Italien (Republik)
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Rita Levi - Montalcini war eine bemerkenswerte italienische Neurobiologin, die am 22. April 1909 in Turin, Italien, geboren wurde und am 30. Dezember 2012 in Rom verstarb. Sie ist bekannt für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Neurobiologie und insbesondere für die Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors (NGF).
Levi - Montalcini studierte Medizin an der Universität Turin und forschte dort über die Auswirkungen, die periphere Gewebe auf das Wachstum von Nervenzellen haben. Trotz der Herausforderungen, denen sie während der deutschen Besatzung Italiens (1943 - 45) aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ausgesetzt war, konnte sie ihre Forschung nach dem Krieg in Turin fortsetzen.
Im Jahr 1947 nahm sie eine Stelle an der Washington University in St. Louis, Missouri, an, wo sie mit dem Zoologen Viktor Hamburger zusammenarbeitete, der das Wachstum von Nervengewebe bei Hühnerembryonen untersuchte. Im Jahr 1948 entdeckten sie in Hamburgers Labor, dass eine bestimmte Art von Maustumor das Nervenwachstum fördert, wenn er in Hühnerembryonen implantiert wird. Levi - Montalcini und Hamburger führten diesen Effekt auf eine Substanz im Tumor zurück, die sie als Nervenwachstumsfaktor (NGF) bezeichneten.
Für ihre Entdeckung des NGF erhielt sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Stanley Cohen 1986 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Von 2001 bis zu ihrem Tod diente sie auch im italienischen Senat als Senatorin auf Lebenszeit. Diese Ehre wurde ihr aufgrund ihrer bedeutenden wissenschaftlichen Beiträge verliehen.
Rita Levi - Montalcini war eine Pionierin in ihrem Fachgebiet und ihre Arbeit hat das Verständnis von Nervenzellen und deren Wachstum maßgeblich geprägt. Ihre Entdeckungen bilden die Grundlage für aktuelle Untersuchungen darüber, wie diese Prozesse bei Krankheiten wie Demenz und Krebs fehlschlagen.