Leon Trotzki, geboren als Lew Dawidowitsch Bronstein, war eine zentrale Figur in der Gründung der Sowjetunion. Er wurde am 7. November 1879 in der Ukraine geboren und war ein marxistischer Theoretiker, Politiker und Revolutionär.
Trotzki spielte eine entscheidende Rolle in der Oktoberrevolution von 1917, die zur Gründung der Sowjetunion führte. Er war der Gründer und Anführer der Roten Armee und spielte eine Schlüsselrolle im russischen Bürgerkrieg.
Trotzki war ein starker Befürworter des internationalen Kommunismus und kritisierte die bürokratische Kontrolle der Kommunistischen Partei unter Josef Stalin. Diese Meinungsverschiedenheiten führten zu Trotzkis Entfernung aus der Partei und schließlich zu seiner Verbannung aus der Sowjetunion im Jahr 1929.
Er verbrachte den Rest seines Lebens im Exil, wo er weiterhin Bücher schrieb und die Vierte Internationale gründete, eine linke internationale Organisation, die sich für den Trotzkismus einsetzt. Trotzki wurde 1940 in Mexiko ermordet, vermutlich auf Befehl Stalins.
Trotzki bleibt eine umstrittene Figur in der Geschichte, aber sein Einfluss auf die marxistische Theorie und die internationale kommunistische Bewegung ist unbestreitbar. Sein Leben und Werk haben Generationen von Denkern und Aktivisten beeinflusst.
von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt
Trotzki, L. (eigentlich L.D. Bronstein), 1879/Janowka - 1940/Coyoacan, herausragende Persönlichkeit der revolutionären und kommunistischen Bewegung, entscheidend an der Etablierung der bolschewistischen Diktatur beteiligt, später einer der schärfsten Kritiker des Stalinregimes. T. nahm in seiner südukrainischen Heimat schon früh an illegaler politischer Arbeit teil, wofür er 1899 zu vier Jahren Verbannung nach Sibirien verurteilt wurde, aus der er aber bald entfliehen konnte. Er nahm regen Anteil an der Entstehung und Entwicklung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands, wobei er - gegen Lenin - demokratische Organisationsprinzipien verfocht und die Eigeninitiative der Arbeiterschaft hervorhob. Während der Revolution von 1905 fungierte er zeitweise als Vorsitzender des Petersburger Sowjet. Nachdem T. auch aus einer erneuten Verbannung fliehen konnte, lebte er bis zum I. Weltkrieg zumeist in Wien. Seine Versuche, die einzelnen sozialdemokratischen Fraktionen in eine einheitliche Partei zusammenzuführen und die von ihm als verhängnisvoll angesehene Parteispaltung zu überwinden, blieben erfolglos. Während des I. Weltkrieges beteiligte sich T. von Paris aus an der internationalen sozialistischen Friedensbewegung. Nach seiner Rückkehr nach Rußland im Mai 1917 leitete er zunächst die interfraktionelle Organisation der Vereinigten Sozialdemokraten, die sogenannte Zwischengruppe, ehe er sich den Bolschewiki anschloß und in deren ZK gewählt wurde. Als Vorsitzender des von den Bolschewiki eroberten Petrograder Sowjet wurde T. bald zum wichtigsten und populärsten Repräsentanten der revolutionären Arbeiter und Soldaten, der auch die Organisation des bolschewistischen Oktoberaufstandes leitete. Auf dem II. Sowjetkongreß, der die bolschewistische Machtübernahme bestätigte, proklamierte T. den Bruch mit der sozialistischen Demokratie. Als Mitglied der Parteiführung sowie als Leiter des Außenkommissariats, des Kriegskommissariats und des Transportkommissariats nahm T., der den Zwang als wichtigstes Mittel der sozialistischen Umgestaltung betrachtete, entscheidenden Anteil an der Verschärfung der bolschewistischen Diktatur.
In den Kämpfen um die Nachfolge Lenins konnte sich T., der in der bolschewistischen Partei nur wenig verwurzelt war, nicht durchsetzen. Als Kritiker des bürokratischen Parteiregimes wurde er Führer der linken Opposition, bis er 1927 aus der KPdSU ausgeschlossen und 1929 auch aus der UdSSR ausgewiesen wurde. T. forderte vor allem eine Demokratisierung der Partei und kritisierte die zunehmende soziale Differenzierung auf dem Lande sowie die schlechte Arbeit der Industrie. Gegenüber der Stalinschen Führung betonte er auch unter veränderten politischen Bedingungen stets die Perspektive der Weltrevolution. In der Emigration, wo T. eine umfangreiche politische und literarische Tätigkeit entfaltete, entwickelte sich seine Kritik am bürokratischen sowjetischen Regime zu einer grundsätzlichen Abrechnung mit dem Stalinismus. Er kritisierte auch Stalins Haltung gegenüber dem Faschismus und erkannte klarer als viele andere Sozialisten und Kommunisten die Gefahr, die ein nationalsozialistisches Deutschland bedeutete, vermochte aber die internationale Arbeiterbewegung kaum zu beeinflussen. Auch die von T. 1938 geschaffene IV. Internationale, die auf eine neue revolutionäre Situation spekulierte, gewann keinen größeren Einfluß. 1940 wurde T. in Mexiko, seinem letzten Emigrationsaufenthalt, im Auftrag Stalins ermordet.
in: Lexikon des Sozialismus