Argentinien. Die seit 1858 verausgabten Marken werden bei uns wenig gesammelt, bes. die älteren Ausgaben, die hinsichtl. exakter Bestimmung der vielen und auf einzeln vorliegenden Marken leicht verwechselbaren Wasserzeichenformen Schwierigkeiten bereiten. Sonst ist Argentinien als Sammelgebiet durchaus empfehlenswert, da eine vernünftige Ausgabepolitik mit nicht allzuvielen Neuheiten pro Jahr betrieben wird und den Sonder - und Gedenkmarken vorw. das Land selbst betreffende Anlässe zugrundeliegen. Großbritannien und Italien unterhielten in Buenos Aires Auslandspostanstalten mit bes. Stempeln. Zu einer vollst. Sammlung Argentinien gehören noch die eigenen Markenausgaben der Landesteile Buenos Aires, Cordoba und Corrientes.
in: Ullrich Häger: Großes Lexikon der Philatelie
Argentinien ist wohl der einzige Staat Südamerikas, der nach der Loslösung von Spanien um 1825 die Regelung der Postverhältnisse in die Hand nahm. Es dauerte allerdings, gehemmt durch innere und äußere Kämpfe, ziemlich lange, bis auf Grund der Verfassungen von 1853 und 1860 eine geregelte Postbeförderung im Inneren des Landes eingerichtet werden konnte. Nachdem 1874 Post und Telegraphie unter gemeinsame Leitung gebracht worden waren, wurde 1876 das grundlegende Postgesetz erlassen. 1949 wurde der Fernsprechdienst verstaatlicht.
in: Hans Rackow: Handwörterbuch des Postwesens