Paul Singer war ein bedeutender deutscher sozialistischer Politiker und Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Er wurde am 16. Januar 1844 in Berlin geboren und verstarb dort am 31. Januar 1911.
Singer wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, nachdem sein Vater früh verstarb. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und arbeitete anschließend als Handlungsgehilfe in Berlin. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich gründete er die Damenmäntelfabrik Gebr. Singer, die er bis 1887 leitete.
Politisch kam Singer aus der bürgerlichen demokratischen Bewegung und entwickelte sich unter dem Einfluss von Johann Jacoby zum radikalen Demokraten. Er trat 1868 dem Demokratischen Arbeiterverein bei und wurde Mitglied des Berliner Arbeitervereins. Im selben Jahr kam er in Kontakt mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht, was seine politische Ausrichtung weiter prägte.
Nach dem Erlass des Sozialistengesetzes organisierte Singer Solidaritätsaktionen und hielt den Kontakt zwischen der Parteiführung in Deutschland und Karl Marx sowie Friedrich Engels in London aufrecht. Trotz ständiger Überwachung durch die politische Polizei war er einer der wichtigsten Geldgeber für die Partei und wurde 1879 zum Mitbegründer der Zeitung Der Sozialdemokrat.
Singer war nicht nur ein führender Vertreter der Sozialdemokratie, sondern setzte sich auch für die Rechte der Frauen ein, insbesondere für das gleiche Wahlrecht. Er war 27 Jahre lang Berliner Stadtverordneter und 26 Jahre Mitglied des Reichstags. Als Vorsitzender der SPD neben August Bebel hatte er maßgeblichen Einfluss auf die politische Arbeiterbewegung in Deutschland.
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