Joan Blaeu, geboren am 23. September 1596 in Alkmaar, Niederlande, war ein bedeutender niederländischer Kartograf und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. Er war der Sohn von Willem Janszoon Blaeu, einem Schüler des berühmten Astronomen Tycho Brahe, und übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1638 zusammen mit seinem Bruder Cornelis das Familienunternehmen.
Blaeu erwarb 1620 einen Doktorgrad in Jura, widmete sich aber anschließend der Kartografie und veröffentlichte gemeinsam mit seinem Vater den Atlas Novus. Dieser Atlas, dessen vollständiger Titel "Theatrum orbis terrarum, sive Atlas novus" lautet, wurde erstmals 1635 in zwei Bänden herausgegeben und legte den Grundstein für Blaeus Ruf als Kartograf.
Eines seiner herausragenden Werke ist der Atlas Maior, der erstmals 1662 erschien und zu den aufwendigsten und teuersten europäischen Atlanten seiner Zeit zählte. Der Atlas umfasste elf Bände und enthielt detaillierte Karten aus aller Welt. Blaeu war auch der erste, der einen Atlas Schottlands erstellte, welcher 1654 veröffentlicht wurde.
Joan Blaeu war nicht nur für seine kartografischen Werke bekannt, sondern auch für seine Rolle als offizieller Kartograf der Niederländischen Ostindien - Kompanie und für seine Mitgliedschaft im Amsterdamer Stadtrat ab 1651. Sein Einfluss und seine Beiträge zur Kartografie waren so bedeutend, dass er als einer der größten Kartografen seiner Zeit gilt.
Leider wurde sein Lebenswerk durch einen großen Brand im Jahr 1672 stark beeinträchtigt, bei dem sein Druckerei - und Verlagshaus in Amsterdam zerstört wurde. Joan Blaeu verstarb am 21. Dezember 1673 in Amsterdam. Seine Arbeiten, insbesondere der Atlas Maior, bleiben jedoch ein bleibendes Vermächtnis der kartografischen Kunst und Wissenschaft.