Italien (Republik)
Italien (Republik)
Enrico Berlinguer, geboren am 25. Mai 1922 in Sassari, Sardinien, war ein bedeutender italienischer Politiker. Er diente von 1972 bis zu seinem Tod im Jahr 1984 als Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens (Partito Comunista Italiano - PCI). Berlinguer war eine führende Persönlichkeit des transnationalen Kommunismus, insbesondere des Eurokommunismus.
Er stammte aus einer mittelständischen Familie; sein Vater war ein Sozialist, der später Abgeordneter und Senator wurde. Berlinguer trat 1943 dem PCI bei und nahm am antifaschistischen Widerstandskampf teil. Unter seiner Führung erreichte die PCI ihre höchste Wählerzahl.
Berlinguer distanzierte die Partei vom Einfluss der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und verfolgte eine moderate Linie. Diese Strategie wurde als Eurokommunismus bezeichnet, und er galt als ihr Hauptvertreter. Er starb am 11. Juni 1984 in Padua..
Berlinguer, Enrico, 1922/Sassari - 1984/Padua, trat 1943 der Italienischen Kommunistischen Partei (PCI) bei und nahm kurzzeitig am antifaschistischen Befreiungskampf teil. 1949 - 56 Generalsekretär des Kommunistischen Jugendverbandes, 1957 Leiter der Zentralhochschule des PCI, 1958 der Abteilung Organisation, 1962 - 66 des Parteisekretariats wurde B. in den 60er Jahren zunehmend mit internationalen Aufgaben betraut. Er griff differenzierend in die Auseinandersetzungen zwischen der KPdSU und der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ein und verurteilte 1968 die Intervention des Warschauer Paktes in der CSSR. In der Weiterentwicklung des von seinem politischen Mentor Togliatti entworfenen "italienischen Weges zum Sozialismus" leitete B. nach seiner Wahl zum Generalsekretär (1972) eine grundlegende Umorientierung des PCI ein. Diese schlug sich neben dem Bekenntnis zur "pluralistischen Demokratie" und den "bürgerlichen Freiheitsrechten" in einer trotz Beibehaltung einer Position der "kritischen Solidarität" zunehmend deutlicheren Distanzierung von der SU nieder. Diese Distanz vergrößerte sich 1981 angesichts der Wiederaufnahme der Beziehungen zur KPCh durch den PCI und dessen Kritik an der SU anläßlich der Ereignisse in Polen und Afghanistan. 1m Rahmen dieser Umorientierung (die unter dem Titel Eurokommunismus Schlagzeilen machte) entwarf B. 1973 die Strategie des "historischen Kompromisses". 1975 konnte er diese Konzeption gegen erheblichen innerparteilichen Widerstand durchsetzen. Resultat dieser strategischen Wende war ein beeindruckender Ausbau der Machtposition des PCI auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene. In diesem Prozeß mußte der PCI aufgrund einerseits des Scheiterns des "historischen Kompromisses" nach der Ermordung A. Moros, andererseits der inneren Zerreißprobe, der er durch die von B. betriebene Umorientierung bis in die Gegenwart ausgesetzt ist, in der Folgezeit Rückschläge hinnehmen. Unbeschadet dessen repräsentierte B. gerade durch diesen Erneuerungsprozeß und dessen persönliche Umsetzung eine entscheidende Etappe in der Entwicklung des PCI und seines Einflusses auf die italienische Politik. Ausdruck dieser Tatsache war die ungewöhnliche Anteilnahme, unter der am 13. Juni 1984 seine Beerdigung stattfand.
Linie Gramsi - Togliatti - Logo - Berlinguer. Erneuerung oder Revisionismus in der kommunistischen Bewegung?
VSA
Hamburg 2009
# Italien # Enrico Berlinguer # Kommunistische Partei / KPD / PCI # Palmiro Togliatti # Revisionismus / Reformismus # Berlin
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VSA
Hamburg 2009
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Sozialismus für Italien. Programm einer gesellschaftlichen Umgestaltung
VSA
Rom, Hamburg 1977
# Italien # Napoleon Bonaparte # Enrico Berlinguer # Links / Sozialismus # Gaius Iulius Caesar