Mexiko.
Geschichte. In Mexiko reicht die Geschichte der Post weit über den Zeitpunkt der Eroberung des Landes durch Cortez im Jahre 1519 zurück. Die Mayas und nach ihnen die Azteken hatten sich ein Nachrichtenverkehrsnetz zwischen den wichtigsten Niederlassungen geschaffen und mit besonderen Vorrechten ausgestattet. Unter der spanischen Herrschaft übten lange Zeit Adelige die Postgerechtsame aus. Durch Erlaß Karls III. vom 13. 10. 1768 ging das Postwesen in die Verwaltung des Staates über. In der neueren Postgeschichte Mexikos werden zwei Abschnitte unterschieden; die Zeit von 1821, wo die bis dahin spanischen Posten in die Verwaltung des neuen Staates Mexiko übergingen, bis 1884 und die von 1884, nach Einführung des Postgesetzes und der Postordnung für Mexiko, bis heute. Im ersten Zeitraum bildete die Post hauptsächlich eine Einnahmequelle für den Staat und wurde infolge der unverhältnismäßig hohen Postgebührensätze mehr und mehr ein Vorrecht der wohlhabenderen Gesellschaftsklassen. Die Verhältnisse besserten sich erst mit dem Inkrafttreten des Postgesetzes vom 18. 4. 1883 und der Postordnung vom 1. 10. 1883 mit Wirkung vom 1. 1. 1884 ab. In diesem ersten mexikanischen Postgesetz wurde im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht zum Ausdruck gebracht, daß die Post eine öffentliche Verkehrsanstalt des Staates sei. überein - stimmend damit wurde eine bedeutende Ermäßigung der Postgebühren (um etwa 40 v. H.) vorgenommen und der Tarif wesentlich einfacher gestaltet.
in: Hans Rackow: Handwörterbuch des Postwesens