Castro Ruz, Fidel, geb. 1927 in Mayari, Sohn eines Großgrundbesitzers, beginnt 1945 mit dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Havanna, ist Mitglied revolutionärer Studentengruppen. Nach der Promotion (1950) kandidiert C. für die Radikaldemokraten bei den Parlamentswahlen 1952, die dann von F. Batista durch Militärputsch verhindert werden. C. verklagt die Diktatur vor dem Obersten Staatsgerichtshof und unterliegt. Er leitet daraus ein Widerstandsrecht ab, gründet eine Einheit von Stadtguerilleros und stürmt mit dieser am 26. Juli 1953 die Moncada - Kasernen in Santiago de Cuba. Verhaftet und vor Gericht gestellt, verteidigt C. sein revolutionäres Programm: Absetzung des Diktators, Wiedereinsetzung der Verfassung von 1940, Agrarreform, Sozialreform, Enteignung von ausländischem Kapital und korruptivem Besitz. Zu 15 Jahren verurteilt, kommt C. 1955 durch Amnestie frei und verläßt das Land.
Er sammelt Genossen, trainiert mit etwa 80 von in Mexiko, wo Guevara dazustößt, und kehrt im Dezember 1956 nach Kuba zurück, um den bewaffneten Kampf aufzunehmen. Die Guerilleros bilden einen Focus in der Sierra Maestra und besitzen einen illegalen Arm in der Stadt. C. versteht, die Medien für die Zwecke seiner 300 bis 500 Kämpfer einzusetzen, und wird in der Öffentlichkeit zur politischen Alternative. Batista verliert auch die militärische Auseinandersetzung, C. zieht im Januar 1959 in Havanna ein. Er beginnt mit der gesellschaftlichen Umwälzung, durch den »Dialog mit den Massen« und gestützt auf ein Bündnis seiner Bewegung des Juli mit den Kommunisten und anderen ehemaligen Gegner Batistas. Der sozialistische Charakter der Revolution führt zu feindseligen Reaktionen der USA, was wiederum C. veranlaßt, die Bindung an die SU enger und enger zu gestalten.
Seit 1959 Ministerpräsident, übernimmt C. 1963 auch den Vorsitz des Politbüros der reformierten Vereinigten Partei der Sozialistischen Revolution (Kommunistische Partei Kubas). Es gelingt die Revolution zu festigen und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse des Volkes einzuleiten.
in: Thomas Meyer, Karl - Heinz Klär, Susanne Miller, Klaus Novy, Heinz Timmermann: Lexikon des Sozialismus