Die Kanalinseln, auch bekannt als die Normannischen Inseln, sind eine Inselgruppe im südwestlichen Teil des Ärmelkanals, nahe der Küste des französischen Départements Manche. Sie bestehen aus 14 Inseln, von denen 8 bewohnt sind. Die Hauptinsel ist Jersey und die Gesamtlandfläche beträgt 198 km². Ungefähr 166.000 Personen leben auf den sieben bewohnten Inseln.
Die Kanalinseln sind geologisch Gipfelreste des Armorikanischen Massivs und bestehen vor allem aus Tiefengesteinen. Sie wurden zu Inseln, nachdem der Meeresspiegel nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren anstieg. Durch Erosion bildeten sich die heutigen Oberflächenformen.
Politisch sind die Kanalinseln in die Amtsbezirke oder Vogteien (englisch bailiwick) von Guernsey und Jersey unterteilt. Sie haben eigene Parlamente, die States. Als Rest des historischen Herzogtums Normandie, dessen Festlandgebiet heute zu Frankreich gehört, sind die Kanalinseln weder ein Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern als Kronbesitzungen (englisch crown dependency) direkt der britischen Krone (in ihrer Funktion als Herzöge der Normandie) unterstellt.
Die Kanalinseln sind mit mehr als 100 Finanzinstituten und 352 Versicherungsunternehmen ein bedeutender Finanzplatz und gelten bis heute als attraktive Steueroase. Sie sind auch ein wunderschönes Urlaubsparadies, das Natur, Meer und Städte bietet. Auf den Kanalinseln kann man traumhafte Urlaube verbringen und Reisen in vielfältigster Art verbringen.
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Channel Islands (C.I.), ‚Kanalinseln‘, Normannische Inseln, frz.: Iles Anglo - Normandes. Inselgruppe vor der normannischen Küste westl. der Halbinsel Cotentin im Ärmelkanal: Jersey, Guernsey (Hauptinseln), Alderney, Sark, Brechou, Jethou, Lihou u. Herm. Bis 1205 gehörten die Inseln zum Herzogtum Normandie. Als Wilhelm der Eroberer, ein normannischer Herzog, im Jahre 1066 in England einfiel (Battle of Hastings) u. sich zum König erhob, änderte sich für die Bewohner der Inseln nichts. Nach dem Zerfall des Normannenreiches Anfang des 13. Jh.s blieben sie bei der nun brit. Krone - bis heute. Alle C.I. sind weitgehend souveräne Staatsgebilde. Als sog. Crown Dependencies gehören sie nicht zum UK; sie erkennen die brit. Königin an, nicht aber die Regierung u. das Parlament in London. Politisch sind sie allerdings insofern Teile GBs, als sie in Außenangelegenheiten von der Regierung in London vertreten werden. Der persönliche Repräsentant der Krone auf den C.I., der auch der Regierung verantwortlich ist, heißt Lieutenant - Governor. Die C.I. sind in zwei Amtsbezirke (bailiwicks) aufgeteilt, bailiwick of Jersey u. bailiwick of Guernsey. An der Spitze des bailiwick steht der bailiff, der auch Vorsitzender der gesetzgebenden Versammlung (States of Jersey bzw. States of Deliberation in Guernsey u. Court of Chief Pleas auf Sark) u. des königl. Gerichts ist (Royal Court: Rechtsprechung nach alter normann. Rechtstradition!). Den States of Jersey gehören neben den Vorstehern (constables) der 12 Verwaltungsbezirke (parishes, Kirchspiele`) 12 direkt gewählte Senatoren sowie 29 Abgeordnete (deputies) an, während dem "Parlament" von Guernsey 12 indirekt gewählte ehrenamtliche conseillers, 10 constables, 12 direkt gewählte deputies u. 2 Vertreter der States of Alderney angehören. Oberhaupt der Insel Sark (500 Einw.) ist der Seigneur o. die Dame of Sark, ein erblicher Titel, der auf das 16. Jh. zurückgeht. Die States der C.I. erlassen eigene Gesetze u. Verordnungen, die in besonderen Fällen vom Kronrat bestätigt werden müssen; sie bestimmen Steuern u. Taxen, geben eigene Geldscheine u. (seit 1969) Briefmarken heraus u. sind als Freihandelszone ohne Mehrwertsteuer eine Steueroase. Auch innerhalb der Europäischen Gemeinschaft genießen sie eine Sonderstellung. Der normannische Einfluß ist auf den C.I. noch immer spürbar: viele Familien - u. Straßennamen sind frz., u. der normannisch - frz. Dialekt (Jersey - French, Guernsey - French, Serequais) hat sich bis heute behaupten können, wenn er auch langsam vom Englischen als Umgangssprache verdrängt wird. Die offizielle Sprache neben Englisch ist nach wie vor Französisch, das jedoch nur selten u. dann meist nur bei bestimmten Rechtsgeschäften u. offiziellen Anlässen gesprochen wird.
in: Kleines England Lexikon