Die Lateinische Münzunion (offiziell Union monétaire latine) war eine Währungsunion zwischen Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz, die vom 23. Dezember 1865 faktisch bis 1914 und formal bis zum 31. Dezember 1926 bestand. Griechenland trat 1868 bei. Weitere Länder prägten ihre Münzen nach den Vorschriften der Münzunion, traten ihr aber nicht bei. Damit herrschte in einem Großteil Europas ein bimetallischer Silber - Gold - Standard.
Die Union wurde 1865 von Frankreich initiiert. Der Ökonom und Vizepräsident des französischen Staatsrats Félix Esquirou de Parieu (1815 - 1893) war der Vordenker dieses Münzsystems. Er begriff das Münzsystem - über die finanzwirtschaftlichen Vorteile hinaus - als Vorstufe zu einer "europäischen Union" mit einer "europäischen Kommission" als politischer Leitung.
Die Lateinische Münzunion gilt als einziges äußeres Ergebnis des Panlatinismus. Sie scheiterte jedoch letztendlich und hätte den Gründervätern des Euro eine Lehre sein können. Es gibt erstaunliche Parallelen zwischen der Lateinischen Münzunion und dem Euro.
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