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Karl Polanyi (1886 - 1964) war ein ungarisch - österreichischer Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschaftler, bekannt für seine Kritik am liberalen Marktmodell und die Betonung der sozialen Einbettung ökonomischer Prozesse. Geboren in Wien, studierte er in Budapest Jura und Philosophie und engagierte sich früh in linken Studentenkreisen. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Journalist in Wien, bevor er aufgrund politischer Entwicklungen ins Exil ging. In England und später Kanada entwickelte er seine zentralen Ideen. Sein Hauptwerk The Great Transformation (1944) analysiert die Entstehung der modernen Marktwirtschaft und zeigt, wie die Loslösung der Wirtschaft von sozialen Bindungen zu Krisen und gesellschaftlichen Spannungen führt. Polanyi gilt als Begründer des Substantivismus, einer kulturwissenschaftlichen Sicht auf Ökonomie. Seine Ansätze beeinflussten Anthropologie, Soziologie und Politikwissenschaft nachhaltig und prägen bis heute Debatten über Kapitalismus und soziale Gerechtigkeit.


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