Walter Ulbricht

DDR

1974

Sammlung Stephan Jürgens

Walter Ulbricht war eine bedeutende Persönlichkeit in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Geboren am 30. Juni 1893 in Leipzig, trat er bereits in jungen Jahren der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei und wurde später Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Ulbricht eine entscheidende Rolle beim Aufbau der DDR und wurde 1950 Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), der regierenden Partei der DDR. Unter seiner Führung wurde die Berliner Mauer im Jahr 1961 errichtet, ein Ereignis, das die Teilung Deutschlands symbolisierte und die Ost - West - Beziehungen weiter verschärfte.
Ulbrichts Politik war geprägt von einer strengen Kontrolle der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, was oft zu Spannungen mit der Bevölkerung führte. Trotzdem gelang es ihm, die DDR zu einem industriell fortgeschrittenen Staat zu machen.
Er blieb bis 1971 an der Macht, als er von Erich Honecker abgelöst wurde. Walter Ulbricht starb am 1. August 1973 in Ost - Berlin. Sein politisches Erbe ist bis heute umstritten, aber seine Rolle in der Geschichte der DDR ist unbestreitbar.


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Ulbricht, Walter, 1893/Leipzig - 1973/Berlin (Ost), Sohn eines sozialdemokratischen Schneiders, war bereits während seiner Tischlerlehre im Vereinsleben der Arbeiterbewegung verwurzelt. Er ging zwei Jahre auf Wanderschaft, die ihn bis Venedig und in die Schweiz führte. Nach unfreiwilliger Teilnahme am I. Weltkrieg wurde er Spartakist. 1919 Gründungsmitglied der KPD in Leipzig, gab er im gleichen Jahr, 26jährig, den Beruf auf und wurde "Berufsrevolutionär": 1921 Sekretär der KPD - Bezirksleitung Thüringen, 1923/24 Mitglied der Berliner Zentrale, 1924/25 Lenin - Schule in Moskau, illegale Arbeit und Haft in Wien, 1925 wieder Berlin, 1928 - 33 MdR, 1929 Bezirkssekretär in Berlin. U. war Internationalist, Verfechter der Sowjetunion und des jeweiligen Kurses der KPdSU. Er vertrat die Sozialfaschismusthese. Nach der Zerschlagung der legalen KPD durch die Nazis und der Verhaftung Thälmanns gelangte U. nach und nach an die Spitze der Partei. Seine Stärke "bestand in einer unermüdlichen Geschäftigkeit", seine "Überlegenheit" in der "Fähigkeit, stets besser informiert zu sein als andere und viel hartnäckiger der Durchführung von Einzelheiten nachzugehen" (Wehner). Im Oktober 1933 emigrierte U. nach Paris, wo er als Mitglied der KPD - Auslandsleitung zusammen mit Pieck die Volksfrontpolitik propagierte und auch Kontakte zur SPD in Prag suchte. Die stalinistischen Säuberungen" überstand er und wurde 1938 ständiger Vertreter der KPD bei der Kommunistischen Internationale. Er rechtfertigte den Hitler - Stalin - Pakt und warnte bei dieser Gelegenheit vor "primitivem Antifaschismus". Im Juli 1943 war U. an der Gründung des Nationalkomitees "Freies Deutschland" wesentlich beteiligt und übernahm den Vorsitz von dessen Operativer Abteilung. Am 30. April 1945 kehrte U. an der Spitze von neun weiteren Funktionären, der Gruppe Ulbricht, nach Deutschland zurück. Die Gruppe sorgte für den Aufbau eines Verwaltungsapparats und die Besetzung der Schlüsselpositionen mit Kommunisten. Nach der (offiziellen) Zulassung der KPD im Juni 1945 wurde U. stellvertretender Vorsitzender. 1950 stieg er zum Generalsekretär des ZK der SED, der "Partei neuen Typs", auf.
Die schweren Krisen und Kämpfe nach Stalins Tod überstand er unbeschadet. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 hatte seine Position eher gestützt als geschwächt. Als 1971 E. Honecker Generalsekretär der SED wurde, blieb U. Vorsitzender des Staatsrats der DDR, dessen Kompetenzen jedoch erheblich beschnitten wurden. Er hatte bis zu seinem Tod gewisse Schwierigkeiten, die sowjetische Politik der friedlichen Koexistenz nachzuvollziehen.


in: Lexikon des Sozialismus

Nicht-Philatelistische Literatur

Ulbricht, Chruschtschow und die Mauer. Eine dokumentation

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Band 86

München 2003

# Nikita Sergejewitsch Chruschtschow # Richard Wagner # Walter Ulbricht # Institut für Zeitgeschichte / Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

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Schlagworte: Walter Ulbricht

Autor folgender Aufsätzen in Anthologien und Zeitschriften

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in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 71 September 1996 Förderverein Konkrete Utopien e.V. Berlin 1996
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in: offen - siv. Zeitschrift für Sozialismus und Frieden. September - Oktober 2009 Hannover 2009
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Walter Ulbricht : Zur Methode der Reorganisation auf der Basis der Betriebszellen
in: Die kommunistische Internationale 1925/Heft 8 Organ des Exekutivkomitees der kommunistischen Internationale Berlin 1925
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Walter Ulbricht : Stalin über das Neue in der internationalen Lage
in: Komintern und Faschismus. Dokumente zur Geschichte und Theorie des Faschismus Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Band 10 Stuttgart 1965