Enrico Berlinguer

Italien (Republik)

30º anniversario della morte di Enrico Berlinguer

2014 30º anniversario della morte di Enrico Berlinguer

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Berlinguer, Enrico, 1922/Sassari—1984/Padua, trat 1943 der Italienischen Kommunistischen Partei (PCI) bei und nahm kurzzeitig am antifaschistischen Befreiungskampf teil. 1949—56 Generalsekretär des Kommunistischen Jugendverbandes, 1957 Leiter der Zentralhochschule des PCI, 1958 der Abteilung Organisation, 1962—66 des Parteisekretariats wurde B. in den 60er Jahren zunehmend mit internationalen Aufgaben betraut. Er griff differenzierend in die Auseinandersetzungen zwischen der KPdSU und der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ein und verurteilte 1968 die Intervention des Warschauer Paktes in der CSSR. In der Weiterentwicklung des von seinem politischen Mentor Togliatti entworfenen »italienischen Weges zum Sozialismus« leitete B. nach seiner Wahl zum Generalsekretär (1972) eine grundlegende Umorientierung des PCI ein. Diese schlug sich neben dem Bekenntnis zur »pluralistischen Demokratie« und den »bürgerlichen Freiheitsrechten« in einer trotz Beibehaltung einer Position der »kritischen Solidarität« zunehmend deutlicheren Distanzierung von der SU nieder. Diese Distanz vergrößerte sich 1981 angesichts der Wiederaufnahme der Beziehungen zur KPCh durch den PCI und dessen Kritik an der SU anläßlich der Ereignisse in Polen und Afghanistan. 1m Rahmen dieser Umorientierung (die unter dem Titel Eurokommunismus Schlagzeilen machte) entwarf B. 1973 die Strategie des »historischen Kompromisses«. 1975 konnte er diese Konzeption gegen erheblichen innerparteilichen Widerstand durchsetzen. Resultat dieser strategischen Wende war ein beeindruckender Ausbau der Machtposition des PCI auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene. In diesem Prozeß mußte der PCI aufgrund einerseits des Scheiterns des »historischen Kompromisses« nach der Ermordung A. Moros, andererseits der inneren Zerreißprobe, der er durch die von B. betriebene Umorientierung bis in die Gegenwart ausgesetzt ist, in der Folgezeit Rückschläge hinnehmen. Unbeschadet dessen repräsentierte B. gerade durch diesen Erneuerungsprozeß und dessen persönliche Umsetzung eine entscheidende Etappe in der Entwicklung des PCI und seines Einflusses auf die italienische Politik. Ausdruck dieser Tatsache war die ungewöhnliche Anteilnahme, unter der am 13. Juni 1984 seine Beerdigung stattfand.


in: Thomas Meyer, Karl - Heinz Klär, Susanne Miller, Klaus Novy, Heinz Timmermann: Lexikon des Sozialismus

Enrico Berlinguer (* 25. Mai 1922 in Sassari, Sardinien; † 11. Juni 1984 in Padua) war ein italienischer Politiker. Er war von 1972 bis 1984 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens (Partito Comunista Italiano – PCI) und ein führender Vertreter des transnationalen Kommunismus, insbesondere des Eurokommunismus.

Nicht-Philatelistische Literatur

Harald Neubert: Linie Gramsi - Togliatti - Logo - Berlinguer. Erneuerung oder Revisionismus in der kommunistischen Bewegung?

VSA

Hamburg 2009

# Italien # Enrico Berlinguer # Antonio Gramsci # Palmiro Togliatti # Luigi Longo # Revisionismus

Luciano Barca, Enrico Berlinguer, Napoleone Colajanni, Luciano Gruppi, Cesare Luporini, Giorgio Napolitano, Eugenio Peggio: Sozialismus für Italien. Programm einer gesellschaftlichen Umgestaltung

VSA

Rom, Hamburg 1977

# Italien # Napoleon Bonaparte # Enrico Berlinguer # Links / Sozialismus # Gaius Iulius Caesar

Enrico Berlinguer

Autor u.a. folgender Bücher

Harald Neubert: Linie Gramsi - Togliatti - Logo - Berlinguer. Erneuerung oder Revisionismus in der kommunistischen Bewegung?

VSA

Hamburg 2009

# Italien # Enrico Berlinguer # Antonio Gramsci # Palmiro Togliatti # Luigi Longo # Revisionismus

Luciano Barca, Enrico Berlinguer, Napoleone Colajanni, Luciano Gruppi, Cesare Luporini, Giorgio Napolitano, Eugenio Peggio: Sozialismus für Italien. Programm einer gesellschaftlichen Umgestaltung

VSA

Rom, Hamburg 1977

# Italien # Napoleon Bonaparte # Enrico Berlinguer # Links / Sozialismus # Gaius Iulius Caesar

Autor u.a. folgender Aufsätze