Italien (Republik)
Italien (Republik)
Saverio Tutino war ein renommierter italienischer Journalist und Schriftsteller. Er wurde am 7. Juli 1923 in Mailand geboren und verstarb am 28. November 2011 in Rom.
Tutino studierte Jura, musste sein Studium jedoch aufgrund des Zweiten Weltkriegs unterbrechen. Um der Einberufung zum Militärdienst zu entgehen, floh er in die Schweiz, wo er erste Kontakte zu antifaschistischen Gruppen knüpfte. Er schloss sich den Partisanen an und nahm unter dem Kampfnamen Nerio an Widerstandsaktionen in der Valle d´Aosta und im Canavese teil. Diese Erfahrungen prägten sowohl sein persönliches als auch sein berufliches Leben nachhaltig.
Nach dem Krieg arbeitete Tutino zunächst für das Magazin "Il Politecnico" von Elio Vittorini und später für verschiedene Zeitungen, darunter "Vie Nuove" und "L´Unità". Als Korrespondent für "L´Unità" berichtete er aus China, Paris und Kuba und wurde Zeuge der kubanischen Revolution. In den 1970er Jahren war er einer der führenden westlichen Experten für die kubanische Revolution und die revolutionären Bewegungen in Lateinamerika.
1984 gründete Tutino das "Archivio Diaristico Nazionale", ein Archiv für Tagebücher und autobiografische Schriften, in Pieve Santo Stefano. Dieses Archiv sammelt private und öffentlich relevante Erinnerungen, die freiwillig gespendet und zur Konsultation aufbewahrt werden.
Tutino hat auch als Schauspieler gearbeitet und ist bekannt für seine Rollen in "Faccia di spia" (1975), "L´ospite" (1998) und "Luigi Einaudi. Diario dell´esilio svizzero" (2000). Sein reiches und vielfältiges Leben und Werk haben einen bedeutenden Beitrag zur italienischen Kultur und Geschichte geleistet.