Kurt Schumacher

Bundesrepublik Deutschland

Kurt Schumacher (1895 - 1952) war ein deutscher Politiker. Er war nach 1945 Vorsitzender der SPD und ab 1949 Vorsitzender der SPD - Bundestagsfraktion

1995 Kurt Schumacher (1895 - 1952) war ein deutscher Politiker. Er war nach 1945 Vorsitzender der SPD und ab 1949 Vorsitzender der SPD - Bundestagsfraktion

Wikipedia

Bundesrepublik Deutschland

Erstagsblatt

1995 Erstagsblatt

Sammlung Stephan Jürgens

Bundesrepublik Deutschland

1995

Sammlung Stephan Jürgens

Schumacher, Kurt, 1895/Kulm (Chekmno) bis 1952/Bonn, wuchs in einem liberalen Elternhaus als Sohn eines Kaufmanns auf, besuchte ein humanistisches Gymnasium, legte bei Ausbruch des I. Weltkriegs das Notabitur ab und meldete sich als Kriegsfreiwilliger. Im Dezember 1914 schwer verwundet — Verlust des rechten Arms —, studierte er 1915—19 Rechts -, Staats - und Wirtschaftswissenschaften und promovierte 1920 zum Doktor rer.pol. Im Januar 1918 schloß sich Sch. der SPD an und war 1920 - 30 politischer Redakteur der Schwäbischen Tagwacht in Stuttgart.
1924 - 31 Abgeordneter des Württembergischen Landtags, 1930 - 33 des Reichstags, in beiden Parlamenten Mitglied des Vorstands der SPD - Fraktion, seit 1927 Vorsitzender der SPD in Stuttgart, gehörte Sch. zu den aktiven und fähigen jungen Sozialdemokraten, die es schwer hatten, sich gegen die Führungsschicht der Partei durchzusetzen. Im Reichstag trat Sch. hervor, als er am 23. Februar 1932 in einer Rede gegen die NSDAP sagte: »Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen.« Nach Hitlers Machtübernahme beteiligte sich Sch. sofort am Widerstand gegen das NS - Regime und wurde am 6. Juli 1933 verhaftet. Bis März 1943 blieb er in »Schutzhaft« in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Danach wurde ihm ein Zwangsaufenthalt in Hannover zugewiesen. Im August 1944 erfolgte erneute Inhaftierung.
Bereits im Mai 1945 wurde in Hannover das »Büro Schumacher«, inoffizielle Zentrale der SPD, eingerichtet. Von da an war Sch. unumstritten der führende Mann der SPD und wurde der eindrucksvollste deutsche Politiker der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der Parteitag in Hannover (Mai 1946) wählte Sch. zum Parteivorsitzenden; durch dreimalige Wiederwahl behielt er dieses Amt bis zu seinem Tod. Im September 1948 mußte sein linkes Bein amputiert werden, doch auch während der monatelangen schweren Krankheit nahm er die Parteiführung wahr. Im ersten Bundestag wurde er Vorsitzender der SPD - Fraktion.
Sch., der sich in der Weimarer Republik leidenschaftlich für eine kämpferische Politik gegen alle Antidemokraten eingesetzt, der in der NS - Zeit Entsetzliches erlitten hatte, verstand sich als Repräsentant und Sprecher des »anderen Deutschland«, das sich der NS - Diktatur nicht gebeugt hatte und darum Anspruch auf faire Behandlung durch die Siegermächte habe. Sch.s politisches Ziel war die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit, er forderte Selbstbestimmungsrecht und Gleichberechtigung der Deutschen in der internationalen Politik. Sch.s Ablehnung »kleineuropäischer« Lösungen EVG, Europarat, Montanunion — ebenso wie seine Opposition gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik waren Konsequenzen seines Bemühens, die Schaffung von Tatsachen zu vermeiden, die die —»Spaltung Deutschlands und Europas zementieren könnten. Die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesrepublik und die internationale Mächtekonstellation verhinderten die Realisierung von Sch.s außen - und nationalpolitischen Vorstellungen.
Auch in der Innenpolitik hat Sch. seine im wesentlichen an den —+ Programmen der SPD orientierten Ziele nur teilweise erreicht. Doch gehören der schnelle Aufbau der SPD, ihre Öffnung für neue Schichten, die Festigung ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihres staatsbürgerlichen Verantwortungsbewußtseins zu Sch.s historischen Leistungen, ebenso wie seine erfolgreiche Abwehr kommunistischer Einflüsse und Ansprüche im westlichen Teil Deutschlands.


in: Thomas Meyer, Karl - Heinz Klär, Susanne Miller, Klaus Novy, Heinz Timmermann: Lexikon des Sozialismus

Nicht-Philatelistische Literatur

Kurt Schumacher u.a.: Der Auftrag des demokratischen Sozialismus

Theorie und Praxis der deutschen Sozialdemokratie, Verlag Neue Gesellschaft

Bonn Bad Godesberg 1972

# Kurt Schumacher # Links / Sozialismus # SPD / Sozialdemokratie

Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

Article
Gerhard Hahne : Schicksal des Rückwanderers Dr. Schumacher und die Post einer bürgerlichen Familie zwischen Russland, Deutschland, Litauen, Lettland, Polen und ober Ost
in: Lituania. Mitteilungsheft der Forschungsgemeinschaft Litauen e.V. im BDPh e.V. Nr. 18 - Dezember 2002 Forschungsgemeinschaft Litauen e.V. im BDPh e.V. Uetze 2002

# Polen # Litauen # Kurt Schumacher

Nicht Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

Article
Ulla Plener : Kurt Schumacher und die Kommunisten in den Konzentrationslagern (1933 - 1943)
in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 65 März 1996 Förderverein Konkrete Utopien e.V. Berlin 1996

# Kurt Schumacher

CDs

Sven Schumacher

2001

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Autor u.a. folgender Aufsätze