Joseph Berger

Joseph Berger, geboren als Isaak Zeliaznik, war ein bemerkenswerter kommunistischer Politiker. Er wurde 1904 in Krakau geboren und wanderte in den 1920er Jahren ins damalige Britisch - Palästina aus. Dort wirkte er in der Kommunistischen Partei Palästinas und wurde Stellvertreter des Parteisekretärs Wolf Averbuch.
Die arabisch - jüdischen Unruhen mündeten im August 1929 in den ersten Bürgerkrieg in Palästina. Wie alle anderen politischen Kräfte, wurden die Kommunisten von der Gewalt, die mehrere hundert Tote innerhalb einer Woche forderte, überrascht. Die Kommunisten befanden sich mit ihrer internationalistischen Haltung zwischen den nationalistischen Fronten. Zudem nutzte die Mandatspolizei die Lage, um wichtige KP - Mitglieder in mehreren Wellen aus dem Land zu deportieren. So musste Joseph Berger gezwungenermaßen das Land verlassen.
Er ging nach Berlin und arbeitete, als Stellvertreter von Willy Münzenberg, in der "Liga gegen Imperialismus und nationale Unabhängigkeit". Die NS - Zeit verbrachte Berger im sowjetischen Exil, wo er die Nahost - Abteilung der Komintern leitete. Im Februar 1935 wurde Berger in Moskau verhaftet. Er überstand die Gefängnisse Butyrka, Lubjanka sowie mehrere sibirische Lager, ebenso die Internierung auf den Solowezki - Inseln. Schließlich landete er in Irkutsk. Bis 1951 blieb Berger in Haft. Danach folgte die Verbannung in der Nähe von Krasnojarsk, wo Berger als Übersetzer arbeiten durfte. Nach sechzehn Jahren sah er dort seine Frau und seinen Sohn wieder. 1956 wurde er rehabilitiert und durfte nach Warschau ausreisen. Ein Jahr später ging er nach Israel.
Dort übernahm Joseph Berger einen Lehrauftrag für Politische Wissenschaft an der Bar - Ilan - Universität, der dann in eine außerordentliche Professur umgewandelt wurde. Berger hielt bis zu seinem Tod an der Idee eines nichtstalinistischen Sozialismus fest.


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Nicht Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

Article
Mario Keßler : Kommunist in Palästina - Opfer des Stalinismus: Joseph Berger (1904 - 1978)
in: Grenzgänger des Kommunismus. Zwölf Porträts aus dem Jahrhundert der Katastrophen dietz Berlin 2015

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