briefbeförderung wesentlich kostengünstiger übernehmen konnte, wurde die Raketenpost obsolet.
In späteren Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurden zwar noch Postraketen gestartet, diese dienten jedoch meist philatelistischen Zwecken. Die Geschichte der Raketenpost bleibt ein faszinierendes Kapitel in der Entwicklung der Postbeförderung und zeigt den Erfindungsgeist und die Experimentierfreude der damaligen Zeit.
von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt