Einschreibautomaten waren eine frühe Form der Postautomation, die bereits im frühen 20. Jahrhundert in Deutschland eingeführt wurde. Diese Automaten ermöglichten es den Kunden, Einschreibebriefe selbstständig zu frankieren und zu versenden, ohne die Hilfe eines Postbeamten in Anspruch nehmen zu müssen. Die ersten Modelle dieser Art wurden von der Deutschen Post - und Eisenbahn - Verkehrswesen - Aktiengesellschaft in Staaken bei Berlin entwickelt und ab 1908 vertrieben.
Die Funktionsweise der Einschreibautomaten war relativ einfach: Der Kunde legte seinen vorfrankierten Umschlag in den Automaten, betätigte eine Kurbel, und der Automat versah den Umschlag mit einem R - Stempel, der die Einschreibung kennzeichnete. Gleichzeitig wurde ein Beleg ähnlich den heutigen Quittungen von Geldautomaten ausgedruckt, der als Nachweis für den Kunden diente.
Diese Automaten waren nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie Ungarn und den USA ein Zeichen für den Fortschritt in der Postautomation. Sie spiegeln den Wunsch wider, den Postschalterbetrieb zu entlasten und den Kunden mehr Selbstständigkeit bei der Abwicklung ihrer Postgeschäfte zu ermöglichen.
Die Geschichte der Einschreibautomaten ist auch ein interessantes Kapitel in der Philatelie, da sie spezielle Briefbelege und Quittungen hervorgebracht hat, die heute von Sammlern geschätzt werden. Die Automaten wurden bis in die 1930er Jahre verwendet und durch andere Formen der Postautomation ersetzt.
Es ist faszinierend zu sehen, wie Innovationen im Bereich der Postdienste schon vor über einem Jahrhundert begannen und wie diese frühen Versuche der Automation die Grundlage für die heutigen modernen Systeme bildeten.
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Einschreibautomat: Selbstbedienungseinrichtung, mit deren Hilfe Postkunden ohne Inanspruchnahme eines Mitarbeiters der jeweiligen Postverwaltung Einschreibsendungen einliefern können. Die E. wurden in mehreren Ländern versuchsweise eingesetzt, haben aber bisher nur in der UdSSR breitere Anwendung gefunden. Die Hauptprobleme der bekannten Konstruktionen bestehen darin, daß sie nur Sendungen in sehr begrenzten Abmessungen annehmen können, daß ihr technischer Aufwand sehr hoch ist oder anderenfalls zwischen Sendungsaufschrift und ausgegebener Einlieferungsbescheinigung keine Beziehung hergestellt wird. Letzteres erschwert die Nachweisführung bzw. erfordert nachträgliche manuelle Registrierarbeiten. Der E. der UdSSR kann Sendungen mit Längen von 148 mm bis 162 mm, Breiten von 105 mm bis 114 mm und Dicken bis zu 4 mm annehmen. Er gibt nach Einwurf einer 10 - Kopeken - Münze den Einwurfschlitz für die Sendung frei, entzieht die eingeworfene Sendung dem Zugriff des Kunden, bringt mit Hilfe einer Rotationsdruckvorrichtung eine laufende Nummer, Einlieferungsdatum, Kennzeichen des Einlieferungsamts und den Abdruck der Einschreibgebühr auf die Sendung auf und gibt eine mit gleichen Stempelabdrucken außer der Einschreibgebühr versehene Quittung aus. Der Automat entspricht in Form und Größe etwa den herkömmlichen Verkaufsautomaten für Postwertzeichen bzw. Postkarten. Seine Annahmeleistung beträgt etwa 4 Sendungen/Minute. Der E. der CSSR kann Sendungen mit Längen von 120 - 220 mm, Breiten von 80 - 130 mm und einer maximalen Masse von 20 g annehmen. Nach dem Einwurf von 2 x 1 Krone und Betätigung eines Drucktasters führt der Automat etwa die analogen Arbeitsfolgen wie der UdSSR - Automat aus. Darüber hinaus registriert er fotografisch die Aufschriftseite der angenommenen Sendung und gibt 40 Heller Restgeld zurück. Seine Annahmeleistung beträgt etwa 6 Sendungen/Min.
in: transpress Lexikon POST
Automaten - Einschreibestempel, in den USA schon 1897, in Ungarn 1906, Frankreich und Deutschland 1909 in Betrieb genommene Automaten zur Abfertigung von Einschreibe - Sendungen durch den Absender selbst. Der ausreichend freigemachte Brief wurde in den Automaten eingelegt und von diesem mit Kastenstempel mit den Angaben und dem R bedruckt; der Einlieferungsschein wurde ausgeworfen. Der erste deutsche Automat wurde im November 1909 beim Postamt Berlin C2 aufgestellt, weitere folgten bis Beginn des 1. Weltkriegs bzw. nach dessen Ende, doch wurden sie inf. seltener Benutzung um 1924/25 zurückgezogen. Ganzbriefe mit Automaten - Einschreibestempel aus der fragl. Zeit sind sehr selten.
in: Großes Lexikon der Philatelie
Einschreibautomaten für die Selbstabfertigung von freigemachten Einschreibbriefen sollen den Schalterdienst entlasten und die Abfertigung der Postbenutzer beschleunigen. Nach ersten Versuchen im Ausland wurden 1909 zunächst in Berlin und später in einigen anderen Städten in Deutschland solche Automaten in Betrieb genommen. Sie fanden jedoch wenig Anklang; bemängelt wurde vor allem das Fehlen der Empfängerangabe im Einlieferungsschein. Auch die nach dem ersten Weltkrieg in einzelnen OPD - Bezirken wieder aufgenommenen Versuche befriedigten trotz konstruktiver Verbesserung nicht. Die Benutzung der Apparate blieb hinter den Erwartungen zurück. Von einer allgemeinen Einführung ist daher abgesehen worden. Die Einschreibautomaten werden so aufgestellt, daß die Rückseite dem Leerungsbeamten zur Entnahme der Briefe zugänglich ist. Nach Einführen des Briefs durch einen Einwurfschlitz wird eine Kurbel gedreht, die das Druckwerk betätigt; dieses bedruckt den Brief mit Ein - lieferungstag, Namen des PA, E - (Einschreib - ) Zeichen und Nummer. Der Einlieferungsschein wird einer Mulde am unteren Teil der Vorderseite entnommen. Störungen werden dem Schalterbeamten durch ein Glockenzeichen gemeldet. Versuche nach 1945, einen Automaten zu entwickeln, der die eingelieferten Briefe nach Einwurf des Gebührenbetrags mit einem Freistempel und dem Tagesstempel bedruckt, sind nicht weitergeführt worden. Schwierigkeiten ergaben sich durch die Verschiedenartigkeit der Höhe der Gebühren (Gewichtsstufen, Eilboten, Luftpost, Inlands - und Auslandsgebühren), die Unterschiede in der äußeren Beschaffenheit der Briefe (unterschiedliche Beschaffenheit des Papiers, Ausmaße und Stärke der einzelnen Briefe) und bei der Entwicklung eines einwandfrei arbeitenden, preiswerten Datumstempels, der jeden Tag vor Schalteröffnung von einem Beamten eingestellt oder von einer Mutteruhr gesteuert werden müßte. Hersteller: Heinrich H. Klüssendorf, Berlin - Spandau.
in: Handwörterbuch des Postwesens