Anarchismus ist eine politische Philosophie und Bewegung, die sich gegen jede Form von ungerechtfertigter Hierarchie ausspricht. Sie strebt danach, solche gesellschaftlichen Strukturen zu beseitigen und durch selbstverwaltete, freiwillige Institutionen zu ersetzen, die auf Kooperation und gegenseitiger Hilfe basieren.
Die Wurzeln des Anarchismus können bis in die Antike zurückverfolgt werden, wobei verschiedene Schulen des Anarchismus im Laufe der Geschichte entstanden sind, darunter der Individualanarchismus, der Kollektivanarchismus, der Anarcho - Syndikalismus, der Anarchafeminismus und der grüne Anarchismus.
Anarchisten lehnen den Staat als zentrale Autorität ab und glauben, dass Gesellschaften ohne Zwang und Gewalt existieren können. Sie betonen die persönliche Autonomie, die Freiheit des Einzelnen und die Notwendigkeit von Konsens in Entscheidungsprozessen.
Anarchismus ist nicht gleichbedeutend mit Chaos oder Gesetzlosigkeit, wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Anarchisten streben nach einer Gesellschaft, in der die Menschen in Harmonie miteinander leben und Konflikte durch Dialog und Verhandlung gelöst werden, anstatt durch Gewalt oder Zwang.
Trotz seiner radikalen Ideen hat der Anarchismus im Laufe der Geschichte viele bedeutende Beiträge zur politischen Theorie und Praxis geleistet. Er hat die Arbeiterbewegung beeinflusst, hat zur Entwicklung von Gewerkschaften beigetragen und hat wichtige Fragen zur Rolle des Individuums und der Gemeinschaft in der Gesellschaft aufgeworfen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Anarchismus eine vielfältige Bewegung ist, mit vielen verschiedenen Strömungen und Interpretationen. Was alle Anarchisten jedoch gemeinsam haben, ist der Glaube an die Möglichkeit einer Gesellschaft, die auf Freiwilligkeit, Kooperation und gegenseitiger Hilfe basiert, frei von Zwang und Hierarchie.
Insgesamt ist der Anarchismus eine faszinierende und komplexe politische Philosophie, die uns dazu anregt, über die Art und Weise, wie wir unsere Gesellschaften organisieren und strukturieren, nachzudenken und uns vorzustellen, wie eine gerechtere und freiere Welt aussehen könnte.
von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt
Anarchismus: kleinbürgerliche pseudorevolutionäre politische und ideologische Strömung, die jede staatliche und politische Organisation prinzipiell ablehnt. Infolge seiner Mißachtung des politischen Kampfes der Arbeiterklasse um die feindlichen Staatsmacht, seiner Haltung gegenüber der marxistisch - leninistischen Partei der Arbeiterklasse und seiner Ablehnung der Diktatur des Proletariats als Instrument zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft spielt der A. eine negative, hemmende Rolle in der Arbeiterbewegung. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. hatte er auf die Arbeiterbewegung den romanischen Ländern (Italien, Spanien, Frankreich, Schweiz) und in Lateinamerika stärkeren Einfluß. Die soziale Grundlage des A. war der durch die kapitalistische Entwicklung verursachte Zerfall des kleinbürgerlichen Privateigenrums an Produktionsmitteln. Der ökonomische Ruin brachte den Kleineigentümer gegen den kapitahstischen Staat auf; zugleich fürchtete er aber auch den Sozialismus, weil er in ihm keine Perspektive für sein Privateigentum sah: "Der Anarchismus ist ein Produkt der Verzweiflung. Die Mentalität des aus dem Geleise geworfenen Intelektuellen oder des Lumpenproletariers, aber nicht des Proletariers." (Lenin) Die theoretisch - philosophische Grundlage des A. ist ein extremer Individualismus und Voluntarismus. Die Begründer des A. waren W. Godwin, M. Stirner und P. - J. Proudhon. K. Marx und F. Engels setzten sich mit M. Stirner in der "Deutschen Ideologie" auseinander und wiesen die Unhaltbarkeit seiner Ideen nach. In der Arbeit "Das Elend der Philosophie" unterzog K. Marx auch die Anschauungen P. - J. Proudhons einer vernichtenden Kritik und entlarvte sie als unwissenschaftlich und kleinbürgerlich.
Einer der bekanntesten Vertreter des A. war M. A. Bakunin, der in den sechziger Jahren des 19. Jh. mit seinen Anhängern in die Internationale Arbeiterassoziation (Erste Internationale) eintrat und die Arbeiterbewegung unter seinen Einfluß zu bekommen suchte.
K. Marx und F. Engels sowie viele hervorragende Führer der internationalen Arbeiterbewegung führten einen energischen Kampf gegen die Wühlarbeit der Bakunisten, entlarvten sie als Verräter und wiesen nach, daß diese mit den Zielen der Arbeiterklasse nichts gemein haben. Auf dem Haager Kongreß (1872) wurden die Bakunisten aus der Internationale ausgeschlossen. Gegen Ende des 19. Jh. wirkte der A. vor allem in Form des Anarchosyndikalismus. Er war eine klein bürgerliche, halbanarchistische Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung, die von Frankreich ausging und in den Gewerkschaften hauptsächlich der romanischen Länder und Südamerikas Einfluß gewann. Wie der A., so verneinte auch der Anarchosyndikalismus die Notwendigkeit des politischen Kampfes der Arbeiterklasse, die führende Rolle ihrer Partei und die Diktatur des Proletariats. Er vertrat die Auffassung, daß die Gewerkschaften (Syndikate) durch einen Generalstreik der Arbeiter, ohne Revolution den Kapitalismus stürzen, die Produktionsmittel vergesellschaften und die Verwaltung und Organisation der Produktion in ihre Hände nehmen könnten.
Der A. ist durch den wissenschaftlichen Sozialismus, vor allem seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR und anderen Ländern sowie durch das Erstarken der kommunistischen Weltbewegung als Ideologie und politische Strömung widerlegt und überwunden bzw. stark zurückgedrängt worden. Doch existieren die Auffassungen des A. in unterschiedlich ausgeprägten Formen noch bei verschiedenen antiimperialistischen Kräften in den Ländern des Monopolkapitals und in der nationalen Befreiungsbewegung. Das strategische Handeln der Monopolbourgeoisie fördert Illusionen und Irrtümer und steigert zugleich den Wunsch, den Gang der Geschichte künstlich zu beschleunigen. Objektiv dient der A. der Spaltung der antiimperialistischen Bewegung, damit den Interessen des Monopolkapitals und wird von ihm politisch und ideologisch genutzt. Die Auseinandersetzung mit dem A. in allen heutigen Erscheinungsformen gehört zu den Aufgaben der marxistisch - leninistischen Parteien.
in: Kleines Politisches Wörterbuch