Italien (Republik)
Italien (Republik)
Norberto Bobbio war ein italienischer Rechtsphilosoph, Publizist und politischer Theoretiker. Er wurde am 18. Oktober 1909 in Turin geboren und starb dort am 9. Januar 2004.
Bobbio studierte Jura an der Universität Turin und promovierte 1931 mit einer Dissertation über Rechtsphilosophie. Er setzte sein Studium an den Universitäten Marburg und Turin fort und verfasste eine zweite Dissertation in Philosophie über Edmund Husserl.
1935 wurde Bobbio wegen seiner Mitgliedschaft in der antifaschistischen Gruppe Giustizia e Libertà (Gerechtigkeit und Freiheit) zusammen mit seinen Freunden Vittorio Foa, Giulio Einaudi und Cesare Pavese für kurze Zeit verhaftet.
Bobbio lehrte von 1939 bis 1940 an der Universität Siena und danach bis 1948 an der Universität Padua, wo er eine Professur erhielt. 1948 wurde er auf den Lehrstuhl für Rechtsphilosophie an der Universität Turin berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 lehrte.
Bobbio forschte und veröffentlichte zur Theorie der Demokratie, zu den Menschenrechten, über Politik und Recht. Er bezeichnete sich und seine Schule als "liberalen Sozialismus" in Abgrenzung zum Linksliberalismus, zur Sozialdemokratie und zum Sozialismus.
Er erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter die Ernennung zum Senator auf Lebenszeit der Italienischen Republik durch Staatspräsident Sandro Pertini im Jahr 1984. Seine Werke umfassen eine breite Palette von Themen, darunter die Theorie des Rechts, die Theorie der Demokratie und die Geschichte der politischen Philosophie.