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Rosa Luxemburg war eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. Sie wurde am 5. März 1871 in Zamość, Polen, geboren und war eine marxistische Theoretikerin, Philosophin, Ökonomin und revolutionäre Sozialistin.
Luxemburg war eine zentrale Figur in der deutschen Sozialdemokratie und Mitbegründerin der Spartakusbundes, der später die Kommunistische Partei Deutschlands wurde. Sie war bekannt für ihre scharfsinnigen politischen Analysen und ihre leidenschaftliche Kritik an opportunistischen Tendenzen in der sozialistischen Bewegung.
In ihren Schriften betonte Luxemburg die Notwendigkeit der Massenstreiks als Mittel zur Mobilisierung der Arbeiterklasse und zur Herausforderung des kapitalistischen Systems. Sie argumentierte, dass der Sozialismus nur durch eine revolutionäre Bewegung von unten erreicht werden kann, nicht durch reformistische Maßnahmen innerhalb des bestehenden Systems.
Luxemburgs radikale Positionen brachten ihr sowohl Bewunderung als auch Kritik ein. Sie wurde während der Novemberrevolution 1919 von rechtsradikalen Freikorps - Soldaten ermordet. Trotz ihres tragischen Todes bleibt Luxemburg eine inspirierende Figur für viele Linke weltweit.
Ihre Schriften, insbesondere "Die Akkumulation des Kapitals" und "Die russische Revolution", sind nach wie vor wichtige Texte in der marxistischen Literatur. Luxemburgs Engagement für den demokratischen Sozialismus und ihre Kritik an der Bürokratisierung der sozialistischen Bewegung haben sie zu einer wichtigen Stimme in Debatten innerhalb der Linken gemacht.
Rosa Luxemburgs Leben und Werk sind ein leuchtendes Beispiel für den Kampf für soziale Gerechtigkeit und die Vision einer gerechteren und egalitären Gesellschaft. Sie bleibt eine wichtige Referenz für diejenigen, die an die Möglichkeit einer besseren Welt glauben. Ihre Worte "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" hallen noch heute wider und erinnern uns an die Bedeutung von Dissens und kritischer Reflexion in der politischen Praxis.
Luxemburg, Rosa, 1871/Zam04é (Russisch - Polen)—1919/Berlin. Tochter eines emanzipierten jüdischen Kaufmanns, trat L. schon früh einem polnischen illegalen revolutionären Zirkel bei. Nach dem Abschluß des Studiums lebte sie seit 1898 in Deutschland. Mit ganzer Kraft stürzte sie sich alsbald in die Arbeit der deutschen Sozialdemokratie. Nach dem Ausbruch der ersten russischen Revolution 1905 ging sie illegal nach Warschau, wo sie 1906 zusammen mit ihrem Lebensgefährten Jogiches verhaftet wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt, wirkte sie als Dozentin an der zentralen Parteischule der SPD. Aus dieser Arbeit erwuchs die erst nach ihrem Tode veröffentlichte Einführung in die Nationalökonomie (1925) sowie ihr theoretisches Hauptwerk Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus (1913).
Für die Humanistin und Kriegsgegnerin, die schon 1900 auf dem Pariser Kongreß der II. Internationale vorhergesagt hatte, der Zusammenbruch der kapitalistischen Ordnung werde »durch eine durch die Weltpolitik herbeigeführte Krisis« erfolgen, und die auf den Kongressen der Internationale 1907 in Stuttgart und 1912 in Basel den Kampf gegen Krieg und Militarismus zu steigern versucht hatte, wirkten der Ausbruch des Weltkrieges und die Kriegspolitik der SPD als furchtbare persönliche Schicksalsschläge. Zusammen mit K. Liebknecht suchte sie mühselig das kleine Häuflein kompromißloser Kriegsgegner in der SPD zu sammeln und zu organisieren — erst in der Gruppe Internationale, dann im Spartakusbund. Doch schon am 18. Februar 1915 wurde sie zur Abbüßung einer einjährigen Gefängnisstrafe festgesetzt. 1916 einige Monate auf freiem Fuß, öffneten sich erst am 9. November 1918 die Gefängnistore auch für sie
endgültig. Sie konzentrierte sich nun ganz auf den Kampf für die Weiterführung der Novemberrevolution, der auch die Gründung der KPD (Spartakusbund) dienen sollte. Nachdem der Januaraufstand, den sie abgelehnt hatte, fehlgeschlagen war, wurde sie am 15. Januar 1919 zusammen mit K. Liebknecht von Regierungstruppen brutal ermordet.
In die Geschichte des Sozialismus ist L. eingegangen als die Marxistin, die zutiefst von der Spontaneität der Massen als dem schöpferischen Element des Klassenkampfes überzeugt war. Zum kläglichen Fiasko verurteilt sei jede Strategie des Klassenkampfes, »die bloß auf die hübsch ausgeführten Märsche des kasernierten kleinen Teils des Proletariats zugeschnitten wäre«. Die Verselbständigung der beiden Säulen der Arbeiterbewegung, der Partei und der Gewerkschaften, müsse überwunden werden. Der Massenstreik könne nicht von oben dekretiert werden, die Aufgabe der Sozialdemokratie liege daher auch nicht so sehr in der »technischen Vorbereitung und Leitung des Massenstreiks« als vielmehr »in der politischen Führung der ganzen Bewegung«.
Ein literarischer Höhepunkt von L.s Kampf war die im Berliner Weibergefängnis verfaßte Abhandlung, die unter dem Pseudonym Junius 1916 freilich nur in Zürich erscheinen konnte. Indem L. die Legende von der Einkreisung Deutschlands und von der russischen Bedrohung, von der Vaterlandsverteidigung und vom nationalen Befreiungskrieg zerfetzt, zeigt sie die Schuld der preußischen und deutschen Machthaber an dem Ausbruch der Kriege von 1866, 1870 und 1914. Sie verschweigt aber auch nicht die Mitverantwortung Frankreichs und Englands, »denn was ihr alter imperialistischer sie ‚verteidigen‘ ist … ihr alter imperialistische Besitzstand«. Erst der Sozialismus wird das Selbstbestimmungsrecht der Völker sichern.
Lange vor F. Fischers Griff nach der Weltmacht wird hier das Verhältnis Deutschlands zu den anderen Weltmächten treffend aufgedeckt. Der Weltkrieg ist mit der Kapitulation der internationalen Sozialdemokratie für L. eine Katastrophe, eine Weltwende für die Menschheit. Hatte sie bis 1914 in der Tradition von Marx an das naturnotwendige Kommen des Sozialismus geglaubt, so sah sie nun deutlich das Dilemma: Sozialismus oder Barbarei! Wenn das Proletariat nicht sein revolutionäres Kampfschwert in die Waagschale wirft, wird der Sieg des Imperialismus den »Untergang jeglicher Kultur, wie im alten Rom«, mit sich bringen. Die militärische Unentschiedenheit führt zur Beendigung des Krieges durch allseitige Erschöpfung, der der wirtschaftliche Ruin aller Länder folgt. Der Weltkrieg ist aber vor allem ein »Aderlaß, an dem die europäische Arbeiterbewegung zu verbluten droht«. Mit jedem geschulten, klassenbewußten Proletarier »sinkt ein Kämpfer der Zukunft, ein Soldat der Revolution, ein Retter der Menschheit vom Joch des Kapitalismus ins Grab«. »Noch ein solcher Weltkrieg, und die Aussichten des Sozialismus sind unter den von der imperialistischen Barbarei aufgetürmten Trümmern begraben.« So antizipierte L. schon einen zweiten Weltkrieg als Resultat neuer Rüstungen, der Herrschaft des Militarismus und der Reaktion gerade auch im Falle der Niederlage Deutschlands.
In ihrer Auseinandersetzung mit Lenin und den Bolschewiki hat L. die humanistisch - demokratisch - libertären Momente im Sozialismus betont. Sie antizipierte schon das Unmenschliche der zentralistisch - terroristischen Dauerdiktatur von Parteimaschine und Staatsapparat im totalitären Stalinismus. Aber auch gegen Lenin und Trotzki wendet L. ein, daß diese genau wie Kautsky die Diktatur der Demokratie entgegenstellen. Ein solches Entweder - Oder ist aber das Gegenteil »wirklicher sozialistischer Politik«. Das Heilmittel, das Trotzki und Lenin gegen die Mißachtung demokratischer Institutionen, die wie alle menschlichen Institutionen ihre Schranken und Mängel haben, gefunden haben — die Beseitigung der Demokratie! —, ist noch schlimmer als das Übel selber: »Es verschüttet nämlich den lebendigen Quell selbst, aus dem heraus alle angeborenen Unzulänglichkeiten der sozialen Institutionen allein korrigiert werden können: Das aktive, ungehemmte, energische politische Leben der breiten Volksmassen.« Für L. bleibt die - + Diktatur des Proletariats immer auch sozialistische Demokratie. In ihrem Kampf gegen die revisionistische Sozialdemokratie sah sie sich gedrängt, die positive Rolle der revolutionären Führung und der konsequenten Gewalt hervorzuheben. L. vertrat als Weltbürgerin, als Bürgerin »derer, die da kommen werden«, die Zukunft einer emanzipierten Menschheit. Diese Perspektive verlangt in letzter Konsequenz die Überwindung der entmenschenden Gewaltsamkeit durch die revolutionäre gewaltlose Aktion. Es war aber ihr Schicksal, in einer Zeit und in einem Lande zu leben, wo die Gewalt zwar schon — auf längere Sicht gesehen — antiquiert war, die Menschen und die Verhältnisse aber doch noch nicht reif zu sein schienen für den Übergang zu den so anspruchsvollen Methoden der gewaltarmen Aktion.
Auch blieb L. als Marxistin in der Tradition des Alles oder Nichts, des einmaligen und alles überschattenden Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie, der nur mit der totalen Niederlage dieser und dem absoluten Siege jenes enden konnte. Dieser welthistorische Endkampf, dieses letzte Gefecht zwischen Gut und Böse kannte keine wirklichen Kompromisse und mußte sich bis aufs Äußerste, d.h. aber auch den gewaltsamen Austrag, zuspitzen. Hatten Marx und Engels im Alter selber diese Geschichtskonstruktion hier und da abgemildert, so schien nun die unvorstellbar blutige Gewaltsamkeit des neuen imperialistischen Zeitalters und die extreme Grausamkeit des Weltkriegesjede Revision der Grundthese ein für allemal zu widerlegen.
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Schlagworte: Rosa Luxemburg Ernesto Che Guevara Bertolt Brecht
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