Zusammendrucke

Zusammendrucke sind ein faszinierendes Gebiet in der Philatelie, das von Sammlern auf der ganzen Welt geschätzt wird. Sie bezeichnen Postwertzeichen, die mit Leerfeldern, Bild - oder Symbolanhängern, Legenden oder auch mit Marken anderer Werte, anderer Gestaltung bzw. anderer Anordnung zusammengedruckt sind. Sie sind dazu bestimmt, auch getrennt zu Frankaturzwecken verwendet zu werden.
In der DDR wurden viele Emissionen dieser Art verausgabt, was dieses Sammelgebiet zu einem beliebten Spezialgebiet gemacht hat. Die Sammlung von Zusammendrucke erfordert eine klare Begriffsdefinition und eine sorgfältige Erfassung, Sichtung und Registrierung.
Zusammendrucke können verschiedene Formen annehmen, darunter waagerechte und senkrechte Kombinationen. Sie können auch verschiedene Motive und/oder Wertstufen haben. Ein waagerecht zusammenhängendes Markenpaar aus einem Bogen wird beispielsweise zu einem Zusammendruck, wenn es ein Kehrdruck ist, wenn ein Zwischensteg die Marken trennt oder wenn die Marken verschiedene Motive und/oder Wertstufen haben.
In anderen Sprachen wird der Begriff "Zusammendrucke" unterschiedlich übersetzt. Im Englischen wird der Begriff als "se - tenants" bezeichnet. Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Übersetzung je nach Kontext und spezifischer Verwendung in der Philatelie variieren kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zusammendrucke ein faszinierender und komplexer Aspekt der Philatelie sind, der sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Sammler von Interesse ist. Sie bieten eine reiche Vielfalt an Designs, Motiven und historischen Kontexten, die das Sammeln von Briefmarken zu einem lohnenden und lehrreichen Hobby machen.

Ein Zusammendruck aus philatelistischer Sicht ist, wenn zwei oder mehr VERSCHIEDENE Marken oder Zierfelder in einem gemeinsamen Bogen gedruckt wurden. Marken können sich z.B. durch Design, Farbe, Wertstufe oder Überdruck unterscheiden. Wie bei philatelistischen Definitionen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten, was ein Zusammendruck ist und was nicht - jeder Sammler von Zusammendrucken wird also auch selbst entscheiden müssen, welche Zusammendruck er sammelt und welche nicht - wenn es sich diese Entscheidung nicht von seinem Vordruckalbum bzw. Katalog abnehmen lässt.
Eine engere Definition von Zusammendrucken sieht es nur als Zusammendruck an, wenn zwei oder mehr unterschiedliche Marken zusammengedruckt wurden und nimmt Zier -, Leer - und Werbefelder von der Zählung aus. Das klassische (deutsche) Beispiel für Zusammendrucke sind die 2½ und 7½ Pf. Germaniamarken die für die Rollenmarkengeber abwechselnd gedruckt wurden - es gab keine Münzen mit ½ Pfennig - Werten, sodass der Verkauf einer einzelnen 2½ oder 7½ Pf. Marke nicht möglich war - weder am Münzautomaten noch am Schalter. (Die Portoerhöhung von 5 auf 7½ Pfg ist der Kriegsteuer im Ersten Weltkrieg geschuldet). Ein entsprechendes Beispiel ist mir aus Italien nicht bekannt. Die englische Wikipedia schreibt für die USA: "Four of the U. S. Postmasters´ Provisional stamp issues distributed between 1845 and 1847 were se - tenant productions … With the issuance of U. S. national postage stamps, which began in 1847, se - tenant production disappeared from the nation for 117 years, not introduced until the 1964 Christmas Issue." Für Italien weis ich konkret von der Existenz von "se - tenants" bei den Lokalausgaben im Zweiten Weltkrieg (z.B. Überdruck - Paare auf gleichen Urmarken) - aber sonst sind Zusammendrucke von mehreren Marken eine moderne Erscheinung.
Nimmt man Zier - oder Werbefelder zu den Zusammendrucken mit hinzu, findet man schon bei den ersten in Italien verwendeten Marken Beispiele: die Andreaskreuze bei den ersten beiden Ausgaben von Lombardei - Venetien (und den motivgleichen von Österreich) sind dann sehr frühe Beispiel. Und die (logische) Begründung für die Andreaskreuze - den Druck - bzw. Schalterbogen auf eine besser rechenbare Gesamtzahl zu bringen ist die gleiche wie für die Zier - und Werbefelder in den Markenheftchen.
Die Marken Italiens mit Werbebeidruck aus den 1920er Jahren oder die mit Propaganda - Feldern aus den 1940ern werden eher nicht als Zusammendrucke gerechnet, auch weil das zusätzliche Element nicht abtrennbar gedacht ist - vereinzelte Verwendungen von Marken wo jemand das Werbefeld (was im internationalen Verkehr nicht zugelassen war) abgerissen oder abgeschnitten hat, bestätigen die Regel.
Die englischsprachige Wikipedia zeigt im Abschnitt "Se - tenant" als Beispiel ein Paar Telegrafenmarken "Collect" und "Duplicate", die ähnlich wie die italienischen Paketmarkenpaare auf verschiedene Formulare verklebt wurden. Trotz das diese beiden Marken ein deutlich unterschiedliches Design aufweisen und durch eine Perforation getrennt sind, würde ich sie nicht als Zusammendruck werten, da beide Teile zusammen nur einen Bezahlvorgang dokumentieren. (SFJ 31.12.2023)


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Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

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Roland Daebel : Isländische Zusammendrucke
in: Arbeitsmaterial Zentraler Arbeitskreis NORDISCHE STAATEN Heft 20 - 1981/3, Philatelistenverband im Kulturbund der DDR Berlin 1981

# Island / Iceland # Zusammendrucke

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August Karl : Italienische Zusammendrucke
in: Italien Rundschau Heft 12 1988 Arbeitsgemeinschaft Italien im BDPh e.V. Oestrich-Winkel 1988

# Zusammendrucke

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Trimbach : Zwei - und mehrreihige Zusammendrucke aus Schalterbögen bei den Ausgaben der ehemaligen DDR
in: Philatelie 229 März 1995 Bund Deutscher Philatelisten e.V. Bonn 1995

# DDR / Deutsche Demokratische Republik # Zusammendrucke

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Helmut Maier : Posthorn - Serie: Von Kliescheeversatz, Nadelbrüchen und Besonderheiten der Zusammendrucke
in: Deutsche Briefmarken - Revue Nr. 2 - 2018 PSBN Ratingen 2018

# Bundesrepublik Deutschland # Dauerserien / Francobolli Ordinari # Zusammendrucke

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