Luxemburg.
Geschichte. Seit 1504, mit einigen Unterbrechungen bis zur französischen Revolution, übte die Familie Thurn und Taxis in dem luxemburgischen Gebiet, das damals mit den aus Holland und Belgien bestehenden Niederlanden unter österreichisch - spanischer Herrschaft stand, die Postgerechtsame aus. Daneben bestanden, hauptsächlich für den inneren Verkehr, Privatposten. Briefkartenschlüsse wechselte Luxemburg seit 1623 mit Frankfurt (Main), seit 1626 mit Köln, seit 1681 mit Straßburg; seit 1701 mit Mainz, seit 1704 mit Metz, seit 1736 mit Augsburg und seit 1766 mit fast allen Staaten Europas. Am 1. 12. 1773 erschien ein Reglement, durch das unter teilweiser Benutzung von Privatboten ein regelmäßiger Postdienst auf allen wichtigeren Straßen des Landes eingerichtet wurde. Nach der Besitzergreifung Luxemburgs durch das französische Revolutionsheer (1795) wurde die Post unter die »Administration Gen6rale des postes et messageries de France a gestellt. 1815 erhielt Wilhelm I., König der Niederlande, durch den Wiener Kongreß das zum Großherzogtum erhobene Land; er war somit König von Holland und Großherzog von Luxemburg, wodurch Personalunion zwischen den beiden Staaten geschaffen war. Der gegenwärtige luxemburgische Staat ist am 19. 4. 1839 durch den Londoner Traktat geschaffen worden. Ein im Laufe des Jahres 1840 von Wilhelm I. mit Preußen vorbereiteter Vertrag wegen Ausübung des Postdienstes in Luxemburg durch die preußische Postverwaltung wurde von Wilhelm II., seinem Sohn und Nachfolger seit 7. 10. 1840, nicht anerkannt. Am 1. 1. 1842 erhielt das Großherzogtum eine eigene Postverwaltung. Die ersten Briefmarken wurden 1852 ausgegeben.
in: Hans Rackow: Handwörterbuch des Postwesens