Jürgen Kuczynski (1904 - 1997) war ein bedeutender deutscher Wirtschaftshistoriker und Wirtschaftswissenschaftler. Geboren am 17. September 1904 in Elberfeld (heute Wuppertal), wuchs er in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Sein Vater war der Statistiker Robert René Kuczynski und seine Mutter die Malerin Berta Kuczynski.
Kuczynski studierte Philosophie, Statistik und Politökonomie an den Universitäten Erlangen, Berlin und Heidelberg und promovierte 1925 in Erlangen. Ab 1926 war er Forschungsstudent in den USA und kehrte 1929 nach Deutschland zurück. Seit 1930 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und arbeitete als Redakteur der "Roten Fahne" sowie als wirtschaftspolitischer Analyst.
1936 verließ Kuczynski das nationalsozialistische Deutschland und ging nach England ins Exil. Dort arbeitete er für den US - amerikanischen Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS) als Statistiker und half, den Kernphysiker Klaus Fuchs für den sowjetischen Militärnachrichtendienst GRU zu gewinnen. Während des Zweiten Weltkriegs war er in Großbritannien aktiv und gründete 1943 den Initiativausschuss für die Einheit der deutschen Emigration.
Nach dem Krieg kehrte Kuczynski als US - Oberstleutnant nach Deutschland zurück und wurde Präsident der Zentralverwaltung für Finanzen in der Sowjetischen Besatzungszone. 1946 wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und übernahm den Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der Berliner Universität.
Kuczynski war ein außergewöhnlich produktiver Autor und veröffentlichte zahlreiche Werke zur Wirtschaftsgeschichte, darunter eine vierzigbändige Studie zur Geschichte der Lage der Arbeiter. Trotz wiederholter Kritik der SED blieb er der Partei treu und war persönlicher außenwirtschaftspolitischer Berater von Erich Honecker.
Er verstarb am 6. August 1997 in Berlin.
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