Anarchismus: kleinbürgerliche pseudorevolutionäre politische und ideologische Strömung, die jede staatliche und politische Organisation prinzipiell ablehnt. Infolge seiner Mißachtung des politischen Kampfes der Arbeiterklasse um die feindlichen Staatsmacht, seiner Haltung gegenüber der marxistisch - leninistischen Partei der Arbeiterklasse und seiner Ablehnung der Diktatur des Proletariats als Instrument zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft spielt der A. eine negative, hemmende Rolle in der Arbeiterbewegung. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. hatte er auf die Arbeiterbewegung den romanischen Ländern (Italien, Spanien, Frankreich, Schweiz) und in Lateinamerika stärkeren Einfluß. Die soziale Grundlage des A. war der durch die kapitalistische Entwicklung verursachte Zerfall des kleinbürgerlichen Privateigenrums an Produktionsmitteln. Der ökonomische Ruin brachte den Kleineigentümer gegen den kapitahstischen Staat auf; zugleich fürchtete er aber auch den Sozialismus, weil er in ihm keine Perspektive für sein Privateigentum sah: »Der Anarchismus ist ein Produkt der Verzweiflung. Die Mentalität des aus dem Geleise geworfenen Intelektuellen oder des Lumpenproletariers, aber nicht des Proletariers.« (Lenin) Die theoretisch - philosophische Grundlage des A. ist ein extremer Individualismus und Voluntarismus. Die Begründer des A. waren W. Godwin, M. Stirner und P. - J. Proudhon. K. Marx und F. Engels setzten sich mit M. Stirner in der »Deutschen Ideologie« auseinander und wiesen die Unhaltbarkeit seiner Ideen nach. In der Arbeit »Das Elend der Philosophie« unterzog K. Marx auch die Anschauungen P. - J. Proudhons einer vernichtenden Kritik und entlarvte sie als unwissenschaftlich und kleinbürgerlich.
Einer der bekanntesten Vertreter des A. war M. A. Bakunin, der in den sechziger Jahren des 19. Jh. mit seinen Anhängern in die Internationale Arbeiterassoziation (Erste Internationale) eintrat und die Arbeiterbewegung unter seinen Einfluß zu bekommen suchte.
K. Marx und F. Engels sowie viele hervorragende Führer der internationalen Arbeiterbewegung führten einen energischen Kampf gegen die Wühlarbeit der Bakunisten, entlarvten sie als Verräter und wiesen nach, daß diese mit den Zielen der Arbeiterklasse nichts gemein haben. Auf dem Haager Kongreß (1872) wurden die Bakunisten aus der Internationale ausgeschlossen. Gegen Ende des 19. Jh. wirkte der A. vor allem in Form des Anarchosyndikalismus. Er war eine klein bürgerliche, halbanarchistische Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung, die von Frankreich ausging und in den Gewerkschaften hauptsächlich der romanischen Länder und Südamerikas Einfluß gewann. Wie der A., so verneinte auch der Anarchosyndikalismus die Notwendigkeit des politischen Kampfes der Arbeiterklasse, die führende Rolle ihrer Partei und die Diktatur des Proletariats. Er vertrat die Auffassung, daß die Gewerkschaften (Syndikate) durch einen Generalstreik der Arbeiter, ohne Revolution den Kapitalismus stürzen, die Produktionsmittel vergesellschaften und die Verwaltung und Organisation der Produktion in ihre Hände nehmen könnten.
Der A. ist durch den wissenschaftlichen Sozialismus, vor allem seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR und anderen Ländern sowie durch das Erstarken der kommunistischen Weltbewegung als Ideologie und politische Strömung widerlegt und überwunden bzw. stark zurückgedrängt worden. Doch existieren die Auffassungen des A. in unterschiedlich ausgeprägten Formen noch bei verschiedenen antiimperialistischen Kräften in den Ländern des Monopolkapitals und in der nationalen Befreiungsbewegung. Das strategische Handeln der Monopolbourgeoisie fördert Illusionen und Irrtümer und steigert zugleich den Wunsch, den Gang der Geschichte künstlich zu beschleunigen. Objektiv dient der A. der Spaltung der antiimperialistischen Bewegung, damit den Interessen des Monopolkapitals und wird von ihm politisch und ideologisch genutzt. Die Auseinandersetzung mit dem A. in allen heutigen Erscheinungsformen gehört zu den Aufgaben der marxistisch - leninistischen Parteien.
Antifaschismus: gegen die Politik und Ideologie des Faschismus gerichtete, Anfang der 20er Jahre entstandene, ihrem Wesen nach antiimperialistische Volksbewegung. Konsequentester Träger des A. ist die Arbeiterklasse mit ihrer marxistisch - leninistischen Partei.
Da der Faschismus die offene Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen und imperialistischen Kreise des Finanzkapitals sich gegen die Lebensinteressen des gesamten Volkes richtet, besteht die Möglichkeit, weite Kreise der Bevölkerung für die antifaschistische Bewegung zu gewinnen und sie um die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Partei zu sammeln. A. ist Teil des internationalen Klassenkampfes und schließt objektiv stets den Kampf gegen Militarismus, imperialistischen Krieg und Terror, gegen Rassenhetze und Massenmord, für Frieden, Demokratie, Völkerfreundschaft und Humanität sowie für die Verteidigung der Sowjetunion ein. Der A. nahm während der Weltwirtschaftskrise einen starken Aufschwung und erreichte, nachdem der Faschismus in Deutschland zur Macht gelangt war, namentlich im zweiten Weltkrieg seinen Höhepunkt. Die Kommunistische Internationale (KI) erkannte frühzeitig die vom Faschismus für den Frieden und die Völker ausgehende Gefahr; sie nahm auf ihren Kongressen und auf den Tagungen ihres Exekutivkomitees entschieden gegen den Faschismus Stellung und rief zum Kampf gegen ihn auf. Das XIII. Plenum des Exekutivkomitees der KI (1933) definierte den Klassencharakter des Faschismus als reaktionärste Herrschaftsform des Imperialismus. Die Sozialistische Arbeiter - lnternationale behinderte auch nach der Érrichtung der faschistischen Diktatur in Deutschland die Zusammenarbeit der Sozialdemokraten mit den Kommunisten im antifaschistischen Kampf. Rechte sozialdemokratische Führer lehnten den gemeinsamen Kampf ab. Der VII. Weltkongreß der Kl (1935) entwickelte die Analyse des Faschismus weiter und bezeichnete den deutschen Faschismus als Vortrupp der internationalen imperialistischen Reaktion gegen die UdSSR und als Hauptkriegsbrandstifter in Europa. Der Kongreß begründete die neue Strategie und Taktik im antifaschistischen Kampf (Einheitsfront), wobei er die Kampferfahrungen aus Italien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien auswerten konnte. Die 1936 in Frankreich und Spanien entstandenen Volksfrontregierungen gaben der internationalen antifaschistischen Bewegung einen erneuten Impuls. Der internationale A. manifestierte sich seit 1933 in vielen Komitees zur Hilfe für Antifaschisten und rassisch Verfolgte, die zahllose Solidaritätsaktionen und Kundgebungen durchführten. Von Bedeutung waren u. a. der Antifaschistische Arbeiterkongreß Europas (1933) und der Weltkongreß der Jugend gegen Faschismus und Krieg in Paris(1933), der Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter in London (1933) und die mannigfaltige Unterstützung des Freiheitskampfes des spanischen Volkes 1936—1939, vor allem durch die Internationalen Brigaden. Im zweiten Weltkrieg bestimmte der A. in zunehmendem Maße und seit dem Überfall des deutschen Faschismus auf die UdSSR 1941 gänzlich den Charakter des Krieges von seiten der Antihitlerkoalition. Angehörige aller Klassen und Schichten in den überfallenen Ländern nahmen am Kampf gegen die faschistischen Okkupanten und gegen die einheimischen Faschisten und Kollaborateure teil. Am stärksten war in Europa die Widerstands - und Partisanenbewegung in der UdSSR, in Polen, Jugoslawien, Griechenland, Frankreich und Italien. Sie hatte an der Zerschlagung des faschistischen Okkupationsregimes hervorragenden Anteil. An den nationalen Befreiungsbewegungen nahmen auch Antifaschisten aus anderen Ländern teil. In den Konzentrationslagern schlossen sich ebenfalls Antifaschisten aus vielen Staaten in internationalen Komitees zusammen, die den Widerstandskampf hinter dem Stacheldraht leiteten. Die Kommunistische Partei Deutschlands rief bereits während der revolutionären Krise nach der Oktoberrevolution zur Vereinigung der Arbeiterklasse im Kampf gegen den Faschismus auf. Die Generallinie ihres Kampfes gegen den Faschismus enthielt die Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes (1930). 1932 entstand auf Initiative der KPD und unter ihrer Führung die Antifaschistische Aktion. Von grundlegender Bedeutung für den antifaschistischen Kampf in Deutschland waren die Beschlüsse der Brüsseler Konferenz der KPD (1935) und der Berner Konferenz der KPD (1939). Die deutsche Bewegung des A. wurde im Komitee Freies Deutschland« weiterentwickelt. In der deutschen antifaschistischen Bewegung waren, wie in anderen Ländern, die kommunistischen Parteiorganisationen die führende Kraft. Es gelang ihnen, auch Sozialdemokraten, parteilose Arbeiter, Bauern, Intellektuelle, Christen verschiedener Konfessionen, Offiziere und bürgerliche Kräfte in den antifaschistischen Kampf mit einzubeziehen; nach Deutschland verschleppte ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene schlossen sich ihnen an. Nach der Vertreibung der ausländischen und der einheimischen Faschisten übernahmen die im Kampf entstandenen zentralen Ausschüsse der nationalen Widerstandsbewegungen in einer Reihe europäischer Länder die Macht.
Der A. der Gegenwart ist wichtiger Bestandteil des internationalen Kampfes für Demokratie und Frieden sowie gegen die neofaschistischen Bewegungen. Seine stärkste Stütze hat er in den sozialistischen Staaten.
DDR / Deutsche Demokratische Republik
Deutsche Demokratische Republik (DDR): sozialistischer deutscher Staat, in dem die von der marxistisch - leninistischen Partei, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, geführte Arbeiterklasse im Bündnis mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der Intelligenz und den anderen werktätigen Schichten die Macht ausübt. Er wurde am 7.10. 1949 gegründet. »In Gestalt der Deutschen Demokratischen Republik errichtete und festigte die Arbeiterklasse im Bündnis mit den Bauern und den anderen Werktätigen ihre politische Herrschaft. Sie schuf den sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern als eine Form der Diktatur des Proletariats.« (Programm der SED, S. 7.) Die DDR ist ein festes Glied der sozialistischen Staatengemeinschaft. Ihre Konstituierung war das gesetzmäßige Ergebnis des jahrzehntelangen Kampfes der Arbeiterklasse und der anderen demokratischen Kräfte des deutschen Volkes sowie der internationalen Arbeiterbewegung. Die DDR entstand und entwickelte sich als Teiljenes welthistorischen Prozesses, den die Große Sozialistische Oktoberrevolution eingeleitet hatte, des Übergangs der Völker vom Kapitalismus zum Sozialismus. Die DDR besaß von Anfang an gute und treue Freunde. Die Sowjetunion erkannte als erster Staat die DDR völkerrechtlich an und nahm diplomatische Beziehungen zu ihr auf; die anderen volksdemokratischen Länder folgten. Die Gründung der DDR bedeutete die Erfüllung des Vermächtnisses der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung und der antifaschistischen Kämpfergegen die faschistische Diktatur. Mit der Gründung der DDR entstand erstmals ein deutscher Staat, dessen Weg voll und ganz von den Gesetzmäßigkeiten des gesellschaftlichen Fortschritts bestimmt wird. Sie wurde vorbereitet durch die antifaschistisch - demokratische Umgestaltung antifaschistisch - demokratische Umwälzung) in der damaligen sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Die Schaffung der DDR und ihre Entwicklung zum souveränen sozialistischen deutschen Staat bedeutete eine schwere Niederlage des Imperialismus, weil ihm hier mit der Machtübernahme durch die Arbeiterklasse für immer seine Machtpositionen entzogen wurden. Mit dem Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse in allen Bereichen der Volkswirtschaft wurden die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und die Quellen für eine Restauration des Kapitalismus beseitigt. Außerdem ist infolge der Existenz und Stärke der Sowjetunion und der festen Verankerung der DDR in der sozialistischen Staatengemeinschaft die Möglichkeit ausgeschaltet, durch äußere Gewalt die Macht der Arbeiterklasse zu stürzen und die Herrschaft der imperialistischen Bourgeoisie wiederherzustellen. Mit der sozialistischen Umgestaltung begann sich in der DDR die sozialistische Nation herauszubilden.
Die DDR ist ein hochentwickelter Industriestaat mit einer intensiven Landwirtschaft. Die ökonomische Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung in der DDR ist das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln. Die von der marxistisch - leninistischen Partei geführte Arbeiterklasse übt die Macht im festen Bündnis mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der Intelligenz und den anderen werktätigen Schichten aus. Ihr Hauptinstrument bei der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft ist der sozialistische Staat, eine Form der Diktatur des Proletariats, die die Interessen des ganzen Volkes der DDR vertritt. In den Machtorganen des Staates — den
Volksvertretungen — sind alle in der Nationalen Front der DDR vereinten Parteien und Massenorganisationen unter Führung der Partei der Arbeiterklasse vertreten.
Die staatliche Ordnung in der DDR wird charakterisiert durch die umfassende Entfaltung der sozialistischen Demokratie in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Der demokratische Zentralismus gewährleistet die richtige Verbindung der einheitlichen zentralen staatlichen Leitung und Planung der Grundfragen des gesellschaftlichen Gesamtprozesses mit einer hohen Initiative und Eigenverantwortung der örtlichen Organe der Staatsmacht, der Kombinate, Betriebe, Genossenschaften und Einrichtungen sowie der schöpferischen Aktivität aller Bürger. »Der sozialistische Staat garantiert allen Bürgern die politischen Freiheiten und sozialen Rechte: gleiches Recht für Männer und Frauen in allen Bereichen des staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens.« (Programm der SED, S. 56.) Die erste Verfassung der DDR vom 7. 10. 1949 verankerte die Errungenschaften der antifaschistisch - demokratischen Umwälzung; sie schuf die staatsrechtliche Voraussetzung für die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft und förderte die bewußte Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens durch die Bürger der DDR. Im Apr. 1968 wurde nach einem Volksentscheid eine neue, sozialistische Verfassung in Kraft gesetzt. Sie wurde entsprechend den neuen Bedingungen im Okt. 1974 ergänzt und verändert; sie bildet die Grundlage für den Ausbau des gesamten Rechtssystems bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR.
Höchstes Staatsorgan ist die Volkskammer der DDR. Sie entscheidet die perspektivischen Ziele der gesellschaftlichen Entwicklung, beschließt die Gesetze und kontrolliert die Durchführung der festgelegten Ziele und gesetzlichen Rechte. Sie wählt den Staatsrat der DDR und den Ministerrat der DDR. Die örtlichen Volksvertretungen (Bezirkstag, Kreistag, Stadtverordnetenversammlung, Stadtbezirksversammlung, Gemeindevertretung) und ihre Räte sind Glieder der einheitlichen Arbeiter - und - Bauern - Macht und entscheiden im Rahmen der Gesetze über die Angelegenheiten, die ihr Gebiet und seine Bürger betreffen. Die Volksvertretungen in der DDR werden durch allgemeine, gleiche und geheime Wahlen nach einer gemeinsamen Kandidatenliste der Nationalen Front, in der alle Parteien und gesellschaftlichen Organisationen vertreten sind, gewählt. Die sozialistische Rechtspflege hat die Aufgabe, die Menschen zum sozialistischen Bewußtsein zu erziehen, die Rechte und Interessen der Bürger zu wahren, das gesellschaftliche Eigentum zu sichern und die sozialistische Gesellschaftsordnung vor feindlichen Anschlägen zu schützen. Die Rechtsprechung wird durch gewählte Richter und Schöffen sowie gesellschaftliche Gerichte ausgeübt. Der sozialistische Staat gewährleistet den zuverlässigen Schutz seiner Bürger sowie der sozialistischen Errungenschaften mit Hilfe seiner bewaffneten Organe und der Kampfgruppen der Arbeiterklasse.
Seit dem Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse in der DDR geht es darum, die entwickelte sozialistische Gesellschaft zu gestalten und so grundlegende Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus zu schaffen. Diesem Ziel dient die vom VIII. Parteitag der SED (1971) beschlossene Hauptaufgabe, die in der Einheit von Wirtschafts - und Sozialpolitik, der weiteren Erhöhung des materiellen und kulturellen Leberisniveaus des Volkes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialistischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich - technischen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität besteht. Die Verwirklichung der Hauptaufgabe entspricht dem Wesen der sozialistischen Gesellschaftsordnung; sie ist Grundbestandteil der Politik der DDR. Der XI. Parteitag der SED (1986) konnte erneut feststellen: »Die Tatsache, daß die DDR nun schon über anderthalb Jahrzehnte eine kontinuierliche ökonomische und soziale Entwicklung gewährleistet, darf man zu Recht als ein historisches Zeugnis dafür bezeichnen, was der reale Sozialismus vermag … Unser Hauptkampffeld ist die Einheit von Wirtschafts - und Sozialpolitik. Wir sind dafür, diesen Kurs fortzuführen.« (Honecker, XI. Parteitag, S. 25/26.)
Kultur und Bildung in der DDR sind ein wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie tragen zur Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten bei, die über eine hohe Allgemeinbildung verfügen, mit der Weltanschauung der Arbeiterklasse ausgerüstet sind, als Patrioten und Internationalisten fühlen und handeln, sich den Reichtum der Kunst erschlossen haben, eine sozialistische Einstellung zur Arbeit besitzen und das gesellschaftliche Leben bewußt mitgestalten.
Die DDR betreibt als Teil der sozialistischen Staatengemeinschaft eine Außenpolitik, die als konsequente Friedenspolitik den Interessen des Volkes entspricht und von der Achtung des Völkerrechts, der Souveränität und der Gleichberechtigung aller Staaten getragen ist. Sie wird von dem Bestreben geleitet, alles für die Festigung und eine dauerhafte Sicherung des Friedens zu tun, die günstigsten äußeren Bedingungen für den weiteren Aufbau des Sozialismus zu schaffen, zur Stärkung der sozialistischen Staatengemeinschaft beizutragen, ihre weitere Annäherung zu fördern, stets internationale Solidarität mit den um ihre Freiheit kämpfenden Völkern zu üben, die Politik der friedlichen Koexistenz in den Beziehungen zu den kapitalistischen Ländern durchzusetzen. Der Eckpfeiler der Außenpolitik ist das unzerstörbare brüderliche Bündnis mit der UdSSR und den anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft. Seit Sept. 1950 ist die DDR Mitglied des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe und seit Mai 1955 Mitglied des Warschauer Vertrages Vertrag über Freundschaff, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand, 1955). Insbesondere die enge Freundschaft mit der UdSSR ist das sichere Fundament für die erfolgreiche ökonomische und politische Entwicklung der DDR und für die Verwirklichung ihrer Außenpolitik. Die feste und dauerhafte Grundlage dafür bildet der Vertrag der DDR und der UdSSR über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand vom 7. 10. 1975. Die sozialistische DDR ist heute weltweit an - erkannt. Gleichberechtigt arbeitet sie in der UNO und in anderen internationalen Organisationen mit. Sie unterhält zu 134 Staaten (1987)
diplomatische Beziehungen.
Deutsches Reich: staats - und verfassungsrechtliche Bezeichnung für den deutschen Staat von 1871 bis 1945; proklamiert am 18.1.1871 im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles. Das D. R. war (bis 1918) ein Bundesstaat mit dem König von Preußen als Deutschem Kaiser. Die herrschenden Klassen im D. R. waren das Junkertum und die Großbourgeoisie, deren ökonomische und politische Interessen sich immer mehr verflochten und die um die Jahrhundertwende mit der Entwicklung zum Imperialismus politisch immer enger zu einer herrschenden Klasse zusammenwuchsen, in der die Monopolbourgeoisie immer mehr die Führung übernahm. 1875 schrieb K. Marx, daß der preußisch - deutsche Staat nichts anderes ist »als ein mit parlamentarischen Formen verbrämter, mit feudalem Beisatz vermischter und zugleich schon von der Bourgeoisie beeinflußter, bürokratisch gezimmerter, polizeilich gehüteter Militärdespotismus«. (MEW, 19, S. 29.) Für das deutsche Volk war es ein Verhängnis, daß die nationalstaatliche Einigung unter Führung des preußischen Militärstaates erfolgte und daß die reaktionärsten und aggressivsten Kräfte ihre Herrschaft auf ganz Deutschland ausdehnen konnten. Die Monopolbourgeoisie und das Junkertum führten das deutsche Volk in die nationalen Katastrophen des ersten und des zweiten Weltkrieges. Das Ende des zweiten Weltkrieges war auch gleichzeitig das Ende des D. R., das seit seiner Entstehung den Keim des Unterganges in sich trug. Es zerbrach 1945 an den maßlosen Welteroberungsplänen der über Deutschland herrschenden Monopolbourgeoisie. Nach 1945 entstanden auf dem Boden des ehemaligen D. R. zwei souveräne deutsche Staaten mit völlig entgegengesetzten Gesellschaftsordnungen, die sozialistische DDR und die monopolkapitalistische BRD.
1. Mai: internationaler Kampf - und Feiertag der Arbeiterklasse. Der Gründungskongreß der Zweiten Internationale (1889) beschloß, gleichzeitig in allen Ländern »eine große internationale Manifestation« für die Erkämpfung des Achtstundenarbeitstages und für internationale proletarische Solidarität durchzuführen. In Erinnerung an die Kämpfe der amerikanischen Arbeiter für den Achtstundenarbeitstag am 1. Mai 1886 wurde dafür der 1. Mai 1890 vorgesehen. An diesem Tag legten z. B. in Deutschland trotz des Sozialistengesetzes rd. 200000 Arbeiter die Arbeit nieder. Am 1. Mai 1891 wurden in einigen Ländern wiederum Demonstrationen durchgeführt.
Der Brüsseler Kongreß der Zweiten Internationale (1891) beschloß daraufhin, alljährlich den 1. Mai als gemeinsamen »Festtag der Arbeiter aller Länder, an dem die Arbeiter die Gemeinsamkeit ihrer Forderungen und ihre Solidarität bekunden sollen«, zu feiern. Damit wurde der Charakter des 1. Mai als alljährlicher Kampftag der Arbeiterklasse bekräftigt und endgültig beschlossen. Organisatoren des 1. Mai waren und sind die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften. Die Bourgeoisie versuchte von Anfang an mit allen Mitteln, den 1. Mai als Kampftag zu verhindern oder ihn seines revolutionären Inhalts zu berauben. Der Charakter der Manifestationen am 1. Mai ist bestimmt durch den Charakter der Gesellschaftsordnung. In den sozialistlschen Ländern, wo die alten Forderungen erfüllt sind, demonstrieren die Werktätigen am 1. Mai ihre Unterstützung für die auf Sicherung und Festigung des Friedens gerichtete Politik ihrer marxistisch - leninistischen Parteien und ihrer Regierungen, bekunden sie ihren Willen, ihren sozialistischen Staat allseitig zu stärken, die Gemeinschaft der sozialistischen Staaten weiter zu festigen, aktive Solidarität mit allen antiimperialistischen Kräften zu üben. In den kapitalistischen Ländern spielt der 1. Mai im Kampf um den Frieden, gegen die Hochrüstungspolitik der imperialistischen aggressivsten Kräfte und die Angriffe des Kapitals auf die politischen und sozialen Lebensrechte der arbeitenden Menschen, gegen Ausbeutung und Unterdrückung eine große Rolle. Einen festen Platz hat er auch im Leben der Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die auf dem Wege der nationalen Unabhängigkeit und des sozialen Fortschritts voranschreiten oder um ihre nationale und soziale Befreiung kämpfen.
erster Weltkrieg: allseitig imperialistischer Krieg, entstanden aus den politischen und ökonomischen Widersprüchen zwischen den imperialistischen Mächten, als Folge der ungleichmäßigen Entwicklung des Kapitalismus und des Kampfes des Monopolkapitals um die »Neuaufteilung der Welt« sowie seines Strebens, die revolutionäre Bewegung zu unterdrücken. Der e. W. dauerte von Aug. 1914 bis Nov. 1918. Er war ein von den imperialistischen Großmächten, insbesondere imperialistischen vom Deutschland, langfristig vorbereiteter Krieg, in dem sich erstmals zwei imperialistische Militärblöcke (Entente und Mittelmächte) gegenüberstanden. Er verschärfte alle imperialistischen Widersprüche. Der e. W. war Ausdruck der allgemeinen Krise des Kapitalismus; er beschleunigte in vielen kriegführenden Ländern die Herausbildung des staatsmonopolistischen Kapitamus; er erweiterte die objektiven Voraussetzungen für die sozialistische Revolution. Äußerer Anlaß des Krieges war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten am 28.6. 1914. Am 2. bzw. - 4.8. 1914 überfielen deutsche Truppen gemäß dem Schlieffenplan die neutralen Länder Luxemburg und Belgien. In Überschätzung seiner militärischen Kraft und Unterschätzung der Stärke seiner Gegner beabsichtigte der deutsche Imperialismus, im Sinne der »Blitzkriegsstrategie« zunächst Frankeich und danach Rußland zu schlagen. Nach Anfangserfolgen erlitten die deutschen Armeen in der Marneschlacht (Sept. 1914) eine Niederlage. Das überlegene ökonozische und militärische Potential der Entente bestimmte in wachsendem Maße den Kriegsverlauf. Der Kriegseintritt Italiens (1915) und der USA (1917) auf seiten der Enente verschlechterte das Kräfteverhältnis weiter zuungunsten der Mittelmächte. Mit Ausbruch des e W. schwenkten die rechten Führer der Sozialdemokratie ins Lager der Monopolbourgeoisie über; die Zweite Internationale brach zusammen. Nur wenige Parteien, an der Spitze die Lenins, die Bolschewiki, nahmen sofort den Kampf gegen den Krieg auf. Von allen linken Gruppen in der internationalen Arbeiterbewegung kam dem Vorbild der Bolschewiki die Spartakusgruppe am nächsten. Sie orientierte auf die revolutionäre Beendigung äs Krieges, den Sturz der Monarchie und die Errichtung der sozialitischen Republik in Deutschland.
Unter dem Einfluß der Februarresolution in Rußland verschärfte sich der Klassenkampf in allen imperialistischen Staaten; in Rußland siegte unter der Führung der Bolschewiki die Große Sozialistische Oktoberrevolution. Mit dem Herausbrechen Rußlands aus dem imperialistischen System entfaltete sich die allgemeine Krise mit voller Kraft. Der Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution führte zu einem bedeutenden Aufschwung der revolutionären Bewegung in vielen Ländern. Den sowjetrussischen Friedensvorschlag beantwortete Deutschland mit der ersten imperialistischen Intervention gegen das Land des Sozialismus und dem Abschluß des Raubfriedens von Brest - Litowsk. Im Sept. 1918 war die deutsche militärische Führung gezwungen, den Krieg für verloren zu erklären. In Deutschland entstand ebenso wie in anderen europäischen Staaten eine revolutionäre Krise. Mit dem Aufstand der Kieler Matrosen am 3. 11. 1918 begann die Novemberrevolution in Deutschland.
Der am 11. 11. 1918 erfolgte Abschluß des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und der Entente beendete den e. W. Der deutsche Imperialismus erlitt gesetzmäßig eine Niederlage. Das Versailler System fixierte die »Neuaufteilung der Welt« zugunsten der Entente - mächte und barg den Keim eines neuen imperialistischen Krieges in sich.Der e. W. führte zu einer tiefen Erschütterung des imperialistischen Weltsystems. Die Große Sozialistische Oktoberrevolution leitete die Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus ein. Sie zerbrach die ungeteilte Herrschaft des Imperialismus in der Welt. Es kam zu einem Aufschwung der revolutionären Bewegung; in mehreren kapitalistischen Ländern, u. a. auch in Deutschland, entstanden kommunistische Parteien. In den Kolonien und abhängigen Ländern verstärkte sich die nationale Befreiungsbewegung.
CDU / CSU / Christdemokratie / Konservative
Konservatismus: fortschrittsfeindliche, auf die Erhaltung historisch überlebter gesellschaftlicher Zustände gerichtete Ideologie und Politik betont rechtsstehender Kräfte der Bourgeoisie. Der K. entstand als Reaktion feudaler und großbürgerlicher Klassenkräfte auf die Große Französische Revolution von 1789. Seine Anhänger sind bestrebt, die Kontinuität der antagonistischen Klassengesellschaft zu bewahren, die überholten Vorrechte der herrschenden Ausbeuterklassen zu sichern und den gesellschaftlichen Fortschriti zu hemmen. Die anti - und konterrevolutionäre Grundhaltung des K. kennzeichnen hauptsächlich Elitedenken, Antidemokratismus, Autoritätsglaube und Anbetung reaktionärer Machtpolitik. Die dem K eigene Starrheit schließt eine begrenzte Anpassung an veränderte Gegebenheiten nicht aus. Bereits die 1832 in England gegründete Konservative Partei suchte durch Zugeständnisse an kleine und mittlere Unternehmer sowie Handwerker, ihre soziale Basis auszuweiten und mit flexibleren Methoden der revolutionären Bewegung entgegenzuwirken. Den K. in Deutschland vor 1918 verkörperte und prägte namentlich das reaktionäre Klassenbündnis zwischen Junkertum und Bourgeoisie. Er hatte in der Zeit der Weimarer Republik wesentlichen Anteil an der Formierung der antidemokratischen Bewegungen. Obgleich einzelne Vertreter gegen die Nazipartei auftraten wurde der K. insgesamt zum Wegbereiter des Faschismus. Dadurch kompromittiert, geriet der K. 1945 in den Hintergrund, und seine Verfechter vermieden längere Zeit seine allzu offene Propagierung. Unter den verschärften Krisenerscheinungen in den Ländern des Kapitals kam es seit Mitte der 70er Jahre zu einer breiten Belebung der konservativen Ideologe und Politik. Einige Ideologen versuchen, die konservative Grundposition mit einem historischen Evolutionismus zu verbinden. Damit soll der K. als eine fortschrittsbejahende und zukunftsoffene Denkweise erscheinen. Den gegenwärtigen K. kennzeichnen divergierende Tendenzen. Während rechtskonservative Kräfte in den USA und anderen NATO - Ländern den Kurs der Hochrüstung und Konfrontation weiterverfolgen, zeigen sich gemäßigt konservative Strömungen realistischen Einsichten im Sinne der Friedenssicherung zugänglich.
Liberalismus: im Kampf gegen den Feudalismus und seine politischen Herrschaftsformen entstandene bürgerliche Bewegung sowie die ihr entsprechende Weltanschauung und politische Doktrin. Ideologisch beruhte der L. auf den aufklärerischen Thesen vom Naturrecht, vom Gesellschaftsvertrag und von der Gewaltenteilung, die das bürgerliche Bestreben widerspiegelten, die Macht des absolutistischen Staates einzuschränken. Der gesellschaftliche Fortschritt im Klasseninteresse der Bourgeoisie sollte dem L. zufolge durch die freie, vom feudalabsolutistischen Staat unbehinderte Entfaltung der Individuen gewährleistet werden. Vorrangig handelte es sich dabei um die Entwicklung und den Schutz des kapitalistischen Privateigentums, weiterhin um Freihandel und Gewerbefreiheit. Die dementsprechenden politischen Forderungen nach allgemeinem Wahlrecht, Presse -, Versammlungs - und Glaubensfreiheit; Gleichheit vor dem Gesetz und einem konstitutionellen Staat blieben stets im Rahmen bürgerlichen Klasseninteresrevolutionärenses. Gegenüber Volksbewegungen verhielt sich der L. zumeist ablehnend. Seine antirevolutionäre Grundhaltung kam in dem Bestreben zum Ausdruck, die liberalen Ziele durch Kompromisse mit den alten, feudalen Klassenkräften zu erreichen. Während die Bourgeoisie in ihrer Mehrheit alle fortschrittlichen Grundsätze des L. verriet, wurde die Arbeiterbewegung zum konsequentesten Verfechter aller demokratischen Rechte und Freiheiten. Nach 1945 erlangte der L. in Gestalt des sog. Neo - L. neuen Einfluß. Die volle Herausbildung des staatsmonopolistischen Kapitalismus wurde namentlich in der BRD mit neoliberalistischen Losungen von der »freien Marktwirtschaft« und der »freiheitlichen pluralistischen Demokratie« zu verschleiern versucht.
Ideologisch wird der Neo - L. als »Weltanschauung der Mitte« angepriesen. In der Ideologie und Politik des gegenwärtigen L. treten oft Differenzen hervor, die sich in wechselnder Koalitionsbereitschaft gegenüber konservativen oder sozialreformistischen Parteien niederschlagen. Auf außenpolitischem Gebiet lehnen liberale Parteien in der Regel konfrontative Konzepte der aggressivsten imperialistischen Kräfte ab. In der revolutionären Arbeiterbewegung wird der Begriff L. im übertragenen Sinne für Prinzipienlosigkeit, opportunistisches und versöhnlerisches Verhalten gegenüber dem Klassengegner gebraucht.
Partisanenbewegung: organisierte Form des bewaffneten Volkskampfes gegen ausländische Aggressoren, deren Helfershelfer und Kollaborateure im eigenen Land; Form des revolutionären Klassenkampfes gegen eine reaktionäre Staatsmacht und Bestandteil nationaler Befreiungskriege gegen die Kolonialherrschaft. Der Partisanenkrieg ist ein gerechter Krieg für Demokratie, soziale Freiheit und nationale Unabhängigkeit. Vorwiegend mit militärischen Mitteln geführt, verkörpert er die Einheit von politischem und militärischem Kampf, von sozialer und nationaler Befreiung. Voraussetzungen für die Entwicklung der P. und die Erfolge des Partisanenkrieges sind die einheitliche Führung durch eine revolutionäre Partei oder eine andere progressive Kraft, die enge Verbindung mit der Bevölkerung, auf deren Territorium sich die P. entwickelt, und die freiwillige und aktive Beteiligung großer Volksmassen an ihr. Die P. gewann besonders Während des zweiten Weltkriegs als Bestandteil des gerechten Befreiungskampfes der Völker der Antibitlerkoalition in Europa und Asien gegen den Hitlerfaschismus, das militaristische Japan und ihre Verbündeten historische Bedeutung. Der Partisanenkrieg ist in der Regel die Vorstufe für den bewaffneten Aufstand und hat die Tendenz und das Ziel, in den bewaffneten Aufstand bzw. den regulären Krieg hinüberzuwachsen. Er kann auch wie in einigen Gebieten der UdSSR während des Großen Vaterländischen Krieges die Kampfhandlungen der Streitkräfte ergänzen und unterstützen. Die P. ist eine legitime völkerrechtlich Kampfform (Anlage IV des Haager Abkommens über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges von 1907; III. Genfer Abkommen über die Behandlung von Kriegsgefangenen von 1949). Partisanen haben den rechtlichen Status eines militärischen Kombattanten. Die irregulären Kampfformen und subversiven Aktionen spezieller imperialistischer Einheiten (z. B. der Rangers) sowie konterrevolutionärer Banden sind eine besonders grausame und heimtückische Form der imperialistischen Kriegführung und der Diversion, die mit der P. nichts gemein haben.
Unterhaltungskunst: in der DDR gebräuchlicher kulturpolitischer Begriff (anderswo Entertainment, Estrade) für jene Formen künstlerischer Produktion und Kommunikation, die direkt und unmittelbar die Unterhaltung und das Vergnügen des Publikums, von Hörern und Zuschauern anstreben. U. wirkt auf direkte, eingängige Weise auf die Gedanken, Gefühle und Stimmungen der Menschen, vermittelt anschaulich und populär Ansichten über Alltag und Epoche, verbreitet Humor und gute Laune, unterstützt das Lachen und den heiteren, spielerischen Umgang mit der Wirklichkeit. U. ist aktiv beteiligt an den geselligen Vergnügungen im Land, an der massenhaften und zugleich differenzierten Entwicklung von Spiel und Tanz, von öffentlichen und privaten Festen und Feiern. Dazu entwickelt und nutzt sie das ganze Spektrum künstlerischer und technischer Möglichkeiten: Bild und Ton, Musik und Tanz, Gestus und Wort, Laser und Licht, Film und Video, Design und Mode, Täuschungen und Tricks. U. entwickelt sich in der DDR vorrangig in zwei Formen: 1. als Medienunterhaltung in Fernsehen und Hörfunk. Die elektronischen Medien sind hauptsächlich Produzenten von Unterhaltung und Musik; unterhaltende Angebote und Sendungen sind die massenwirksamsten Formen kultureller Kommunikation im Alltag; 2. als von der professionellen und nichtprofessionellen U. bestrittenes, weitgefächertes Veranstaltungswesen, einschließlich der gesellschaftlich organisierten Geselligkeit und Tanzveranstaltungen (Brigadeabend und Betriebsfest, Diskothek und festlicher Ball, Vergnügen der Hausgemeinschaft und öffentliches Volksfest, von der Kirmes bis zum Fasching). Grundformen der Unterhaltungsveranstaltungen sind: Konzert, Magazin, Revue und Show. U. ist eine dynamische, an Breite, Vielfalt und Qualität gewinnende Entwicklungsform der künstlerischen Kultur im Sozialismus. Zu ihren professionellen Entwicklungsformen gehören in der DDR: die Artistik und die Zirkuskunst, die Chanson - und Liedermacherszene, die Diskotheken, der Jazz, das Kabarett, die populäre Musik (Rock, Schlager, Tanz - und Unterhaltungsmusik), der populäre Tanz, die Wortkunst (Conferenciers, Moderatoren, Spielmeister, Sprecher, Texter) und die Zauberkunst. U. umfaßt nicht nur diese spezifischen künstlerischen Genres, sondern zugleich das ganze technische und organisatorische Instrumentarium ihrer Produktion und Verbreitung (Beleuchtung, Instrumente, Kameras, Studios, Ton - und Videotechnik) wie auch die Formen ihrer visuellen Darbietung und Präsentation (Stil von Habitus und Kleidung, Design von Bühne und Studio, Kunst der Darbietung und Interpretation). Mehr als bei anderen Künsten wirken technische Fortschritte, internationale künstlerische Trends, Veränderungen in Design und Mode unmittelbar auf die nationale U., bedürfen der kritischen Bewertung und schöpferischen Adaption. Nationale Produktionen und Leistungen müssen sich im internationalen Vergleich bewähren; über die Medien und den Kulturaustausch, durch industriell vervielfältigte Produkte (Schallplatten und Videos vor allem) werden ständig Vergleiche mit internationalen Leistungen und Trends möglich. Auch dies verleiht der U. eine besondere Beweglichkeit und veranlaßt zu aktiver Reaktion und schöpferischer Arbeit. Zur U. der DDR gehören das künstlerische Erbe der U. der Welt, Europas und der deutschen Kultur (Arbeiterkultur, Volkskultur und Unterhaltungskultur des 20. Jh.). Speziell in der Musik spielt das Erbe (darunter bereits die eigene DDR - Tradition) eine große Rolle. Ebenso die Lieder und Tänze der Vergangenheit, die progressiven Traditionen des deutschen Kabaretts und Varietés, Anekdoten und Witze, Gags und Tricks bei den Artisten usw. Das wichtigste aber ist — wie bei den anderen Künsten auch reale und fiktive Interpretation und Wertung der Wirklichkeit, der aktive Bezug zu den sozialen Erfahrungen und kulturellen Bedürfnissen des Publikums. U. in der DDR lebt hauptsächlich von Wertung und Wirkung in der Gegenwart, sie ist die massenwirksamste Form von sozialistischer Kunst. Neben der professionellen U. gibt es eine breite nichtprofessionelle Szene; Unterhaltung ist eine der Grundfunktionen der Volkskunst (so werden Diskotheken und Tanzveranstaltungen hauptsächlich von nebenberuflichen Diskothekern und Musikern bestritten). An der Entwicklung der U. beteiligen sich Schriftsteller, Komponisten, Designer und Modegestalter, Journalisten, Choreographen und Tänzer, Sänger, Schauspieler und Musiker, Kritiker und Wissenschaftler aus anderen künstlerischen Bereichen und kulturellen Einrichtungen. In die Sendungen und Programme der U. werden vielfach nichtkünstlerische Elemente einbezogen: Interviews, Spielrunden, sportliche Darbietungen, technische Tricks und elektronische Effekte. Auch von dieser Seite ist U. offen für technische Fortschritte und kulturelle Innovationen. Der Begriff U. wurde im 19. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. nur vereinzelt gebraucht. Seine heutige Bedeutung erhielt er erst durch die Bemühungen der sozialistischen Kulturpolitik um die Überwindung der historisch überlieferten Trennung von Kunst und Unterhaltung im Prozeß der sozialistischen Kulturrevolution in der DDR. Er knüpft daran an, daß sich im Laufe der historischen Entwicklung bestimmte Zweige und Genres der Kunst herausgebildet haben, die vorrangig auf die Befriedigung des Bedürfnisses nach Unterhaltung und Geselligkeit gerichtet sind und sich an ein breites, Massenpublikum wenden.
U. ist wie alle Kunst eine Form der geistigen Produktion und der ästhetischen Interpretation von Lebensweise und deren Idealen. Sie vermag das Denken und Verhalten der Menschen, ihre Empfindungen und Gefühle, ihre Wertorientierungen und Verhaltensweisen massenwirksam zu beeinflussen. Viele Formen der U. sind besonders eng mit der Lebensweise des Volkes, mit seiner sozialen Psychologie und Mentalität verbunden. Auch in der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus gewinnt die Entwicklung einer sozialistischen U. zunehmende Bedeutung. In der sozialistischen Gesellschaft trägt die U. sowohl zur Reproduktion der Arbeitskraft wie zur sozialistischen Persönlichkeitsentwicklung aktiv bei. Spezielle Einrichtungen der U. sind in der DDR: die Konzert - und Gastspieldirektionen, der Staatszirkus, Kabaretts und Varietés, Diskotheken, Kulturparks und das Schaustellerwesen. Vielseitige, unterhaltende und gesellige Veranstaltungen werden in Klubs und Kulturhäusern, Gaststätten, Hotels, Ferienheimen sowie in Stadthallen und Kulturpalästen durchgeführt. Für die Koordinierung und planmäßige Entwicklung aller Bereiche der U. ist das Komitee für U. mit seiner Generaldirektion verantwortlich. Zur Entwicklung und Vorbereitung der U. tragen die Verlage, der VEB Deutsche Schallplatten und vor allem Fernsehen und Rundfunk der DDR sowie die Presse wesentlich bei. In Fortführung der kulturellen Traditionen der Arbeiterbewegung werden vielseitige Formen der Unterhaltung auch in der Kulturarbeit des FDGB und der anderen gesellschaftlichen Organisationen, in Freizeitgrüppen und Interessengemeinschaften entwickelt. Dazu gehören z. B. Brigadeabende und - ausflüge, Betriebs - und Wohngebietsfeste, Volks -, Heimat - und Pressefeste, Tanzveranstaltungen, Ausstellungen, Wettbewerbe, Klubabende u. a. Diese Formen des Kulturlebens sind charakteristisch für die U. in der DDR. Berufskünstler und Volkskunstschaffende arbeiten in diesen Veranstaltungen gemeinsam. An der Befriedigung der ständig wachsenden Bedürfnisse nach Unterhaltung sind alle künstlerischen Gattungen und Genres beteiligt; alle Künste haben in der sozialistischen Gesellschaft eine unterhaltende Funktion. Sie verwirklichen sie entsprechend ihrer Spezifik und ihren unterschiedlichep Wirkungsmöglichkeiten auf verschiedene Weise und gegenüber einem differenzierten Publikum. In diesem Sinne tragen auch die Literatur, das Musikleben und die Theater zur Entwicklung einer sozialistischen U. bei.
Weimarer Republik: Zeitabschnitt in der deutschen Geschichte, der als Ergebnis der Novemberrevolution 1918/19 begann und mit der faschistischen Machtergreifung am 30.1. 1933 endete. Ihren Namen erhielt die Republik nach dem ersten Tagungsort der Nationalversammlung. Wenn es auch in Art. 1 der Verfassung hieß: »Die Staatsgewalt geht vom Volke aus«, so war die W. R. in Wirklichkeit ein bürgerlich - parlamentarischer Staat in dem dieselben Klassenkräfte die Macht ausübten wie im Kaiserreich. Dennoch stellte die W. R. einen besseren Kampfboden für die Arbeiterklasse und die anderen Werktätigen dar als das halbabsolutistische Kaiserreich. Die Bildung der W. R. und die Politik ihrer herrschenden Klasse waren diktiert von dem im Ergebnis der Novemberrevolution entstandenen innenpolitischen Kräfteverhältnis und dem nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917 und der Niederlage des deutschen Imperialismus im ersten Weltkrieg entstandenen internationalen Kräfteverhältnis. Die Innenpolitik in der W. R. war gekennzeichnet durch den Kampf der herrschenden Klasse gegen die revolutionären Kräfte, insbesondere gegen die ständig an Einfluß gewinnende KPD; durch steigende Ausbeutung und Unterdrückung der werktätigen Bevölkerung; durch Antikommunismus und Revanchismus, durch offene und geheime Aufrüstung, den Ausbau der Reichswehr, den Abbau der bürgerlich - parlamentarischen Demokratie; dies alles mündete in die Vorbereitung der faschistischen Diktatur. Besonders die Niederlage der Arbeiterklasse im Herbst 1923 ermöglichte es der herrschenden Klasse, zur, verschärften Ausbeutung der Werktätigen überzugehen. Durch Raub des Achtstundentages, Einschränkung es Tarif - und Streikrechts, Abbau er Sozialleistungen (Arbeitslosenfürsorge) und Erhöhung der Verbrauchersteuern konnte die Monopolbourgeoisie ihre ökonomischen Positionen festigen. Durch Auslandskredite, vor allem aus den USA, Kapitalkonzentration und kapitalistische Rationalisierung konnte das deutsche Monopolkapital bis 1928 die Produktion gegenüber 1913 auf das Eineinhalbfache erhöhen. Der deutsche Imperialismus wurde die stärkste Wirtschaftsmacht Europas, was gegen Ende der 20er Jahre des 20. Jh. zur Verschärfung der Widersprüche zwischen. den imperialistischen Mächten beitrug. Außenpolitisch betrieb die herrschende Klasse die Revision der Ergebnisse des ersten Weltkrieges und die Vorbereitung für einen erneuten Weltkrieg um die »Neuaufteilung der Welt«. Zur Durchsetzung dieser reaktionären Innen - und Außenpolitik bediente sie sich auch rechter Führer der SPD, vor allem in solchen Situationen, in denen die Machtpositionen des Monopolkapitals in Gefahr gerieten.
Wie beim Kapp - Putsch 1920 oder wie im Jahre 1923 begannen sich 1925/26 maßgebliche Teile der Monopolbourgeoisie auf eine Politik des Übergangs zu diktatorischen Herrschaftsmethoden, des Aufgebens der Zusammenarbeit mit dem Sozialreformismus und damit des Abbaus der in der Novemberrevolution gemachten Zugeständnisse zu orientieren. Die im Herbst 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise, der zunehmende Masseneinfluß der KPD, die den Volksmassen mit ihrem Programm (Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes) einen Ausweg aus der Krise des Kapitalismus zeigte und um den Zusammenschluß der Werktätigen gegen die Macht der Monopole rang, und der abzusehende Rückgang des Einflusses der Rechtssozialdemokraten auf die Arbeiter und die anderen Werktätigen bestärkten die Mehrheit des deutschen Finanzkapitals, das bürgerlich - parlamentarische Herrschaftssystem beiseite zu schieben und den Ausweg in der Errichtung des Faschismus zu suchen. Begünstigt wurde diese Politik des Monopolkapitals dadurch, daß die rechten sozialdemokratischen Führer an ihrer opportunistischen Politik der Zusammenarbeit mit dem Imperialismus festhielten und die Herstellung der Aktionseinheit der Arbeiterklasse ablehnten. Gegen den Widerstand der rechten SPD - Führer gelang es der KPD nicht, die Einheitsfront der Arbeiterparteien und der Gewerkschaften herzustellen und dem Faschismus den Weg zu versperren.
Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Weltfestspiele der Jugend und Studenten: auf Initiative des Weltbundes der Demokratischen Jugend (WBDJ) zum ersten Mal vom Exekutivkomitee des WBDJ am 14.2. 1946 in London beschlossen und vom 20.7. - 17.8. 1947 in Prag durchgeführt mit dem Ziel, die internationale Freundschaft und Verständigung der Jugendlichen der verschiedenen Länder zu entwickeln, einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung der materiellen und geistigen Trümmer zu leisten, die Faschismus und Krieg hinterließen, und alles zu tun, damit von den reaktionären Kräften der Welt nie wieder ein Krieg entfesselt werden kann. In den Internationalen Komitees, die die W. vorbereiten, wirkt der WBDJ gleichberechtigt mit vielen anderen internationalen und nationalen Organisationen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen politischen, weltanschaulichen und religiösen Ansichten. Für den WBDJ und den Internationalen Studentenbund sowie ihre Mitgliedsorganisationen sind die W. ein Höhepunkt ihrer Tätigkeit. Die W. sind die größten, universellsten und repräsentativsten internationalen Jugendtreffen der Gegenwart und stehen im Zeichen des gemeinsamen Kampfes für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft. Sie sind eine unübersehbare Manifestation der Jugend für eine Welt des Friedens, der internationalen Entspannung, des Kampfes um Abrüstung, um sozialen Fortschritt und die umfassende Durchsetzung der Grundrechte der Jugend. Die W. wurden bisher 1947 in Prag, 1949 in Budapest, 1951 in Berlin, 1953 in Bukarest, 1955 in Warschau, 1957 in Moskau, 1959 in 1962 in Helsinki, 1968 in Sofia, 1973 in Berlin, 1978 in Havanna und 1985 in Moskau durchgeführt. Die Freie Deutsche Jugend hat seit 1949 an allen W. mit Delegationen teilgenommen.
zweiter Weltkrieg: von den faschistischen Staaten entfesselter Krieg; er dauerte von Sept. 1939 bis Sept. 1945. Er begann als imperialistischer Krieg zwischen dem von Deutschland geführten Block faschistischer Staaten und dem britisch - französischen Block. Der faschistische deutsche Imperialismus führte den Krieg um die Ausschaltung der imperialistischen Konkurrenz und die Vorherrschaft über Europa sowie die Durchsetzung seiner Weltherrschaftsansprüche.
Sein Hauptziel war die Vernichtung der UdSSR, die Zerschlagung der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung sowie der demokratischen und nationalen Befreiungsbewegung in allen Erdteilen. Der von den USA unterstützte britisch - französische Block wollte Deutschland als imperialistischen Konkurrenten ausschalten und seine eigenen Großmachtpositionen behaupten. Von Anfang an bestimmte den Charakter des Krieges auch der Kampf der vom faschistischen deutschen Imperialismus überfallenen Völker — im Gegensatz zu den reaktionären Kräften im eigenen Lande — um die nationale Existenz und Unabhängigkeit der okkupierten Länder, die Rettung der Demokratie und die Sicherung des gesellschaftlichen Fortschritts. Nach dem Überfall des faschistischen deutschen Imperialismus auf die UdSSR (22. 6. 1941) wurde der Krieg gegen die faschistischen Mächte vollends zu einem gerechten, antifaschistischen Befreiungskrieg Antihitlerkoalition). In der ersten Periode (vom 1.9. 1939 bis zum Überfall auf die UdSSR) gelang es den faschistischen Armeen, mit Hilfe der »Blitzkriegsstrategie« Polen, Dänemark, Norwegen, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Jugoslawien und Griechenland zu unterwerfen. In der zweiten Periode (vom Überfall auf die UdSSR bis Nov. 1942) begann der Große Vaterländische Krieg des Sowjetvolkes. Die Rote Armee leistete dem Aggressor erbitterten Widerstand, mußte jedoch vorerst zurückweichen. Die am 5.12. 1941 vor Moskau beginnende sowjetische Gegenoffensive fügte den faschistischen Armeen die erste große Niederlage zu. Die »Blitzkriegsstrategie« war gescheitert. Im Fernen Osten begann der Krieg mit dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor, den Hauptstützpunkt der Pazifikflotte der USA (7. 12. 1941). In der dritten Periode des Krieges (Ende 1942—Ende 1943) wurde mit den Siegen der Roten Armee in der Schlacht von Stalingrad (19. 11. 1942 - 2. 2. 1943), bei Kursk (Juli/ Aug. 1943) und um den Dnepr (Sept./Okt. 1943) die entscheidende Wende des Krieges vollzogen. Die faschistische Wehrmacht verlor endgültig jede Möglichkeit zu strategischen Offensiven. Die Faschisten mußten sich in Nordafrika zurückziehen, und es scheiterte der U - Boot - Krieg im Atlantik. Die westlichen Alliierten landeten in Italien. Die von starken Partisaneneinheiten unterstützte Rote Armee befreite bis Ende 1943 zwei Drittel des besetzten sowjetischen Territoriums. In der vierten Periode (Jan. 1944 bis 8. 5. 1945) wurden die faschistischen Armeen von der Roten Armee vollständig vom Boden der UdSSR vertrieben und die Völker Ost - und Südosteuropas befreit. Die sowjetischen Truppen zerschlugen im Sommer 1944 die Heeresgruppe Mitte, rückten im Sept. an die Grenzen Hitlerdeutschlands vor und begannen am 16.4. 1945 ihre Berliner Operationen, die am 2.5. 1945 endeten. Die am 6.6. 1944 erfolgte Landung der westlichen Alliierten in der Normandie eröffnete die zweite Front, obgleich die Rote Armee nach wie vor die Hauptlast des Kampfes zu tragen hatte. Mit der bedingungslosen Kapitulation der faschistischen Wehrmacht am 8.5. 1945 in Berlin - Karlshorst war der z. W. in Europa beendet. In der fünften Periode des Krieges (9.5.—2.9. 1945) wurde der japanische Imperialismus endgültig besiegt. Der z. W. leitete die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus ein. Weitere Völker befreiten sich vom Kapitalismus, und das imperialistische Kolonialsystem begann rasch zu zerfallen.