Karl Liebknecht

DDR

80. Geburtstag Karl Liebknechts

1951 80. Geburtstag Karl Liebknechts

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Karl Paul August Friedrich Liebknecht wurde am 13. August 1871 in Leipzig geboren und starb am 15. Januar 1919 in Berlin. Er war ein prominenter Sozialist und Antimilitarist während des Deutschen Kaiserreiches.
Liebknecht trat 1900 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei und vertrat von 1912 bis 1916 den linksrevolutionären Flügel der SPD im Reichstag. Er war ein entschiedener Gegner der Kriegspolitik und wurde 1916 wegen seiner Ablehnung der Burgfriedenspolitik aus der SPD - Fraktion ausgeschlossen. Wegen "Kriegsverrats" wurde er zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.
Nach etwa zwei Jahren Haft wurde er knapp drei Wochen vor dem Ende des Ersten Weltkrieges freigelassen. Während der Novemberrevolution rief Liebknecht am 9. November 1918 vom Berliner Schloss die "freie sozialistische Republik Deutschland" aus. Am 11. November gründete er gemeinsam mit Rosa Luxemburg, Leo Jogiches, Ernst Meyer, Wilhelm Pieck, Hugo Eberlein und anderen die Gruppe Internationale neu als Spartakusbund.
Zum Jahreswechsel 1918/19 war Liebknecht einer der Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands. Kurz nach der Niederschlagung des Berliner Januaraufstands wurden er und Luxemburg von Angehörigen der Garde - Kavallerie - Schützen - Division nach Rücksprache mit Gustav Noske erschossen.
Liebknechts Leben und Werk haben einen tiefgreifenden Einfluss auf die deutsche und internationale Arbeiterbewegung gehabt. Sein Engagement für den Sozialismus und sein Widerstand gegen den Krieg haben ihn zu einer wichtigen Figur in der Geschichte des 20. Jahrhunderts gemacht.


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Liebknecht, Karl, 1871/Leipzig - 1919/Berlin, Sohn von Liebknecht, Patensohn von Marx. L. promovierte 1897 mit einer rechtswissenschaftlichen Dissertation und quittierte nach dem Assessorexamen den Staatsdienst. Er ließ sich als Anwalt nieder und schloß sich 1900 auch offiziell der Sozialdemokratie an. L. vertrat die Partei 1902 - 13 in der Berliner Stadtverordnetenversammlung, wurde 1904 - 13 als Delegierter zu allen Parteitagen entsandt außer 1908, als er auf der Festung Glatz einsaß -, errang in diesem Jahr ein Mandat für das Preußische Abgeordnetenhaus und 1912 ein zusätzliches für den Reichstag. In der an Talenten gewiß nicht armen Vorkriegssozialdemokratie war L. doch eine Ausnahmeerscheinung: privat liebenswürdig und hilfsbereit, im politischen Denken weder eng noch marxistisch - orthodox, indes heftig, rücksichtslos und unerbittlich, wo es im Kampf gegen die Säulen der Klassengesellschaft in Militär, Polizei, Justiz und Verwaltung um die Interessen der Arbeiter und ihrer Bewegung ging. In Reden und Schriften, vor Gericht und im Parlament traktierte er die Vertreter des "Vaterlandes der Junker und Pfaffen, der kapitalistischen Ausbeutung" in oft unerhörter Form und versuchte das Seine, um in einem obrigkeitsstaatlich durchseuchten Gemeinwesen den Unterdrückten und Gedemütigten den lähmenden Respekt vor den "Spitzen der Gesellschaft" zu nehmen. Diese haßten ihn dafür. In den eigenen Reihen stieß er auf die Ablehnung vornehmlich jener, die dabei waren, in der Gesellschaft, wie sie war, sich einzurichten. Es liebten ihn die Jugendlichen, die um Selbständigkeit in der Partei rangen und in ihm einen Fürsprecher hatten. Sie waren eine der Stützen in seinem lebenslangen politischen Streit gegen die Welt des preußischen Militarismus und die Internationale des Rüstungskapitals, der ihm Anklage, Haft, aber auch Anerkennung über die Grenzen hinaus eintrug. Für viele in der II. Internationale verkörperte L. die klassenkämpferische und internationalistische Tradition der deutschen Sozialdemokratie in zweiter Generation.
Als 1914 der I. Weltkrieg ausbrach, wahrte L Fraktionsdisziplin und stimmte im Reichstag die Kriegskredite. Es war sein letztes Zugeständnis wenn nicht an die Einheit, so doch an die äußerliche Geschlossenheit der Sozialdemokratie. In dem Maße, in dem eine Mehrheit in Parteiführung und Fraktion aus dem spontanen Burgfrieden bei Kriegsausbruch eine alltägliche Praxis der inneren und äußeren Zusammenarbeit mit der Staatsmacht entwickelte, ging L. auf Kollisionskurs. Er nahm Fühlung mit Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, und Grimm auf und bemühte sich in weiteren Kontakten um Sammlung der Opposition. Als er am 2. Dezember 1914 als einziger Abgeordneter die zweitet Kriegskredite ablehnte, war er mit einem Schlag der bestgehaßte Mann im Reich, aber auch das Symbol des beginnenden Widerstands gegen den Krieg. Im Februar 1915 als Armierungssoldat eingezogen, in der Fraktion unter starkem Druck, im Reichstag Gegenstand unflätiger Angriffe, ließ er sich nicht entmutigen. Er habe da "unverwüstlichen Optimismus seines Alten geerbt", sagte Mehring, den L.s rastloser, ungeduldiger und zunehmend unduldsamer Tatendrang bisweilen genierte. Tatsächlich riß L. nicht nur viele mit, er erschreckte auch viele in der breiter werdenden Opposition, wo ihm als Eitelkeit ausgelegt wurde, was Hingabe war und Äußerung eines tief verwurzelten Voluntarismus. So blieb L. trotz Zugehörigkeit zur Gruppe Internationale doch auch ein Einzelkämpfer. Am 1. Mai 1916 als Demonstrant verhaftet, kam er erst im Oktober 1918 wieder frei. Er stürzte sich unverzüglich in den Kampf um Revolution und sozialistische Republik, wurde Mitglied des Vollzugsausschusses der Revolutionären Obleute, der Zentrale des Spartakusbundes, Redakteur der Roten Fahne und Mitgründer der KPD. Die alten Mächte, die ihn seines Ansehens in der Arbeiterklasse wegen fürchteten, ließen L. am 15. Januar 1919 ermorden.


in: Lexikon des Sozialismus

Nicht-Philatelistische Literatur

Der wahre Runge. Wilhelm Pieck und die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Rosa Luxemburg Stiftung

Berlin 2023

# Luxemburg # Rosa Luxemburg Stiftung # Rosa Luxemburg # Karl Liebknecht # Wilhelm Liebknecht # Wilhelm Pieck

Nicht Philatelistische Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

Article
Peter H. Feist : Wie gestaltet ein Bildhauer die Revolution?
in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 47/48 Sept./Okt. 1994 Förderverein Konkrete Utopie Berlin 1994

# Kunst / Kunstgeschichte / Kunsttheorie # Karl Liebknecht

Article
August Bebel : "… vor allen Dingen finanziell von der partei unabhängig sein"
in: UTOPIE kreativ - Diskussion sozialistischer Alternativen. Heft 196 Februar 2007 Rosa Luxemburg Stiftung Berlin 2007

# Karl Liebknecht

Article
Johannes Oehme : Ein alter Hauptfeind und die vielen neuen Feinde - Apologie des Liebknecht
in: offen - siv. Zeitschrift für Sozialismus und Frieden. Juli - August 2013 Hannover 2013

# Karl Liebknecht

Article
Phil Ramcke : Der Kampf Karl Liebknechts
in: offen - siv. Zeitschrift für Sozialismus und Frieden. Januar - Februar 2012 Hannover 2012

# Karl Liebknecht

Article
Paul Kampffmeyer : Zum 100. Geburtstag Wilhelm Liebknechts
in: Sozialistische Monatshefte - 8. März 1926 Berlin 1926

# Karl Liebknecht # Wilhelm Liebknecht

Article
Wladimir Iljitsch Lenin : Rede anläßlich der Ermordung Rosa luxemburgs und karl Liebknechts 19. Januar 1919
in: Werke / Band 28 | Juli 1918 - März 1919 Dietz Verlag Berlin 1970

# Rosa Luxemburg # Karl Liebknecht

Karl Liebknecht

Autor u.a. folgender Bücher

Briefe aus dem Zuchthaus

Dietz Verlag

Berlin 1980

# Links / Sozialismus # Karl Liebknecht # Miniaturbücher # Wilhelm Liebknecht

Reden und Aufsätze in zwei Bänden. Band 2

Verlag Marxistische Blätter

Frankfurt/Main 1972

# Karl Marx # Karl Liebknecht # Wilhelm Liebknecht # Marxismus # Marxistische Blätter / DKP / IMSF

Reden und Aufsätze in zwei Bänden. Band 1

Verlag Marxistische Blätter

Frankfurt/Main 1971

# Karl Marx # Karl Liebknecht # Wilhelm Liebknecht # Marxismus # Marxistische Blätter / DKP / IMSF

Autor u.a. folgender Aufsätze