Nanni Balestrini war ein bedeutender italienischer Schriftsteller und politischer Aktivist, geboren am 2. Juli 1935 in Mailand und verstorben am 20. Mai 2019 in Rom. Er war ein radikaler Vertreter des italienischen Operaismus und einflussreich in der literarischen Bewegung der Neoavanguardia.
Balestrini war bekannt für seine experimentelle Poesie und seine visuelle Kunst. Er arbeitete als Redakteur für die Zeitschrift Il Verri und war Kodirektor von Alfabeta. Zudem war er Teil der Gruppe italienischer Schriftsteller, die 1961 in der Anthologie I Novissimi veröffentlichten. Diese Gruppe erweiterte sich in den 1960er Jahren zum Gruppo 63, dessen Publikationen Balestrini herausgab.
Sein politisches Engagement zeigte sich auch in seiner Mitbegründung der Gruppe Potere Operaio im Jahr 1968 und seiner Unterstützung für die Autonomia Operaia im Jahr 1976. Nachdem er 1979 der Mitgliedschaft in einer Guerillagruppe beschuldigt wurde, floh er nach Paris und später nach Deutschland.
Balestrinis literarisches Werk ist eng mit den sozialen Bewegungen seiner Zeit verbunden. Sein erster Roman "Wir wollen alles" (Vogliamo tutto) aus dem Jahr 1971 beschreibt die Kämpfe in der Automobilfabrik von FIAT. Mit "Die Unsichtbaren" (Gli invisibili) schuf er ein literarisches Denkmal für die "Generation von 1977", indem er sowohl die Aufbruchstimmung als auch die staatliche Repression dieser Zeit darstellte. Weitere wichtige Werke sind "I Furiosi", das sich der Fußballfankultur des AC Mailand widmet, und "Der Verleger", das sich auf Giangiacomo Feltrinelli bezieht. Sein Nähe zum Operaismus wird besonders in dem Buch "Die goldene Horde" deutlich, das er gemeinsam mit Primo Moroni verfasste.
Sein letzter zu Lebzeiten veröffentlichter Roman "Sandokan" behandelt die Camorra in Casal di Principe. Balestrini war auch für seine experimentellen "Romane" bekannt, wie "Tristano", der so konzipiert war, dass jeder Leser ihn anders liest, da jeder Satz zufällig angeordnet ist.
von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt