DDR
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Ulbricht, Walter, 1893/Leipzig - 1973/Berlin (Ost), Sohn eines sozialdemokratischen Schneiders, war bereits während seiner Tischlerlehre im Vereinsleben der Arbeiterbewegung verwurzelt. Er ging zwei Jahre auf Wanderschaft, die ihn bis Venedig und in die Schweiz führte. Nach unfreiwilliger Teilnahme am I. Weltkrieg wurde er Spartakist. 1919 Gründungsmitglied der KPD in Leipzig, gab er im gleichen Jahr, 26jährig, den Beruf auf und wurde »Berufsrevolutionär«: 1921 Sekretär der KPD - Bezirksleitung Thüringen, 1923/24 Mitglied der Berliner Zentrale, 1924/25 Lenin - Schule in Moskau, illegale Arbeit und Haft in Wien, 1925 wieder Berlin, 1928—33 MdR, 1929 Bezirkssekretär in Berlin. U. war Internationalist, Verfechter der Sowjetunion und des jeweiligen Kurses der KPdSU. Er vertrat die Sozialfaschismusthese. Nach der Zerschlagung der legalen KPD durch die Nazis und der Verhaftung Thälmanns gelangte U. nach und nach an die Spitze der Partei. Seine Stärke »bestand in einer unermüdlichen Geschäftigkeit«, seine »Überlegenheit« in der »Fähigkeit, stets besser informiert zu sein als andere und viel hartnäckiger der Durchführung von Einzelheiten nachzugehen« (Wehner). Im Oktober 1933 emigrierte U. nach Paris, wo er als Mitglied der KPD - Auslandsleitung zusammen mit Pieck die Volksfrontpolitik propagierte und auch Kontakte zur SPD in Prag suchte. Die stalinistischen Säuberungen« überstand er und wurde 1938 ständiger Vertreter der KPD bei der Kommunistischen Internationale. Er rechtfertigte den Hitler - Stalin - Pakt und warnte bei dieser Gelegenheit vor »primitivem Antifaschismus«. Im Juli 1943 war U. an der Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« wesentlich beteiligt und übernahm den Vorsitz von dessen Operativer Abteilung. Am 30. April 1945 kehrte U. an der Spitze von neun weiteren Funktionären, der Gruppe Ulbricht, nach Deutschland zurück. Die Gruppe sorgte für den Aufbau eines Verwaltungsapparats und die Besetzung der Schlüsselpositionen mit Kommunisten. Nach der (offiziellen) Zulassung der KPD im Juni 1945 wurde U. stellvertretender Vorsitzender. 1950 stieg er zum Generalsekretär des ZK der SED, der »Partei neuen Typs«, auf.
Die schweren Krisen und Kämpfe nach Stalins Tod überstand er unbeschadet. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 hatte seine Position eher gestützt als geschwächt. Als 1971 E. Honecker Generalsekretär der SED wurde, blieb U. Vorsitzender des Staatsrats der DDR, dessen Kompetenzen jedoch erheblich beschnitten wurden. Er hatte bis zu seinem Tod gewisse Schwierigkeiten, die sowjetische Politik der friedlichen Koexistenz nachzuvollziehen.
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Der grosse Vorsitzende WU stellt die Weichen
Mit Walter Ulbricht kämpft sichs gut
Interpreten: Bernd Riedel Lothar Lehmann
Track Nr: 17 auf: Die Partei hat immer Recht. Eine Dokumentation in Liedern
Schlagworte: Walter Ulbricht
Ein Rentner will zu Ulbricht
Interpreten: Günter Neumann und seine Insulaner
Track Nr: 7 auf: Günter Neumann und seine Insulaner Bear Family Hambergen 1995
Schlagworte: Walter Ulbricht