Johannes Agnoli, geboren am 22. Februar 1925 in Valle di Cadore, Italien, war ein deutscher Politikwissenschaftler italienischer Herkunft. Er hatte bis 1990 eine Professur für Politikwissenschaft am Otto - Suhr - Institut der FU Berlin inne. Agnoli war bekannt für seinen Einfluss auf die Studentenbewegung und die außerparlamentarische Bewegung.
Er vertrat eine materialistische, radikaldemokratische und strukturalistische Staatsauffassung1. Seine Forschungsschwerpunkte waren Staatstheorie und Staatsphilosophie allgemein, insbesondere die der Moderne1. Er analysierte den modernen demokratischen Staat auf post - marxistische und strukturalistische Weise und versuchte zu zeigen, wie der moderne Parlamentarismus Kapitalinteressen in illusorische demokratische Entscheidungen umwandelt.
Agnoli wuchs in Belluno, Norditalien, auf und war als Schüler ein Bewunderer des Faschismus von Benito Mussolini. Nach dem Abitur im Jahr 1943 meldete er sich freiwillig für die Waffen - SS und diente in Jugoslawien, um Partisanen zu bekämpfen. Im Mai 1945 wurde er von den Briten in der Nähe von Triest gefangen genommen und wurde Kriegsgefangener im Moascar Umerziehungslager in Ägypten2.
Im Jahr 1991 ging Agnoli in den Ruhestand und zog in sein Ferienhaus in Lucca, Toskana. Er starb dort im Jahr 20032.
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