August Bebel

Bundesrepublik Deutschland

1988

Sammlung Stephan Jürgens

Bundesrepublik Deutschland

75. Todestag von August Bebel (1840 - 1913)

1988 75. Todestag von August Bebel (1840 - 1913)

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Bundesrepublik Deutschland

75. Todestag August Bebel

1988 75. Todestag August Bebel

Sammlung St. Jürgens

August Bebel, geboren am 22. Februar 1840 in Deutz bei Köln und gestorben am 13. August 1913 in Passugg, Kanton Graubünden, war ein bedeutender sozialistischer deutscher Politiker und Publizist. Er war einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie und gilt bis heute als eine ihrer herausragenden historischen Persönlichkeiten.
Bebel begann seine politische Laufbahn im liberal - demokratischen Vereinswesen von Arbeitern und Handwerkern, bevor er sich dem Marxismus zuwandte. Er arbeitete über Jahrzehnte mit Wilhelm Liebknecht zusammen und gründete mit ihm 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP). Im Jahr 1875 war er an der Vereinigung mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) beteiligt.
Bebel war von 1867 bis 1881 und 1883 bis zu seinem Tod Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes bzw. des Kaiserreichs. Während der Repressionen gegen die Partei durch das Sozialistengesetz entwickelte er sich zur zentralen Person der deutschen Sozialdemokratie. Ab 1892 war er neben Paul Singer bzw. Hugo Haase bis zu seinem Tod einer der beiden Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), wie sich die SAP 1890 nach Aufhebung des Gesetzes nannte.
Bebel war auch ein einflussreicher Autor. Sein wichtigstes publizistisches Werk war "Die Frau und der Sozialismus", das trotz scharfer Repressionen illegal in Deutschland erschien und bis zur Jahrhundertwende zur meistgelesenen marxistischen Schrift wurde.
Seine Popularität spiegelte sich in den volkstümlichen Bezeichnungen "Kaiser Bebel", "Gegenkaiser" oder "Arbeiterkaiser" wider. August Bebel bleibt eine zentrale Figur in der Geschichte des westeuropäischen Sozialismus.


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Bebel, August, 1840/Köln - 1913/Passugg (Schweiz), war der bedeutendste Führer der deutschenSozialdemokratie SPD) vordeml. Weltkrieg. In den Kasematten von Deutz als Sohn eines Unteroffiziers und eines Dienstmädchens geboren, wuchs B. in ärmlichen Verhältnissen auf. Eine Drechslerlehre schloß er 1857 mit der Gesellenprüfung ab. In Leipzig trat er 1861 dem neugegründeten Gewerblichen Bildungsverein bei und propagierte vorerst die bürgerliche Konzeption der Bildungsvereine. 1863 vertrat er den Leipziger Bildungsverein auf dem Vereinstag der deutschen Arbeitervereine in Frankfurt. Ein Jahr später wurde er in den ständigen Ausschuß des Vereinstags gewählt. Im August 1865 machte die für seine politische Entwicklung entscheidende Bekanntschaft mit W. Liebknecht. Ein Jahr später, nach dem preußisch - österreichischen Krieg, waren beide, B. und Liebknecht, maßgeblich an der Gründung der Sächsischen Volkspartei beteiligt. Als Kandidat dieser Partei wurde B. in den konstituierenden Norddeutschen Reichstag gewählt. 1869 war er einer der Initiatoren der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SPD), womit die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie in Deutschland ihren Abschluß fand. Nach dem Ausbruch des Deutsch - Französischen Kriegs enthielt sich B. zusammen mit Liebknecht bei der Abstimmung über die Kriegskredite im Norddeutschen Reichstag der Stimme. Im März 1872 wurde er im Leipziger Hochverratsprozeß zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. In der Haft studierte er Literatur zur Geschichte und zur Nationalökonomie. 1875 vereinigten sich die beiden sozialistischen Parteien, der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, in Gotha zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Nach dem Inkrafttreten des Sozialistengesetzes bemühte sich B. mit Erfolg um die Reorganisation der orientierungslosen Partei. Im Februar 1879 erschien in erster sein Buch Die Frau und der Sozialismus, der Bestseller in der deutschen sozialistischen Arbeiterbewegung werden sollte. Während der des Sozialistengesetzes gewann B. durch unbeugsame Haltung und durch seine packende Rhetorik eine große Popularität bei den deutschen Arbeitern. Nach dem Fall des Sozialistengesetzes war er, obwohl zuerst formal nur Kassierer im Parteivorstand, der unbestrittene Führer der Sozialdemokratie, eine Art Gegenkaiser, wie schon die Zeitgenossen konstatierten.
Seit Jahren in engem Kontakt mit Engels, handelte er jedoch eigenständig nach Prüfung der konkreten Situation in Deutschland. Sowohl gegenüber der Bewegung der Jungen wie auch gegenüber der reformistischen Taktik von Vollmars setzte er zu Beginn der 1890er Jahre eine Taktik durch, die eine revolutionäre Theorie und Strategie mit positiver parlamentarischer Arbeit verband. Während der Diskussion um ein Agrarprogramm Mitte der 1890er Jahre erkannte er - weitsichtiger als andere - die Notwendigkeit, die und mittleren Bauern als Bündnispartner zu gewinnen. 1m Revisionismusstreit stand B. eindeutig auf der Seite Kautskys. 1903 inszenierte er auf dem Parteitag zu Dresden die große Abrechnung mit jeder Spielart des Revisionismus.
Sein Kampf, seine besten Reichstagsreden, galten dem preußisch - deutschen Militarismus, dem unsinnigen Wettrüsten, der Kolonialpolitik und den Soldatenmißhandlungen. Dabei war er getragen von einem festen Glauben an den unmittelbar bevorstehenden Untergang der bestehenden Gesellschaft und die Etablierung der sozialistischen, die er in seinem Buch Die Frau und der Sozialismus so plastisch beschrieben hat. Dabei überschätzte er die Möglichkeiten der Sozialdemokratie in einem System, wie es das Wilhelminische Deutschland war, was ihm sein großer Gegenspieler Jaurés immer wieder vorhielt. Als B. 1913 starb, war das Ende der großen Zeit des deutschen und internationalen Sozialismus, gleichsam des goldenen Zeitalters dieser Bewegung, eingeläutet.


in: Lexikon des Sozialismus

Nicht Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

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Hans-Josef Steinberg : August Bebel (1840 - 1913)
in: Klassiker des Sozialismus I C.H. Beck München 1991

# August Bebel

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Manfred Hötzel : "August Bebel - Sozialdemokratische Tradition und Gegenwart"
in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 56 Juni 1995 Förderverein Konkrete Utopie Berlin 1995

# Berlin # August Bebel # SPD / Sozialdemokratie

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Monika Buttgereit : Sozialismus als Männersache
in: SPW - 3 - April 1979 - Sozialdemokratie und Westeuropa Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft Berlin 1979

# August Bebel # Links / Sozialismus # Frauen / Feminismus

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Brigitta Seidel : Ein Kapitel Parteigeschichte
in: SPW - 40 - April 1988 - 125 Jahre SPD Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft Berlin 1988

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Detlef Lehnert : War Bebel der fundamentalistischen Anführer einer Massensekte?
in: SPW - 46 - April 1989 - Europhorie ´92 - Konsequenzen des EG - Binnenmarketes Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft Berlin 1989

# August Bebel

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Friedrich Engels : Brief an Bebel
in: Werke. Band 19 Dietz Verlag Berlin 1987

# August Bebel

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Karl Marx Friedrich Engels : Zirkularbrief an Bebel, Liebknecht, bracke u.a.
in: Werke. Band 19 Dietz Verlag Berlin 1987

# August Bebel # Wilhelm Liebknecht

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Franz Mehring : August Bebel. Persönliche Erinnrungen
in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. Jahrgang 4 - 1914 C.L. Hirschberg Leipzig 1914

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Eduard David : Warum konnten die "Bernsteinianer" für die Resolution Bebel stimmen?
in: Sozialistische Monatshefte - November 1899 Berlin 1899

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Ignaz Auer : Zu August Bebels sechzigstem Geburtstag
in: Sozialistische Monatshefte - April 1900 Berlin 1900

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Leo Arons : Zu August Bebels 70. Geburtstag
in: Sozialistische Monatshefte - 24. Februar 1910 Berlin 1910

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Bernd Faulenbach : Jeanette Wolff - Mit "Bibel und Bebel" für Gerechtigkeit und Demokratie
in: Jüdische Menschen in der Arbeiterbewegung Friedrich Ebert Stiftung - Beiträge aus dem Archiv der sozialen Demokratie Bonn 2023

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Viktor Adler : Bebel und die Sozialdemokratie in Oesterreich
in: Der Kampf. Sozialdemokratische Zeitschrift. Februar 1910 Wien 1910

# August Bebel # SPD / Sozialdemokratie

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Josef Stalin : August Bebel, der Führer der deutschen Arbeiter
in: Werke / Band 2 | 1907 - 1913 Berlin 1953

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Wladimir Iljitsch Lenin : An die Sozialdemokratische Partei Deutschlands anlässlich des Todes August Bebels
in: Werke / Band 35 | Februar 1912 - Dezember 1922 Dietz Verlag Berlin 1979

# August Bebel # SPD / Sozialdemokratie

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Wladimir Iljitsch Lenin : Über das Amendement zur Resolution Bebels auf dem Stuttgarter Kongress
in: Werke / Band 36 | 1900 - 1923 Dietz Verlag Berlin 1962

# Kongresse # August Bebel

August Bebel

Autor u.a. folgender Bücher

Worte

Dietz

Berlin 1989

# August Bebel # Miniaturbücher

Die Frau und der Sozialismus

Dietz Verlag

Berlin 1979

# August Bebel # Links / Sozialismus

Autor u.a. folgender Aufsätze

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August Bebel : "… vor allen Dingen finanziell von der partei unabhängig sein"
in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 196 Februar 2007 Rosa Luxemburg Stiftung Berlin 2007

# Karl Liebknecht