Liberia.
Geschichte. Die Anfänge der Briefbeförderung in Liberia gehen vermutlich bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück, als um diese Zeit ein Landesbewohner eine Art Silbenschrift erfunden hatte. Es entwickelte sich ein Briefaustausch, der ohne Vergütung durch Boten und Freunde vermittelt worden ist. Die Einrichtung bestand bis zur Gründung der Republik 1847. Nach der Unabhängigkeitserklärung übte die Regierung die Aufsicht über den Postdienst aus. 1854 beschloß die gesetzgebende National - versammlung die Übernahme der Beförderung amtlicher Briefposten und gewöhnlicher Briefsendungen durch die Postverwaltung. Der neue Postdienst wurde dem Schatzmeister unterstellt. Das Postgesetz bestimmte zu Postmeistern die Einnehmer der Hafeneingangszölle. Generalpostmeister war der Zolleinnehmer von Monrovia. Amtliche und gewöhnliche an außerhalb der Republik wohnende Empfänger gerichtete Briefe wurden kostenfrei befördert. Die Beförderung von Posten im Inland auf nichtamtliche Weise war strafbar. Die ersten Freimarken wurden 1860 ausgegeben.
in: Hans Rackow: Handwörterbuch des Postwesens