Fidel Alejandro Castro Ruz, bekannt als Fidel Castro, wurde am 13. August 1926 oder 1927 in Birán bei Mayarí, Provinz Oriente, geboren und starb am 25. November 2016 in Havanna. Er war ein kubanischer Revolutionär, kommunistischer Politiker, marxistischer Theoretiker und diktatorisch regierender Regierungschef bzw. Staatspräsident Kubas sowie erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas.
Castro war mit der Bewegung des 26. Juli (M - 26 - 7) die treibende Kraft der kubanischen Revolution, die am Jahresende 1958 zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista führte. Als Staats - und Regierungschef Kubas prägte er 49 Jahre lang die Entwicklung seines Landes.
Politisch war Castros Rolle umstritten: Von den einen wegen der Durchsetzung eines Einparteiensystems und als Verantwortlicher für diverse Menschenrechtsverletzungen gehasst und gefürchtet, von den anderen verehrt und bewundert als Revolutionär und Befreier Kubas.
Als sozial - und kulturpolitische Leistungen werden vor allem Castros Kampf gegen die verbreitete Armut und den Analphabetismus im Land hervorgehoben, so etwa die Einführung eines unentgeltlichen schulischen Bildungs - und medizinischen Grundversorgungssystems für die gesamte Bevölkerung.
Als Protagonist einer antiimperialistischen Weltanschauung auf marxistischer Grundlage unterstützte Castro außenpolitisch - auch militärisch - diverse antikoloniale und nationale Befreiungsbewegungen der so genannten Dritten Welt in Unabhängigkeitskämpfen gegen die herrschenden Kolonialmächte.
Nach dem ab 1960 bestehenden Embargo der Vereinigten Staaten gegen Kuba war Castro auf die wirtschaftliche Unterstützung der Sowjetunion angewiesen. Mit der Stationierung sowjetischer Kernwaffen auf Kuba im Jahr 1962 und der damit folgenden Kubakrise geriet Castro in den Fokus der Blockkonfrontation des Kalten Krieges.
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Castro Ruz, Fidel, geb. 1927 in Mayari, Sohn eines Großgrundbesitzers, beginnt 1945 mit dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Havanna, ist Mitglied revolutionärer Studentengruppen. Nach der Promotion (1950) kandidiert C. für die Radikaldemokraten bei den Parlamentswahlen 1952, die dann von F. Batista durch Militärputsch verhindert werden. C. verklagt die Diktatur vor dem Obersten Staatsgerichtshof und unterliegt. Er leitet daraus ein Widerstandsrecht ab, gründet eine Einheit von Stadtguerilleros und stürmt mit dieser am 26. Juli 1953 die Moncada - Kasernen in Santiago de Cuba. Verhaftet und vor Gericht gestellt, verteidigt C. sein revolutionäres Programm: Absetzung des Diktators, Wiedereinsetzung der Verfassung von 1940, Agrarreform, Sozialreform, Enteignung von ausländischem Kapital und korruptivem Besitz. Zu 15 Jahren verurteilt, kommt C. 1955 durch Amnestie frei und verläßt das Land.
Er sammelt Genossen, trainiert mit etwa 80 von in Mexiko, wo Guevara dazustößt, und kehrt im Dezember 1956 nach Kuba zurück, um den bewaffneten Kampf aufzunehmen. Die Guerilleros bilden einen Focus in der Sierra Maestra und besitzen einen illegalen Arm in der Stadt. C. versteht, die Medien für die Zwecke seiner 300 bis 500 Kämpfer einzusetzen, und wird in der Öffentlichkeit zur politischen Alternative. Batista verliert auch die militärische Auseinandersetzung, C. zieht im Januar 1959 in Havanna ein. Er beginnt mit der gesellschaftlichen Umwälzung, durch den "Dialog mit den Massen" und gestützt auf ein Bündnis seiner Bewegung des Juli mit den Kommunisten und anderen ehemaligen Gegner Batistas. Der sozialistische Charakter der Revolution führt zu feindseligen Reaktionen der USA, was wiederum C. veranlaßt, die Bindung an die SU enger und enger zu gestalten.
Seit 1959 Ministerpräsident, übernimmt C. 1963 auch den Vorsitz des Politbüros der reformierten Vereinigten Partei der Sozialistischen Revolution (Kommunistische Partei Kubas). Es gelingt die Revolution zu festigen und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse des Volkes einzuleiten.
in: Lexikon des Sozialismus