Belgien, offiziell das Königreich Belgien, ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien zählte am 1. Januar 2022 rund 11, 6 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 377 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Die Hauptstadt ist Brüssel, der Sitz der belgischen Königsfamilie, der Föderalregierung sowie Zentrum der Region Brüssel - Hauptstadt. Die bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich (Liège), Brüssel, Brügge (Brugge), Namur und Löwen. Die Postgeschichte Belgiens begann am 8. Juli 1849, als zwei Briefmarken, eine 10c. braun und 20c. blau, bekannt als Epaulettes, eingeführt wurden. Ein paar Monate später wurde eine 40c. rote Briefmarke mit einem neuen Design für den Versand an ausländische Ziele ausgegeben. Ursprünglich wurden alle belgischen Briefmarken nur mit dem französischen Namen "Belgique" ausgegeben, da Französisch die ursprüngliche Amtssprache war. Unter der Regierung von Auguste Beernaert begannen jedoch ab 1889 Briefmarken auch mit dem niederländischen Namen "België" ausgegeben zu werden. Belgische Briefmarken werden selten auch mit deutschem Text ("Belgien") ausgegeben, einschließlich überdruckter deutscher Germania - Briefmarken während des Ersten Weltkriegs. Die bewegte und wechselvolle Geschichte des 1830 gegründeten Königreichs Belgien blieb seit dem ausgehenden Mittelalter nicht ohne Auswirkungen auf die postalischen Verhältnisse des Landes. Das Land war schon seit dem 15. bis hinein in das 20. Jahrhundert als Spielball der Großmächte stets Kriegsschauplatz oder Entschädigungsobjekt.
Im Mittelalter hatten in Belgien die städtischen Botenanstalten das alleinige Recht der Briefbeförderung, das sie sich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts bewahrten. Karl V. begründete 1516 zwischen Brüssel und Wien eine Reitpost und belehnte Jean Baptiste von Thurn und Taxis mit dem Generalpostmeisteramt in den österreichischen Südniederlanden, das seinen Sitz in Brüssel hatte. Die südlichen Niederlande wurden so ganz von dem Generalpostmeisteramt betreut, das zugleich die Verbindungen nach Süddeutschland, Österreich. Italien sowie nach Spanien und Frankreich vermittelte. Seit dieser Zeit begann die von beiden Seiten hartnäckig geführte Fehde zwischen der "Poste royale" und den städtischen Botenanstalten. Die Verordnung der Königin Marie vom 30.10. 1551 ermächtigte Leonard von Taxis, auch Privatbriefe zur Beförderung ins Ausland anzunehmen. Zugleich wurde verboten, ohne Erlaubnis der General - Postmeisters Privatbriefe durch andere Anstalten (Kuriere, Relais usw.) in Ausland zu senden, überhaupt solche Relais usw. zu halten. Den Übelständen, die sich bei den privatpostwesen seit längerer Zeit eingeschlichen hatten, suchte die PO von 1547 abzuhelfen. Ein Erlaß Rudolphs II. vom 7.11.1597, der auch in den Niederlanden und der Provinz Lüttich veröffentlicht wurde, verbot den Metzgern, die bis dahin an der Briefbeförderung von Ort zu Ort lebhaft beteiligt waren, sich ferner mit der Briefbeförderung zu befassen. Neben der Regierungspost bestanden aber in den Südniederlanden die Botenanstalten der Gemeinden fort und entwickelten sich derart, daß beim Beginn des 17. Jahrhunderts jeder einigermaßen bedeutende Ort Flanderns eigene boten hatte. Diese Boten beförderten Briefe, Pakete und Gelder oder auch mündliche Bestellungen; sie benutzen Pferde, Wagen oder Schiffe oder gingen zu Fuß Jeder hatte an seinem Haus einen Briefkasten, der den Ort anzeigte, wohin er sich zu begeben hatte. Die wachsende Bedeutung der Gemeindeposten führte bald zu Übergriffen auf das Gebiet der Taxisschen Post. Schon 1653 schlug der Rat von Antwerpen der Regierung vor, die Regierungspost aufzuheben; er bestritt dem Grafen von Taxis die Rechtsbeständigkeit seines Amts als Generalpostmeister der Niederlande und die Befugnis, für das niederländische Gebiet Postverträge mit dem Ausland abzuschließen. 1657 rissen Antwerpener Boten die Besorgung der postversande nach Holland gewalttätig an sich. 1659 schritt der Generalprokurator auf Veranlassung des Gouverneurs der Niederlande mit ernsten Maßregeln gegen die aufrührerischen Boten ein, was einen gewaltsam unterdrückten Aufstand des Pöbels von Antwerpen zur Folge hatte. Den ersten entscheidenden Schlag gegen die Botenanstalten führte Philipp von Anjou, , der am 17.3.1701 die Errichtung königlicher Relais auf allen Hauptstraßen der Niederlande befahl und feste Gebührensätze für die Beförderung von Briefen und Reisenden durch die Posten verordnete. Strenge Erlasse verschärften noch die Strafen für die Beeinträchtigung des staatlichen Postmonopols. 1725 überwies Graf Daun trotz des heftigen Widerspruchs der Staaten von Brabant die Niederländische Post für eine Pacht von 80 000 Florins an Anselm, Franz Fürsten von Taxis, was nachher unter Erhöhung der Pachtsumme auf 125 000 Florins auf die Dauer von 25 Jahren bestätigt wurde. Manche Protestakte, namentlich der unzufriedenen flanderischen Gemeinden, folgten. Erst eine kaiserliche Verordnung machte diesem Streit 1769 ein Ende. Taxis behielt das Postwesen in den österreichischen Niederlanden, zuletzt für eine Summe von 135 000 Florins jährlich, bis zur französischen Revolution in Pacht. Eine längere wechselvolle Übergangszeit folgte. Seien eigene Staatspost hat Belgien seit Errichtung des Königreiches (1831). In der Ausgabe von Freimarken am 27.6.1849 stand Belgien an der Spitze aller europäischen Verwaltungen.
Belgien. In der Beliebtheitsstatistik an guter Position liegendes Sammelgebiet. Seit über 40 Jahren gibt Belgien ansprechende Bildermarken heraus, die mit ganz wenigen Ausnahmen Bel - gien oder Europa berührenden Dingen gewidmet sind. Es gibt allerdings viele inzwischen sehr teuer gewordene Sätze bzw. Einzelwerte, zu denen auch die früheren Ausgaben gehören. Bis 1952 erschienen zahlr. Wohltätigkeitsmarken und Blocks mit 100 und mehr Prozent Zuschlag zum Frankaturwert, die auf der FIP - Liste der unerwünschten Ausgaben stehen. Seit langem aber hält sich Belgien bezügl. der postfremden Zuschläge an die Forderung der FIP - Kommission. Belgien, das auch der CEPT angehört und Europa - Marken verausgabt, ist als Sammelgebiet zu empfehlen. Allg. interessant sind die Sonntagsmarken, die es von 1893 - 1914 gegeben hat. Neben den Dienstmarken für die Eisenbahnverwaltung, kenntl. am Aufdruck eines Flügelrades bzw. Aufdruck B (seit 1945 Bestandteil des Markenbildes), berücksichtigen viele Sammler die rund 400 Eisenbahnpaketmarken, die erhebl. wenigeren Postpaketmarken u. a. Die für die von Belgien nach Ende des 1. Weltkrieges besetzten dt. Gebiete und die Besatzungstruppen (Eupen, Malmedy, Belg. Militärpost im Rheinland) verausgabten Marken werden auch von Deutschland - Sammlern gern aufgenommen und waren früher im Michel - Deutschland - Katalog verzeichnet. Das Sammelgebiet Belgien kann außerdem mit den Marken für die ehem. Besitzung Belgisch - die ehem. Besitzung Belgisch - Kongo und die Besetzungsausgaben für Deutsch - Ostafrika (Ruanda, Urundi) abgerundet werden. Es besteht eine Arbeitsgemeinschaft Belgien, die vorhandene Literatur ist umfangreich.
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