Berlin
Berlin
Bundesrepublik Deutschland
Hannah Arendt, geboren am 14. Oktober 1906 als Johanna Arendt in Linden, einem heutigen Stadtteil von Hannover, war eine jüdische deutsch - US - amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin. Sie studierte Philosophie, Theologie und Klassische Philologie in Marburg, Freiburg im Breisgau und Heidelberg, insbesondere bei Martin Heidegger und Karl Jaspers.
Arendt war eine Kritikerin des Nationalsozialismus und als Jüdin gefährdet, daher flüchtete sie 1933 nach Paris. Nach Kriegsbeginn in Frankreich interniert, gelang ihr 1941 die Ausreise nach New York. Sie schrieb für die deutsch - jüdische Exilzeitung "Aufbau", war für die Conference on Jewish Relations tätig und schrieb ihr Hauptwerk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft".
Arendt vertrat ein Konzept von "Pluralität" im politischen Raum. Demnach bestehe zwischen den Menschen eine potentielle Freiheit und Gleichheit in der Politik. Wichtig sei es, die Perspektive des anderen einzunehmen. Aufgrund dieser Auffassung stand Arendt rein repräsentativen Demokratien kritisch gegenüber und bevorzugte Rätesysteme sowie Formen direkter Demokratie.
Ihre öffentlichen Stellungnahmen zu politischen Ereignissen waren unter Gegnern und Freunden häufig umstritten; ihre Zivilcourage wurde oft als Unnachgiebigkeit wahrgenommen und bekämpft, insbesondere ihre Arbeit zum Eichmann - Prozess. Durch ihr politisches Hauptwerk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" Anfang der 1950er Jahre wurde sie öffentlich bekannt. "Vita activa oder Vom tätigen Leben" gilt als Arendts philosophisches Hauptwerk.
Arendt starb am 4. Dezember 1975 in New York City. Ihre Arbeiten und Theorien haben einen tiefgreifenden Einfluss auf das Verständnis von Macht, Autorität und Totalitarismus gehabt und sind bis heute relevant.
# Hannah Arendt # Politik