Österreich
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Bruno Kreisky war eine bedeutende Figur in der österreichischen und westeuropäischen Politik. Er wurde am 22. Januar 1911 in Wien geboren und starb dort am 29. Juli 1990. Kreisky war ein österreichischer Politiker und Staatsmann der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).
Er diente von 1970 bis 1983 als Bundeskanzler der Republik Österreich. Mit seiner 13 - jährigen Amtszeit, die als "Ära Kreisky" bekannt ist, war er der am längsten amtierende österreichische Bundeskanzler. Er war eine der wichtigsten politischen Persönlichkeiten des Landes sowie der westeuropäischen Sozialdemokratie.
Kreisky engagierte sich schon als Schüler für die Sozialdemokratische Partei und wurde 1936 im Sozialistenprozess wegen seiner politischen Tätigkeit vom austrofaschistischen sogenannten "Ständestaat" zu einem Jahr Kerker verurteilt. Kurz nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 emigrierte Kreisky nach Schweden, um einer Verhaftung oder gar Ermordung im Rahmen der nationalsozialistischen Judenverfolgung zu entgehen.
Nach der Befreiung Österreichs vom Faschismus und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war Kreisky zunächst in Schweden als Diplomat, dann ab 1953 in Wien als Staatssekretär und von Juli 1959 bis April 1966 als Außenminister in der österreichischen Außenpolitik tätig.
1967 übernahm Kreisky den Parteivorsitz der SPÖ (sie war nach der Nationalratswahl am 6. März 1966 Oppositionspartei geworden). Bei der Nationalratswahl 1970 erhielt die SPÖ 48, 5 % der abgegebenen Stimmen. Als Bundeskanzler regierte Kreisky daher zunächst mit einer von den Freiheitlichen (FPÖ) tolerierten Minderheitsregierung; 1971, 1975 und 1979 erreichte er mit der SPÖ jeweils die absolute Mehrheit.
Kreisky hat die Sozialdemokratie und Österreich wie kaum ein anderer Politiker verändert. Zu Beginn seines Lebens hat er sich für Österreich gegen das faschistische Regime gewehrt, als Bundeskanzler hat er erfolgreich für ein fortschrittliches Österreich gekämpft. Er hat die Gesellschaft um ein großes Stück gerechter gemacht, modernisiert und die Arbeitswelt humanisiert.
Kreisky, Bruno, geb. 1911 in Wien als Sohn einer Industriellenfamilie, schloß sich 1926 der sozialdemokratischen Jugendbewegung an. Trotz anfänglicher Widerstände wegen seiner großbürgerlichen Herkunft wurde er 1933 Obmann des Reichsbildungsausschusses der Sozialistischen Arbeiterjugend. Nach der schweren Niederlage der österreichischen Arbeiterbewegung im Februar 1934 gegen den Austrofaschismus und dem Verbot aller Arbeiterorganisationen (Republikanischer Schutzbund) wurde K. Obmann der illegalen Revolutionären Sozialistischen Jugend in Wien. Im Januar 1935 wurde er verhaftet und errang mit einer brillanten Verteidigungsrede im "Sozialistenprozeß" vom März 1936 zum erstenmal internationale Aufmerksamkeit. Im Mai 1936 wurde K. enthaftet und setzte seine illegale Tätigkeit fort. Nach dem "Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde er erneut verhaftet, konnte aber das Land im September verlassen. Er ging nach Schweden, war dort führend in der österreichischen Exilpolitik tätig und arbeitete nach Kriegsende als österreichischer Interessenvertreter (später in der österreichischen Gesandtschaft) in Stockholm.
Ende 1950 kehrte K. nach Wien zurück, wurde in das Außenamt berufen und dort im April 1953 Staatssekretär der SPÖ/ÖVP - Koalitionsregierung. In dieser Funktion war er aktiv am Zustandekommen des österreichischen Staatsvertrags vom Mai 1955 beteiligt. Im November 1956 wurde K. in den Parteivorstand der SPÖ gewählt, seit 1957 gehörte er der Parteiexekutive an, 1959 wurde er stellvertretender Parteivorsitzender. Im Juli 1959 wurde K. Außenminister im Kabinett Raab III und verblieb in dieser Funktion bis zur Alleinregierung der ÖVP (1966 - 70). Im Februar 1967 übernahm K. den Parteivorsitz und führte 1970 die Partei zu ihrem ersten Sieg bei Nationalratswahlen in ihrer Geschichte (1970 relative Mehrheit, ab Oktober 1971 absolute Mehrheit). Bis zum April 1983 stand K. vier SPÖ - Alleinregierungen als Bundeskanzler vor; in diese Zeit fiel eine umfangreiche Reformphase in der österreichischen Innenpolitik (Familienrechts -, Strafrechts -, Schul - und Universitätsform; Reform der Sozialgesetze und der Gewerbeordnung). Nach dem Beginn der Wirtschaftskrise vertrat K. seit 1974 die Politik des "deficit spending" nach J. M. Keynes; außenpolitisch engagierte er sich vor allem für eine friedliche Beilegung des Nahostkonflikts und für einen Marshallplan für die Länder der + Dritten Welt. Im November 1976 wurde K. zu einem der Vizepräsidenten der Sozialistischen Internationale gewählt. Nach dem Verlust der absoluten SPÖ - Mehrheit im April 1983 trat K. als Bundeskanz1er, im Herbst 1983 auch als Parteivorsitzender zurück und ist seither Ehrenvorsitzender der SPÖ.
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