Viktor Adler

Österreich

1978, 3 S, 60. Todestag von Victor Adler (1852 - 1918), Politiker, Büste von Anton Hanak

1978 1978, 3 S, 60. Todestag von Victor Adler (1852 - 1918), Politiker, Büste von Anton Hanak

Auktionshaus Christoph Gärtner, 52. Auktion März 2022

Viktor Adler (* 24. Juni 1852 in Prag, Kaisertum Österreich; † 11. November 1918 in Wien) war ein bedeutender Arzt, Journalist und österreichischer Politiker. Er ist bekannt als der Begründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
Obwohl er aus großbürgerlicher Herkunft stammte und zuvor im Lager der Deutschnationalen aktiv gewesen war, entwickelte er sich durch seine Erfahrungen mit der Arbeiterschaft und seine Beschäftigung mit dem Marxismus und sozialdemokratischen Anschauungen zu einem angesehenen Führer der österreichischen Sozialdemokratie.
Durch sein Charisma und die Fähigkeit, Menschen von Kompromissen zu überzeugen, war er in der Lage, die unterschiedlichen Strömungen der österreichischen Arbeiterbewegung 1889 zu vereinen. Er schaffte es, sowohl die "Radikalen" als auch die "Reformisten" in die Partei einzubinden, was sich auch in seinen geschickten theoretischen Formulierungen in Parteiprogrammen widerspiegelte.
Im Rahmen des Einigungsparteitags in Hainfeld gelang es Viktor Adler, die Sozialdemokratie zu einer staats - und kaisertreuen und damit mehrheitsfähigen Partei umzugestalten.
Viktor Adler wurde als ältestes von fünf Kindern des jüdischen Kaufmanns Salomon Markus Adler und seiner Frau Johanna (geb. Herzl) in Prag geboren. Nach seinem Studium der Medizin an der Universität Wien praktizierte er als Assistenzarzt von Theodor Meynert an der Psychiatrischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses.
Viktor Adler hat einen bleibenden Einfluss auf die österreichische Politik und Gesellschaft hinterlassen und wird bis heute als eine der Schlüsselfiguren der österreichischen Sozialdemokratie in Erinnerung behalten.


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Adler, Victor, 1852/Prag - 1918/Wien, 1889 - 1918 Vorsitzender der österreichischen Sozialdemokratie (SPÖ), 1905 - 18 Abgeordneter zum österreichischen Reichsrat, 1918 Außenminister. A., von Beruf Arzt, die bekannteste Persönlichkeit aus der Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung, zählte in seiner Jugend zu den Deutschnationalen, in deren Linzer Programm von 1882 er den sozialpolitischen Teil verantwortete. Der zunehmende Antisemitismus dieser Bewegung und ein geplanter Wechsel im Beruf (vom Armenarzt zum Gewerbeinspektor), der mit Reisen nach Westeuropa und Kontakten zu Engels und Bebel verbunden war, brachten A. zur gespaltenen Arbeiterbewegung. Er gründete 1886 die Wochenzeitschrift Gleichheit, mit der er die Einigung zwischen den "Gemäßigten" und "Radikalen" vorantrieb. Zum Jahreswechsel 1888/89 gelang es ihm auf dem Hainfelder Parteitag, die Bewegung zu einigen und ihr ein marxistisches Programm zu geben (Programme der österreichischen Sozialdemokratie).
A. gehörte in der II. Internationale zu den einflußreichsten Persönlichkeiten. Politisch dem Zentrismus zuzurechnen, war er um Ausgleich und Einheit bemüht und versuchte, in der Revisionismusdebatte Bernsteins Position als Anregung zu begreifen. 1901 wurde unter A.s Federführung das Hainfelder Programm modifiziert, wobei man Sich verbal vom Revisionismus distanzierte, inhaltlich jedoch einige seiner Positionen in das neue Wiener Programm einfließen ließ.
In Österreich war A. für den Aufbau einer sozialdemokratischen Massenbewegung verantwortlich, der Sich im Gleichschritt mit der Entwicklung der von A. Hueber geführten Gewerkschaftsbewegung ("siamesische Zwillinge") vollzog. Politische Hauptaufgabe war die Erringung des allgemeinen Wahlrechts, zu dessen Durchsetzung auch der Massenstreik in Erwägung gezogen wurde. A. zögerte mit dem Einsatz eines politischen Massenstreiks, verstand es aber, dessen Androhung politisch wirksam einzusetzen. 1896 erreichte die Partei die Einrichtung einer allgemeinen Wählerkuriey die den Einzug der ersten Sozialdemokraten ins Parlament ermöglichte. A. selbst kam erst 1905 über die Nachwahl in einem böhmischen Wahlkreis ins Parlament. Ein Generalstreik am 28. Oktober 1905 führte schließlich zur Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechtes für Männer über 24 Jahre (die Ereignisse in Rußland hatten ihren Teil zur Entwicklung beigetragen). 1907 zog A. an der Spitze von 72 Sozialdemokraten in den neuen Reichstag ein. Diesen Erfolgen steht der Mißerfolg in der Lösung der nationalen Frage im Vielvölkerstaat gegenüber. A., selbst eher deutschnational geprägt, folgte hier rückhaltlos den Vorstellungen Kautskys. Er konnte den Zerfall der Partei wie der Gewerkschaften in nationale Gruppen nicht verhindern. Mit der Herausbildung des Austromarxismus um 1907 überließ er die Aufarbeitung dieses Fragenkomplexes einer jüngeren Generation.
1914 stellte Sich A., trotz seiner bedeutenden Arbeit für den Frieden auf den Kongressen der II. Internationale nicht gegen den Krieg. Er hing freilich an der Einheit der Partei und machte daher deren Umschwung zu einer eher kriegsgegnerischen Haltung mit. So blieb 1917, anders als in Deutschland, die Parteispaltung aus. Für wenige Tage konnte A. in der jungen Republik noch das Amt des Außenministers bekleiden, ehe er am 11. November 1918 starb.


in: Lexikon des Sozialismus

Nicht Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

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Siegfried Mattl Wolfgang Maderthaner : Victor Adler (1852 - 1918)
in: Klassiker des Sozialismus I C.H. Beck München 1991

# Viktor Adler

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Wilhelm Ellenbogen : Viktor Adler
in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. Jahrgang 8 - 1919 C.L. Hirschberg Leipzig 1919

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Karl Renner : Zu Viktor Adlers Gedächtnis
in: Sozialistische Monatshefte - 1. Juli 1932 Berlin 1932

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August Bebel : Zu Viktor Adlers 60. Geburtstag
in: Der Kampf. Sozialdemokratische Zeitschrift. Juli 1912 Wien 1912

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Eduard Vaillant : Ein Glückwünsch aus Frankreich
in: Der Kampf. Sozialdemokratische Zeitschrift. Juli 1912 Wien 1912

# Frankreich # Viktor Adler

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Karl Renner : Viktor Adlers sechzigster Geburtstag
in: Der Kampf. Sozialdemokratische Zeitschrift. Juli 1912 Wien 1912

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Wladimir Iljitsch Lenin : An Victor Adler
in: Werke / Band 36 | 1900 - 1923 Dietz Verlag Berlin 1962

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