Das Königreich Westphalen war ein Satellitenstaat des Ersten Französischen Kaiserreichs, der von 1807 bis 1813 existierte. Es wurde vom französischen Kaiser Napoleon Bonaparte nach dem Frieden von Tilsit (1807) erschaffen. Sein jüngster Bruder, Jérôme Bonaparte, wurde zum König ernannt.
Das Königreich erstreckte sich über Teile der heutigen Bundesländer Nordrhein - Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen - Anhalt, Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Die Hauptstadt war Kassel. Das Land stand politisch und militärisch unter der Kontrolle des Französischen Kaiserreichs und sollte hinsichtlich seiner modernen Staatsverfassung und Verwaltung Vorbild für die Politik der deutschen Staaten des 1806 gegründeten Rheinbunds sein.
Das Königreich bestand sechs Jahre und endete mit Napoleons Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig, in deren Folge seine Macht in Europa zusammenbrach. Die westphälische Verwaltung ging nach 1813 weitgehend in den Nachfolgekommissionen der wiederentstandenen preußischen, hessischen und hannoverschen Fürstenstaaten auf.
Es ist interessant zu bemerken, dass das Königreich Westphalen geographisch nur teilweise mit der späteren preußischen Provinz Westfalen übereinstimmte. Tatsächlich lagen wirklich westfälische Gebiete, also mit einer westfälisch sprechenden Bevölkerung, lediglich im äußersten Westen des Königreichs.
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